Wohn- und Wirtschaftsgebäude sind - je nach Gelände - parallel oder versetzt angeordnet.
Die Größe der einzelnen landwirtschaftlichen Gebäude variiert und ist der jeweiligen Anbaufläche angepasst.
Bei den Wohngebäuden gibt es wieder unterschiedliche Typen, geordnet nach Eingängen, Raumaufteilungen, Firstrichtungen usw.
Nebengebäude wie Speicher, Backöfen, Mühlen und Wasserbrunnen werden ebenso unterschiedlich angeordnet, meistens beeinflusst von den lokalen Gegebenheiten, den betrieblichen Abläufen oder den Witterungseinflüssen.
Auch die Konstruktionsweisen könnten unterschiedlicher nicht sein. So gibt es gemauerte Gebäude oder Holzgebäude sowie jede Menge Mischformen zwischen diesen beiden Konstruktionsweisen. Die wirtschaftlichen Bauten sind großteils in Holzbauweise errichtet.
Es gibt auch Paarhöfe, die zur Gänze in Holz gebaut wurden. In der Konstruktion der Holzbauten unterscheidet man Blockbau, Bohlenständerbau und Ständerbau.
Eine Unterform des Paarhofes ist der Zwiehof, wo die beiden Gebäude nahezu gleichgroß sind.
Auffallend an den Paarhöfen ist die talwärts gerichtete Firstrichtung.
Der Einhof
In dieser Bauweise werden Wohnteil und Wirtschaftsgebäude unter einem Dach vereinigt.
Beide Gebäudeteile sind in der Regel durch einen Gang getrennt. Wohnteil und Wirtschafteil können nebeneinander oder hintereinander angeordnet sein. Auffallend ist die langgezogene Bauform, wobei der landwirtschaftliche Teil immer auf der meteorologisch ungünstigen Seite zu liegen kommt und vor allem als Barriere zu den kalten Winden dient, also zur sogenannten Wetterseite hin ausgerichtet ist.
Die Ausrichtung des Gebäudes erfolgt in steilen Lagen parallel zum Hang, während es in sanften Lagen auch Typen gibt, die quer zum Hang stehen.
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Die Bauweise und Konstruktion ist so unterschiedlich wie bei den Paarhöfen und geht von der Holzkonstruktion bis hin zur reinen Mauerbauweise und alle dazwischenliegenden Möglichkeiten und Variationen.
Dabei ist zu bemerken, dass vornehmlich lokale Materialien zum Einsatz kamen und je nach Vermögenssituation des Erbauers auch fremde Materialien eingesetzt sind.
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Der romanische Hof
Diese Hofform findet man noch vereinzelt vor.
Charakteristisch ist ein in Stein gemauertes unverputztes Kellergeschoß, der als Lagerraum verwendet wurde.
Die oberen Stockwerke sind meistens in Holzbauweise und auskragend, d.h. der Grundriss vergrößert sich im Obergeschoß auf drei Seiten. Die Holzbauweise variiert auch hier von Blockbauweise zu Ständerbauweise mit Ausfachungen.
Die Zugänge sind meistens vom Gelände her zu erklären und befinden sich bergseitig wie talseitig.
Diese auskragenden Formen sind auch nach der Zeit der Romanik weitergebaut worden und heute noch vereinzelt in den Viles im Gadertal und im Villnöss anzutreffen.
Bernhard Lösch
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