blikk wasser   Projektphase 2001          
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    Bericht
von Eduard Staffler
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An der Projektphase vom 5. März bis zum 7. April 01 beteiligten sich Schüler der dritten und vierten Klassen einiger Grundschulen aus Südtirol. Über folgende Eindrücke wird hier berichtet:

Foren
Die Nutzung von Foren für Grundschüler ist noch nicht üblich. Die Erfahrung muss erst gemacht werden, dass die Nachricht weltweit sichtbar ist, dass sie von Bekannten und auch von Unbekannten gelesen und gegebenenfalls beantwortet wird. Die Möglichkeit des Bearbeitens und Löschens des eigenen Beitrages, sowie des Ladens einer Bilddatei sind interessante Details.

 

 

 

 

 

 

Absprachen
Kooperationen beginnen mit den Lehrerinnen und Lehrern, die sich schon kennen und miteinander etwas ausprobieren und erarbeiten wollen. Verabredete Ziele, vereinbarte Zeiten und eine durchdachte Rückschau sollten von den Teilnehmern festgelegt und eingehalten werden.

Lernprozess
Die Kinder besitzen bereits im Grundschulalter ein ziemlich heterogenes Wissen. Durch die Vielfalt der Lernmöglichkeiten, besonders durch die neuen Möglichkeiten sich zu informieren, mit anderen zu kommunizieren und mit Lerngruppen auch zu kooperieren, sind neue Möglichkeiten des Lernens geboten. Das aktuelle Schlüsselproblem unserer Zeit "Sauberes Trinkwasser" gibt genug Anreize zu Meinungsäußerungen und Auseinandersetzungen. Die Schüler lernen mit Hinweisen anderer und knappen Mitteilungen umzugehen. Die Texte sind vorwiegend auf die Bedürfnisse der Partnergruppen zugeschnitten.
Die Auseinandersetzung über das Thema Wasser "via Internet" setzt bereits eine sprachliche Fähigkeit und gedankliche Genauigkeit voraus. Der Austausch in den Foren ähnelt einer mündlichen Kommunikation: knappe Informationen und kurze Beiträge. Wenn die Produkte auch unscheinbar sind, ist die Arbeit für 8 - 12 jährige Schüler trotzdem sehr anspruchsvoll.

Beobachtungen
Teamarbeit sowohl unter den Lehrpersonen als auch unter den Schülern wird immer notwendiger. Das ernstgenommene Gespräch in der Gruppe und das Niederschreiben des Gesprächsergebnisses unterstützen das Selbstbewusstsein und die Schreiblust. Gemalte Bilder eingescannt oder Bilder mit einfachen Malprogrammen (FineArtist) ergänzen die Nachricht.
Die Stundentafel soll so geändert werden, dass die Zergliederung in Einzelstunden aufgehoben wird und eine fächerübergreifende Arbeit ermöglicht wird.Die Lehrpersonen bieten Hilfe, ermutigen die Kinder bei der Verfolgung ihrer Überlegungen, geben Hinweise zu Informationsquellen und sorgen natürlich auch für Verbindlichkeiten. Die Schüler erleben zusehends immer mehr verschiedene Unterrichtsformen wie Stationenlernen, Wochenplanarbeit, Freiarbeitsphasen oder projektorientierte Gruppenarbeit. Diese Erfahrungen kommen einer Projektphase zugute und werden ergänzt durch selbständiges und kooperatives Arbeiten. Auch die üblichen, konventionellen Unterrichtsmethoden wie Lehrervortrag, Unterrichtsgespräch und Stillarbeit sind keineswegs überflüssig.

 

 

 

 

Internet/Risiko
Das Online-Projekt gibt die erste pädagogische Erfahrung über die Internetnutzung an der Grundschule. Ein gewisses Risiko wird in Kauf genommen, denn eine mögliche Übertretung des Jugendschutzes und des Datenschutzes ist allgegenwärtig. Die Teilnehmer sind informiert, dass die Internetverbindungen offen liegen. Die Verlaufseiten am Klassencomputer zeigen die besuchten Internetseiten an.

Feedback
Lehrpersonen erzählen: Die Mitarbeit am Online Projekt erhöht die Motivation und bietet Möglichkeiten des kooperativen Lernens. Es ist eine Chance für einen interessanteren Unterricht, der erfolgreicher und partnerschaftlicher sein kann. Lernen bedeutet trotzdem Anstrengung, Arbeit, Disziplin und Zeit zum Nachdenken. Ohne persönliche Zuwendung der Schüler unter sich und durch die Lehrpersonen wird das Kind online nicht mehr lernen als im herkömmlichen Unterricht.

 

Medienecke
Situationsbezogener Computereinsatz erfordert Medienecken. Es werden Vereinbarungen notwendig, damit die Übervorteilung unter den Schülern verhindert werden kann. Eine Liste gewährleistet Transparenz über die tatsächlich am Computer arbeitenden Schüler. Die Gruppenzusammensetzung in einer kindgemäßen Eigendynamik verändert sich immer wieder. Konflikte müssen in Klassengesprächen bereinigt werden.

Teilnehmende Lerngruppen

  • GS Lanegg, Lana (3c Kl.)
  • GS Gilm, Meran (3a/b Kl.)
  • GS Saltaus (4.Kl.)
  • GS Nals (4.Kl.)
       

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000