PÄDAGOGISCHE
LEITIDEEN
ZUR SELBSTKOMPETENZ:
Lebensbejahung
/ Lebensfreude / Sinnfindung:
Vorbildfunktion der LehrerInnen, Humor als Grundhaltung, Wertschätzung
füreinander im täglichen Leben umsetzen, Vertrauen schenken,
Fehler zulassen, sich helfen lassen, Konfliktbewältigungsmodelle,
Lob und Ermutigung, miteinander reden, kleine Anlässe feiern, Verantwortung
abgeben bzw. übernehmen, Klassendienste, sich an kleinen Dingen freuen,
Pflege von Pflanzen und Tieren, realistisches Selbstwertgefühl anstreben
durch Feedback geben, Ich-Bücher anfertigen, Thematisierung von lebensbedingten
Erscheinungen wie Tod, Leben, Krieg und Frieden, Hobbies vorstellen, verbale
Bewertungen, Sprechtage mit Eltern und Kindern, "Sag mir was Liebes",
für jede negative Meldung eine positive Kritik
Eigenständigkeit:
SchülerInnen bei Themenauswahl, Planung und Gestaltung einbeziehen,
durch die korrekte Ausführung von Arbeitsaufträgen Verantwortung
übernehmen, Arbeitsergebnisse (eigene und andere) einschätzen,
Gefühlen Raum geben, eigene Meinungen zulassen, sich mit dem Vornamen
ansprechen, keine Schimpfwörter verwenden, das Eigentum der anderen
respektieren, Arbeiten für die Klassengemeinschaft übernehmen,
Differenzierungsmaßnahmen transparent machen, Rituale leben
Urteilsfähigkeit:
Aussagen, Handlungen, Begebenheiten vergleichen, Ursachen und Wirkungen
erkennen, Hypothesen anstellen, Entscheidungen treffen und Urteile bilden,
Diskussionsregeln kennen und einhalten, verschiedene Situationen in verschiedenen
Gesprächsformen praktizieren, fremde Kulturen kennen lernen, fächerübergreifend
arbeiten, Theater- und Rollenspiele, Literatur einsetzen.
SOZIALKOMPETENZ:
Gemeinschaftsfähigkeit:
gleitender Unterrichtsbeginn, Sitzkreise wie Morgenkreis, Erzählkreis,
Gesprächsrunden, Rollenspiele, Feste und Feiern, Ausflüge, Vorstellen
von Arbeitsergebnissen, erweiterte Lernformen, Projekte, Patenschaften,
verschiedene Helfersysteme, offene Klassen, Miteinbeziehung der Eltern,
Teamarbeit vorleben, loben und ermuntern, Arbeitsergebnisse würdigen,
Partner- und Gruppenarbeiten, Schreibkonferenzen, Gefühle und Konflikte
verbalisieren, Selbst-, Fremdbeobachtung und Fremdbeurtei-lung
Demokratisches
Verhalten:
respektvoller Umgang, zuhören, bewusst wahrnehmen, Meinungen zulassen,
nicht unterbrechen, nicht sofort werten, kritische Bildung eigener Meinung,
Gefühle verbal äußern, Dialog fördern, Konflikte
ansprechen und ausleben
Verantwortungsbewusstsein:
Pünktlichkeit, schonender Umgang mit eigenem und fremdem Gut, Dienste
in der Klasse übernehmen, Ordnung am Arbeitsplatz und im Klassenraum,
pflichtbewusstes Ausführen von Arbeitsaufträgen zu Hause und
in der Schule, Hausaufgaben-Dienst für abwesende Kinder, Helfersystem,
Verantwortung für die Schöpfung im Umgang mit Mensch, Tier und
Pflanze, Projekte, Rollenspiele
SACHKOMPETENZ:
Elementare Bildung
/ Grundwissen:
Sprachkompetenzen, grundlegende Fähigkeiten, Arbeitstechniken, Schlüsselqualifikationen
erwerben
Lernkompetenz:
Lerntypen und Lernbiographie kennen, Lernstrategien vermitteln, Methodenvielfalt
anbieten, verschiedene Lernwege und Lerntempi zulassen, über das
Lernen reflektieren (wie? was? wozu?), Realitätsbezug, mit allen
Sinnen lernen
Leistung:
ansprechende Lernaufgaben stellen, Individualisierung und Differenzierung,
fördern und fordern, Synergie fördern durch Lernen in der Gruppe,
Ergebnisse präsentieren, Stärken sind Stärken in bestimmten
Situationen
DIDAKTISCHE LEITIDEEN
Lernatmosphäre:
Kinder mit Empathie annehmen, über bekannte Spiele in neue Bereiche
einführen, Stärken ausbauen und vertiefen, Lernumgebung anregend
gestalten und Rückzugsmöglichkeiten schaffen, Vereinbarungen
für ein positives Lernklima miteinander treffen, Bewusstmachen des
Könnens, Gesprächskreise, verschiedene Sozialformen zulassen
und selbst wählen, einander zuhören, Dialoge fördern, über
Rollenspiele Konfliktlösungsstrategien lernen,
im Sprechen Ich-Botschaften vermitteln und Verallgemeinerungen vermeiden,
Entspannungsübungen wie Phantasiereisen in den Unterricht einbauen,
Gesprächsregeln und Sanktionen erarbeiten
Zielorientierung:
Ziele statt Inhalte, Vorschläge und Interessen der Schüler aufgreifen
und in die Pla-nung einbauen; Schüler als Mitarbeiter ernst nehmen
Individualisierung:
Lerntypen feststellen und Lernangebote und Lernwege danach ausrichten,
Werk-stattarbeit, Arbeit an Stationen, arbeitsteilige Gruppen- und Partnerarbeit,
Freiarbeit, Projektunterricht, Wochenplanarbeit, Auflösen der Klassenverbände
z.B. offenes Vorlesen, Unterrichtsergänzende Tätigkeiten, Differenzierung
unter der Berücksichti-gung der Lernbiografie, bereits vorhandene
Kompetenzen fördern und Defizite durch andere Arbeitsformen ausgleichen,
Fortschritte im Lernen und Arbeiten individuell bewerten, Planung gemessen
an individuellen Arbeitstempi der Schülerinnen und Schüler,
außerschulische Informationsquellen nutzen, Vorwissen und spezielle
Inte-ressen der Schüler aufgreifen und darüber neue Inhalte
erschließen, an persönliche Erfahrungsbereiche aller am Lernprozess
Beteiligten anknüpfen, Teamunterricht, gezielte Beobachtung, Leistungsgruppen,
Lernpartnerschaften, Methodenvielfalt
Soziales Lernen:
Klassenregeln gemeinsam erstellen und evaluieren, Klassendienste, Helfersystem,
Schülersprechstunden, Kinderversammlungen, Kummerkaten, Klassenfeiern
und Rituale, Wechsel der Sozialformen: Einzelarbeit, Gruppenarbeit und
Partnerarbeit, Gesprächskreis, Interaktions-, Rollen- und Mannschaftsspiele,
Präsentation von Ergebnissen zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls,
Klassengemeinschaft außerhalb der Schule erleben, Lernpartnerschaften
übernehmen, LehrerIn als LernbegleiterIn und Vorbild in der Teamarbeit,
Integration in jeder Form
Vernetztes Denken:
Einbezug aller Sinne (Werkstattunterricht), Verbindung zur Lebenswelt
der Kinder herstellen, fächerübergreifendes Arbeiten, Planung,
didaktische Landkarte, stufenübergreifendes Arbeiten, an Gelerntes
anknüpfen (Möglichkeiten der Wiederholung), fächerübergreifende
Bearbeitung von Themenkreisen
Exemplarisches
Lernen:
Themen gemeinsam wählen, Gemeinsame Ziele setzen (was weiß
ich schon? Was will ich wissen? Was will ich tun?), Differenzierung (inhaltlich),
Platz für aktuelle Themen, Absprachen zwischen Lehrpersonen vor Ort
(Konzept für den spiralförmigen Aufbau der Inhalte)
Lernen lernen
Themen, Inhalte und Arbeitsweisen mit SchülerInnen besprechen und
sie in die Auswahl mit einbeziehen, Lehr- und Lernmittel selbst organisieren,
Selbstkontrolle, Zwischentests, forschen, Fragen stellen, Antworten suchen,
nachschlagen, verschiedene Medien nutzen
Lehren und Lernen:
Werkstatt, Wochen- Tagesplan, Stationen, Einzel- Partner- und Gruppenarbeit,
offenes Lesen und Erzählen, Frontalunterricht
ORGANISATORISCHEN LEITIDEEN
Zusammenarbeit
mit den Eltern:
Informationsabende, Elternbrief, Elternsprechtag, gemeinsame Fortbildung,
Mitbestimmungsgremien, Fragebögen, Ressourcen der Eltern nutzen,
Eltern bei schulischen Aktivitäten einbeziehen, Eltern als Begleitpersonen
bei Ausflügen, Festen, Feiern
Zusammenarbeit
mit der Öffentlichkeit:
Information über schulische Initiativen in Elternbriefen, Gemeindeblatt
und lokalen Zeitungen, Bildungsserver blikk, Fernsehen, Zusammenarbeit
bei der Umsetzung von Projekten mit dem Sozialsprengel, verschiedenen
Vereinen, anderen öffentlichen Institutionen und örtlich ansässigen
Betrieben, Kontakte mit politischen Gremien, Experten im Unterricht
Zusammenarbeit
über Stufen- und Klassengrenzen:
Übertrittsgespräche, schulstufenübergreifende Fortbildung,
gegenseitige Hospitation der Lehrpersonen, gemeinsame Arbeit an Projekten
auf Gemeindeebene mit ver-schiedenen Institutionen, Gestaltung von Festen
und Feiern, Ausarbeiten von didak-tischen Leitideen, Austausch von Informationen
und Materialien
Mehrklassenschulen:
Teamfähigkeit der Lehrpersonen, flexibler Stundenplan, vielfältige
Lehr- und Lernmittel und räumliche Voraussetzungen sind unumgänglich,
Arbeiten an Rahmenthemen mit Auflösung der Jahrgangsklassen und unterschiedlichen
Schwierigkeitsgraden, Lernpartnerschaften, Interessengruppen, Ressourcen
des Helfersystems nutzen
Besondere Unterrichtsveranstaltungen:
Lesenacht, Spiel- und Sportfest, Unterrichtstage auf dem Berg, am See,
SchülerInnenaustausch, SchülerInnenforum, Ausflüge und
Lehrfahrten, Schulfeste, Tag der offenen Tür, Projekttage, Filmwoche,
Kreativwochen
Kindgerechte Schulumgebung:
im Schulgebäude: Klassengröße, Schulmöbel, Ausweichräume,
Gänge, Nischen, Spezialräume wie Musik-, Medien-, Bibliotheks-,
Werk- und Turnraum, Gestaltung der Schulhausfassade und der Innenwände
durch Schüler und Schülerinnen
auf dem Schulgelände: Schulhof mit verschiedenen Spielgelegenheiten,
Sand, Wasser, Ruhezonen, Ballspielfeld
Schulgarten: Naturlehrpfad und Kräutergarten
Lehr- und Lernmittel:
Schulbücher: schülergerechte Sprache, Anschaulichkeit, Vielfalt
in der Aufgabenstellung,
Lehrmittel: Einsatz neuer Medien (Computer), Ausreichende finanzielle
Unterstüt-zung zur Anschaffung von Lehrmitteln, die Arbeiten in Kleingruppen
ermöglichen (z.B. Mikroskope),ausreichende Literatur für Mädchen
und Knaben in der Bibliothek, Ausreichend Lehrmittel, die handlungsorientiertes
Lernen ermöglichen (Förderung der Kreativität)
Beispiel für
ganzheitliches Lernen:
Thema: den Bedürfnissen entsprechend
Inhalte: signifikant, Bedürfnisse abdecken
Ziele: in der Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz
Voraussetzungen: Klassenraum mit 63 m², 25 Schüler und Schülerinnen,
2 PCs, Hochnische, Elternarbeit, Bibliothek, Experimentierecken, ...
Vernetztes Denken: Lehrpersonen der Grund- und Mittelschule übernehmen
verschiedene Fächerkombinationen wie Deutsch, Englisch, Kunsterziehung
oder Geschichte, Erdkunde oder zweite Sprache und Leibeserziehung oder
Mathematik, Naturkunde, Technische Erziehung oder Musik und planen gemeinsam
zwei Stunden pro Woche
Planung:
1. Was ist unser Ziel?
2. Welche sind unsere Ressourcen?
3. Lerngegenstand - exemplarisches Lernen
4. Wie bringen wir den Kindern den Lerngegenstand nahe?
5. Lernzielkontrolle
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