Pater Gregor stieg den steilen Weg zur Burg hinauf und gelangte zur Zugbrücke, die aus Holz bestand und mit Ketten oder Seilen aufgezogen werden konnte. Zum Schutz der Unterseite waren Eisenplatten befestigt.
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Das große Eingangstor besaß zur Sicherheit ein Fallgitter aus Eisen.
Im Tor selbst befand sich noch ein kleiner Eingang, das Mannsloch, durch das nur eine Person durchschlüpfen konnte.
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Fallgitter (Trostburg)
© Foto A. Prock |
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Mannsloch (Schloss Friedberg bei Volders)
© Foto A. Prock
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Gregor fühlte sich nicht so richtig wohl, als er unter den Pechnasen durchging.
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Pechnase (Schloss Landeck) © Foto A. Prock |
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Nun stand Gregor im Vorhof und sah verschiedene Gebäude: Ställe, Waffenlager, Lebensmittellager, Unterkünfte für die Soldaten und das Gesinde, Scheunen, eine Schmiede, einen Backofen und vieles mehr.
Bei einer Belagerung musste die Burg sich selbst versorgen können. Auf den hohen Mauern konnte er die Schießscharten, Zinnen und Wehrgänge erkennen.
Graf Heinrich kam Gregor entgegen und beide gingen durch ein zweites Tor mit Zugbrücke in den Hof der Hauptburg.
Gregor lenkte seine Schritte gleich zum Brunnen, der tief in den Felsen bis auf das Grundwasser reichte. Dort trank er das erfrischende Wasser in großen Zügen. Er sah sich um.
Mächtig stand der hohe Bergfried mit dem Verlies da. Oben wehte eine Fahne. Gleich daneben konnte er den Palas erkennen, das Hauptwohngebäude.
Aus der Kemenate, dem Wohnteil der Frauen und der Familie, eilte Gräfin Katharina auf Gregor zu und begrüßte ihn herzlich. Bevor sie jedoch die Küche aufsuchten, verbrachte Gregor noch einige Minuten in der Kapelle, um im Gebet Gott für seine unfallfreie Reise zu danken. Nach dem Essen würde er im Palas ein Strohbett finden.
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