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Spurensuche - Kultplätze in den Bergen

     

Kult stammt aus dem lateinischen Wort 'colere' das die Begriffe bebauen, pflegen und verehren enthält. Es hat stets einen Bezug zu Boden und Erde; beide wurden stets als geheimnisvoll, göttlich, heilig erfahren. Die gesamte Erde, die ganze Schöpfung wurden als götliches Geschenk betrachtet.

Berge bestieg man zunächst nicht, sie wurden von unten verehrt. Oben in den Bergen wohnten die Götter.

 

Kultplätze waren besondere Orte, von denen der Mensch glaubte, dass sich Gott oder das Heilige dort in besonderer Weise offenbarten. Solche Orte waren z.B. deutlich sichtbare Hügel, Felsen, Berge, Bäume usw. Solche Plätze gelten als besondere Kraftorte und Asylstätten.

An solchen heiligen Orten vehielt sich der Mensch anders, er feierte, opferte, trieb "Kult". Diese Stätten hat der Mensch als heilig erfahren, zu ihnen kehrte er immer wieder zurück, wohl auch, um dort die Macht des Göttlichen zu erleben.

Auch "Ötzi", der Mann aus dem Eis, gehörte mit Sicherheit einer Kultur an, in der Kult und Glauben existierten. Bei Ötzi fand man ein altes Amulett, das er um den Hals trug.

Es gibt in unserem Lande zahlreiche uralte Kultstätten. Bekannt sind z.B. die uralten Menhire, Kultsteine des Vinschgaus in Algund und Gratsch, der geheimnisvolle Hügel von Castelfeder, die alten Kultplätze auf der Tschötscher Heide bei Brixen, der Brandopferplatz auf der Hochfläche des Schlern usw. usw.

     
Foto rechts: Der Brandopferplatz an der höchsten Stelle (Burgstall, 2500 m) des Schlern (roter Pfeil) wird auch von den Archäologen eindeutig als Kultplatz ausgewiesen. Foto hph.   Forsche nach alten Kultstätten in deiner näheren Umgebung. Ergründe deren Geheimnisse und deren Bedeutung für das Leben der damaligen Menschen.
     

Franz Jantsch: "Kultplätze im Land. Band V: Tirol, Südtirol, Vorarlberg". 234 S., Verlag Freya 1995

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