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Immer
öfter stellen uns im Schulalltag Schülerinnen
und Schüler auf eine Belastungsprobe, weil sie
anders oder gar schwierig sind. Unerwünschtes und
störendes Verhalten von Einzelnen in der Klasse
wird für alle Beteiligten zum Problem.
Gerade jene Kinder, deren Verhalten in gewisser Weise
"auffällig" ist, ziehen unsere Aufmerksamkeit
in erhöhtem Maße auf sich.
Wir Lehrerinnen und Lehrer sind keine ausgebildeten
Diagnostiker, aber wir müssen uns den Herausforderungen
stellen und versuchen in einem möglichst sensiblen
und kompetenten Umgang ganzheitliche und tragbare Lösungswege
zu suchen. Dafür gibt es keine fertigen Rezepte
und Modelle. Die Bereitschaft an sich selbst zu arbeiten,
vertraute Ufer zu verlassen und sich auf das "schwierige"
Gegenüber neu einzulassen macht uns fähig,
neue Konzepte zu entwickeln.
In der Arbeitsgruppe "Verhaltensauffälligkeiten
- Umgang mit Störungen durch verhaltensauffällige
SchülerInnen" im Schulverbund Pustertal
haben sich Lehrpersonen der Grund- und Mittelschule
in fünf Treffen über das Schuljahr in einem
Erfahrungsaustausch und in kollegialer Beratung gegenseitig
begleitet. Wir haben versucht diese Kinder und Jugendlichen
und uns selbst im Umgang mit ihnen besser zu verstehen.
Die
konkreten Fallbesprechungen, die unterschiedlichen
Erfahrungen und so mancher brauchbare
Tipp für didaktische und pädagogische
Schritte werden als hilfreich empfunden. Wir
haben entdeckt, dass im Umgang mit "Störern"
eine pädagogische Grundeinstellung hilfreich ist,
die nicht das Auftreten der Störung bejammert,
sondern deren höchstes Ziel es ist, unter den gegebenen
Umständen Unterricht als produktives Geschehen
für beide Seiten erlebbar zu machen. |