Gedanken einer Magersüchtigen | ||||||||
Das Dünnsein bedeutete für mich unendlich viel Macht. Ich stand im Mittelpunkt des Interesses; ich konnte mich schwierigen Situationen entziehen. Ich bekam endlich die Fürsorge und die Liebe zu spüren, die ich haben wollte, die ich anfassen konnte. Ich konnte die Stimmung zu Hause andrehen wie ich wollte: trank ich einen Schluck Milch, war man glücklich aß ich nichts, war man verzweifelt. Man beschäftigte sich ausschließlich mit mir. Endlich war ich jemand. Ich war zufrieden mit mir. |
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Kommentare und Anregungen | |||||
© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen
- 2001
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