Hier werden Arbeiten oder Auszüge aus Arbeiten von Schülerinnen und Schülern ausgestellt, die am
realen Problem
"Ökologischer Landbau: Umweltschonende Schädlings-
und Unkrautbekämpfung"
gearbeitet haben.
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Die Geschichte des Feuerbands
Schädlingsbekämpfung im Obstbau
Dynamische Wachstumsmodelle:
Spinnmilbe und Raubmilbe
inclusive einer PowerPoint-Präsentation
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Die Geschichte des Feuerbrands
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Diese Arbeit wurde von einer Schülergruppe aus Südtirol am Ende der Projektzeit 2005 auf dem Forum ausgestellt. Sie wurde im Layout angepasst. |
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1780 wurde der Feuerbrand zum erste Mal im Staate New York an Kernobst beobachtet |
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Der Feuerbrand war ursprünglich an der amerikanischen Atlantikküste beheimatet, wo er 1780 das erste Mal im Staate New York an Kernobst beobachtet wurde. Es dauerte über 100 Jahre, bis er die Weiten der Prärie und die Rocky Mountains überwunden hatte.
Im Jahre 1888 wurde die Krankheit erstmals auch in Kalifornien gesichtet. Innerhalb 125 Jahren hatte der Feuerbrand alle Bundesstaaten der USA erobert.
In Kanada breitet sich die Krankheit von Ontario ausgehend (um 1840) nach und nach auf alle Apfel- und Birnenanbaugebiete (bis 1924) aus.
Neuseeland erreichte der Feuerbrand im Jahre 1919. Die Krankheit wurde mit Veredlungsmaterial eingeschleppt. Neuseeland ist bisher das einzige obstbautreibende Land der südlichen Halbkugel mit Feuerbrand. Die Krankheit ist auch auf den Bermudainseln, in Mexiko und in Guatemala zu finden. |
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Der Feuerbrand gelang auch nach Europa und breitete sich dort aus |
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Nach Europa gelangte der Feuerbrand schon anfangs der 50er Jahre mit Baumschulware aus den USA oder mit Obstkisten aus Neuseeland. Im Jahre 1957 beobachtete man diese Krankheit erstmals in einer Birnenanlage in der Grafschaft Kent (Südostengland).
Zehn Jahre später erreichte die Krankheit das europäische Festland. Aus der niederländischen Provinz Zeeland wurden die ersten Herde im Jahre 1967 bekannt. Schon ein Jahr später tauchte Feuerbrand auf der Insel Falster in Dänemark auf. Auch in Polen begann sich der Feuerbrand Ende der 60er Jahre festzusetzen.
In Deutschland begann die Geschichte des Feuerbrandes auf der norddeutschen Insel Sylt (1971), zehn Jahre später hatte er den Bodensee erreicht. Belgien und Frankreich meldeten die ersten Befallsherde im Jahre 1972. Luxemburg ist seit 1982 Befallsgebiet. Die skandinavischen Länder Schweden und Norwegen sowie Irland wurden 1985 das erste Mal mit Feuerbrand konfrontiert, die damalige Tschechoslowakei 1986. Im Jahre 1989 wurde der erste Befallsherd in der Schweiz entdeckt. 1993 schlug die Krankheit in Vorarlberg zu. In Hörbranz, nahe der deutschen Grenze, wurden bei einer routinemäßigen Kontrolle zwei infizierte Cotoneaster salicifolius gefunden.
Der Feuerbrand kommt uns jedoch nicht nur vom Norden und Westen bedrohlich nahe, sondern auch vom Süden und Osten. Im Jahre 1964 meldete Ägypten den ersten Krankheitsfall, 1984 Zypern, 1985 Israel und die Türkei, 1986 Griechenland und 1988 der Libanon. 1990 tauchte der Feuerbrand erstmals in Armenien, Bulgarien und im ehemaligen Jugoslawien auf, 1992 folgte Rumänien. Im Iran hat sich der Feuerbrand ebenfalls festgesetzt. Auch in Ungarn soll die Krankheit bereits festgestellt worden sein. |
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Feuerbrand in Italien
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Vermutlich mit Zugvögeln aus Ägypten oder Zypern kam der Feuerbrand im Jahre 1989 nach Apulien, wo er 1990 erstmals nachgewiesen wurde. Es scheint, dass es dort gelungen ist, die ersten Infektionsherde auf Birnen und Ziergehölze auszumerzen. Im darauffolgenden Jahr wurde die Krankheit in Messina auf Sizilien, an Birnbäumen und in Ravenna, in der Emilia Romagna in einer Baumschule entdeckt, die Weißdornbüschel illegal unter falscher Artenbezeichnung aus Holland eingeführt hatte. Wie vom Gesetz vorgesehen, wurden alle befallenen Pflanzen zerstört. Die Kontrollen in den Jahren 1992 – 93 ließen hoffen, dass die Ausmerzung erfolgreich war. Die Regionen Emilia Romagna, Ligurien und Marken haben ein beachtliches interregionales Beobachtungsnetz aufgebaut. In regelmäßigen Abständen werden an 3.600 Punkten Wirtspflanzen auf Feuerbrand-Symptome kontrolliert. Im Oktober 1994 wurde in den Gemeinden Minerbio und San Pietro in Casale 20 – 30 km nördlich von Bologna an 5 Stellen Feuerbrand festgestellt. Viermal waren davon Weißdornbüsche, Ebereschen und Birnbäume in kleinen Baumschulen betroffen, einmal eine Birnenanlage. In den Baumschulen wurden daraufhin alle Pflanzen vernichtet. In der Birnenanlage nur jene Bäume (im 2. Standjahr) mit sichtbarem Befall und jene in den angrenzenden Reihen. Während die Rodung der Baumschulen erfolgreich war, zeigte sich in der Birnenanlage neuer Befall im Folgejahr. Im Jahre 1995 wurden in den Gemeinden Minerbio und San Pietro in Casale 5 neue Feuerbrandherde in Birnenanlagen festgestellt. Sie sind rund 10 km voneinander entfernt. Im Jahre 1996 kamen 11 neue Fälle hinzu. In den Folgejahren bis heute sind je nach Witterung bis zu 1.000 Feuerbrandfälle pro Jahr gezählt worden. |
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Feuerbrand in Südtirol
Der erste von Feuerbrand befallene Birnbaum in Südtirol wurde am 1. Juli 1999 in Gossensaß am Brenner auf ca. 1.100 m Meereshöhe in einem Hausgarten gefunden. Dieser und einige andere befallene Bäume (Birnen, Apfel und Vogelbeere) wurden danach gerodet. Dasselbe geschah mit den befallenen Wirtspflanzen, die in der Folge in St. Peter im Ahrntal und in Sterzing sowie in Wiesen-Pfitsch entdeckt wurden. |
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Im Juli 2000 sichteten die Mitarbeiter des Pflanzenschutzdienstes Bozen einige neue feuerbrandkranke Pflanzen in Sterzing und in Sand in Taufers im Ahrntal sowie in der Gemeinde Ritten. |
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Alle Herde wurden sofort gerodet. Im Jahr 2001 wurde es ruhig, nur ein Birnbaum, wieder in der Gemeinde Ritten, musste gerodet werden. Wahrscheinlich handelte es sich um einen kranken Baum, den man im Vorjahr übersehen hatte.
Im Jahr 2002 ist der Feuerbrand erstmals ins Hauptobst-baugebiet eingebrochen. Im Zeitraum Juli/August wurden in 21 Apfelanlagen, davon 18 Pinova, gerodet (insgesamt 25.000 Bäume). Daneben wurde Feuerbrand an mehr als 30 Standorten an Zierpflanzen amtlich festgestellt. Die Durchseuchung der Ziergehölze ist unseres Erachtens höher als allgemein angenommen.
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