Zuerst noch ein Hinweis: |
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In den folgenden Darstellungen kommt es darauf an, die durch den Menschen bewirkten zeitlich schnelleren Entwicklungen gegenüber der biologischen Evolution zu verdeutlichen.
Darum wird hier auch ergänzend auf Biologiebücher und Links ins Internet verwiesen.
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Biotechniken und Züchtungen
sind
eine "alte" Technik
z.B. Herstellung alkoholischer Getränke
z.B. Auslesezüchtung
des Weizens
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Die Sumerer und Babylonier konnten schon vor etwa vor 8000 Jahren alkoholische Getränke herstellen. Vor etwa 6000 Jahren entwickelten die Ägypter den Sauerteig zur Brotsäuerung.
Mit der Erfindung des Mikroskops (ca. 1680 n.Chr.) entdeckte man zwar die Hefe- und Bakterienzellen als Verursacher der Gärung, aber erst Louis Pasteur erkannte, dass jeder Gärungsprozess an einen bestimmten Mikroorganismus gebunden ist. In der Biotechnik nutzt man also die Stoffwechseltätigkeit der Zelle zur Erzeugung bestimmter Produkte.
Archäologische Funde zeigen, dass im Nahen Osten schon ca. 8000 v. Chr. Weizen angebaut wurde. Hier wurden aus Wildformen mit brüchigen Ähren die sehr selten auftretenden festspindeligen Pflanzen ausgesucht. Brüchige Spindeln haben zwar für Wildgräser Vorteile, nicht aber für "Kultur"pflanzen.
Die Auslese-Züchtung des Weizens, um nützlichere Weizengruppen zu erhalten, hat sich in einem relativ kurzen Zeitraum von ca. 2000 Jahren vollzogen.
... "Die moderne Biotechnologie zeichnet sich dadurch aus, dass sie vor allem mit Methoden der Gentechnik und der Molekularbiologie arbeitet. Dabei werden Mikroorganismen derart genetisch verändert, dass sie gewünschte Eigenschaften aufweisen, um ein gewünschtes Produkt wie z. B. Insulin herzustellen. ... Ein Vorteil dieser Methode ist, dass man mit einem harmlosen Organismus ein gewünschtes Produkt herstellen kann und somit auf Pathogene (krankheitserregende Keime) verzichten kann. Des Weiteren wird erst durch biotechnologische Prozesse die Herstellung kompliziert aufgebauter Substanzen wie Hormone oder Enzyme ermöglicht, da chemische Prozesse hier oftmals zu teuer oder nicht sinnvoll sind." (Wikipedia, Biotechnologie)
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z.B. Auslese-Züchtung
des Hausrindes
Das Rind stammt vom erheblich größeren und kräftigeren Auerochsen ab.
Die ältesten Knochenfunde des Hausrindes stammen aus dem
7. Jahrtausend v. Chr. aus Griechenland.
Heute kann man die Zucht von Rindern beschleunigen, indem man Eizellen und Sperma ausgesuchter Tiere zusammenbringt und die befruchteten Eizellen von Ammentieren austragen lässt.
Neben der Züchtung durch Auslese gibt es weitere Verfahren u.a: die Kombinationszüchtung, Heterosiszüchtung, Mutations- züchtung und Hybridisierung.
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Zunahme von Biotech-Firmen
von 1995 bis 2002
Quelle: bdw 6/2004
Siehe dazu aber auch die Links ins Internet, um den aktuellen Stand eigenständig zu erforschen. | |
Land
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Anzahl 1995
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Anzahl 2002
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Deutschland
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75
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355
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Großbritannien
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140
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330
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Frankreich
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75
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245
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Schweden
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20
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175
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Schweiz
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10
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125
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Niederlande
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30
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80
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Dänemark
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5
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75
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Finnland
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20
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60
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Anmerkung
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Tabellen auf dieser Seite lassen sich nach Microsoft Excel exportieren, wenn sie im Microsoft Internet Explorer angesehen werden.
Hier der Weg dahin: Mit der rechten Maustaste in die Tabelle klicken und im Auswahlmenü "Nach Microsoft Excel exportieren" wählen. |
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Die Biotech-Branche in Deutschland
Quelle: DIE ZEIT, 33/2007 | |
Jahr |
Arbeitsplätze;
Anzahl |
Wirkstoffe;
Anzahl |
Unternehmen;
Anzahl |
2000 |
9791 |
... |
351 |
2001 |
13218 |
58 |
386 |
2002 |
12353 |
60 |
382 |
2003 |
10839 |
70 |
379 |
2004 |
9703 |
90 |
383 |
2005 |
9606 |
111 |
388 |
2006 |
9670 |
124 |
391 |
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Beispiel: Klonschaf Dolly |
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Klonen
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Klonen geschieht in der Natur ganz häufig. Wahrscheinlich ist es uns nicht einmal bewusst und berührt uns daher kaum. Zum Beispiel sind alle Pflanzen, die sich vegetativ vermehren lassen (die sog. "Ableger"), genetisch identisch mit ihrer Mutterpflanze. Auch eineiige Zwillinge sind genetisch identische Individuen und damit Klone. |
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Verfahren des Klonens
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Genforscher haben heute eine Technik entwickelt, ein erwachsenes Säugetier beliebig oft zu vervielfältigen. Solche Klon-Erfolge werden bei Schafen und Fröschen sowie bei Mäusen und in der Rinderzucht erzielt. |
Es gibt drei Verfahren
des Klonens:
(1) Keime (aus dem frühen Entwicklungsstadium nach der Befruchtung) werden (in maximal in vier Teile) geteilt und Leihmuttertieren eingepflanzt.
(= Mehrlingsbildung)
(2) Die Zellkerne (maximal 7) werden aus einem Keim gewonnen und in die gleiche Anzahl von (zuvor kernlos gemachten) Eizellen eingepflanzt
(= Kerntransfer). Diese Eizellen werden Leihmüttertieren eingepflanzt.
(3) Aus Körperzellen werden Zellkerne gewonnen. Diese werden in entkernte Eizellen eingepflanzt. Anschließend werden diese Eizellen in Leihmüttertiere übertragen.
Nach der letzten Methode ist
das Klonschaf Dolly "gezeugt" worden und dann aufgewachsen.
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Beispiel: geklonte Ersatzteile ... |
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"Geklonte" Ersatzteile
von der Stange
Quelle: Die ZEIT 49/2001:
Zocker im Labor,
von U.Bahnsen und A.Sentker
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Mit dem biotechnischen Verfahren des Klonens ist es heute theoretisch möglich, dass sich Menschen Ersatzteile für sich selbst erzeugen und "auf Lager legen". Denn weltweit herrscht ein Mangel an Spenderorganen, so dass sich lange Wartelisten gebildet haben. |
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Warteliste auf Spenderorgane
Quelle:
http://de.wikipedia.org/
wiki/Organspende | |
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Mehr als 10.000 Patienten warten in Deutschland auf ein Spenderorgan. Aber nur 4377 Organe wurden 2005 transplantiert. Die folgende Tabelle erlaubt eine Übersicht über durchgeführte Organspenden in Deutschland. Im oberen Teil sind die postmortalen Spenden aufgeführt, anschließend folgen die Lebendspenden. |
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Organspenden in Deutschland
Quelle:
http://de.wikipedia.org/
wiki/Organspende
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Organ |
1997 |
1998 |
1999 |
2000 |
2001 |
2002 |
2003 |
2004 |
2005 |
Niere |
1961 |
1992 |
1865 |
1851 |
1940 |
1865 |
2081 |
1974 |
2190 |
Herz |
507 |
482 |
441 |
370 |
374 |
348 |
339 |
355 |
366 |
Leber |
549 |
581 |
590 |
589 |
608 |
610 |
700 |
779 |
844 |
Lunge |
94 |
129 |
123 |
123 |
135 |
186 |
194 |
221 |
238 |
Pankreas |
112 |
147 |
189 |
202 |
176 |
154 |
176 |
174 |
152 |
Dünndarm |
... |
... |
... |
... |
... |
6 |
6 |
5 |
3 |
Todspenden insgesamt |
3223 |
3331 |
3208 |
3135 |
3233 |
3169 |
3496 |
3508 |
3777 |
Lebendspenden |
303 |
368 |
421 |
436 |
483 |
532 |
479 |
553 |
600 |
Insgesamt |
3526 |
3699 |
3629 |
3571 |
3716 |
3701 |
3975 |
4061 |
4377 |
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Skizzenhafte Auszüge aus dem Buch von
Birgit Rabisch: "Duplik Jonas 7", dtv 1997
... "Es ist doch ganz klar, dass es geradezu eine moralische Pflicht ist, alles medizinisch und technisch mögliche zu tun, um die Gesundheit eines Menschen zu erhalten, oder etwa nicht?" ( S. 52)
... Jonas 7 ist ein Duplik. Er lebt mit vielen anderen Dupliks in einem sogenannten Hort, abgeschottet von der Welt, und muss nichts anderes tun als Sport treiben, sich richtig ernähren und auf seine Gesundheit achten. Nur eine Bedrohung gibt es in diesem idyllisch anmutenden Leben: den FRASS. Eine Krankheit, die plötzlich und völlig unbemerkt auftritt, die alle Organe befallen und die nur mit der sofortigen Entfernung des jeweiligen Körperteils "geheilt" werden kann. Die grausame Wirklichkeit, die dahinter steckt, ahnt keiner der Dupliks: Sie sind genetische Zwillinge von in der "normalen" Welt lebenden Menschen und müssen jederzeit als deren Ersatzteillager fungieren. Eines Tages ist auch Jonas vom FRASS befallen...
siehe auch Auszüge aus dem Buch von:
Margaret Atwood:
Oryx und Crake; Berliner Taschenbuch-Verlag, 2005
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