Nina, die Tochter einer armen Bauernfamilie, war ein schüchternes, jedoch freundliches Mädchen.
Jeden Morgen musste sie einen langen Weg zurücklegen um zur Quelle zu gelangen um Wasser zu holen.
Eines Tages, als sie mit dem vollen Wasserkübel nach Hause laufen wollte, stürzte sie und fiel auf den steinigen Boden. Ihre Knie waren aufgeschürft, voller Blut und das Wasser war auch noch verschüttet. Weil das Mädchen so verzweifelt war, fing es an zu weinen. Da kam eine Frau vorbei, die gerade Feuerholz sammelte. Sie redete dem Mädchen gut zu und schenkte ihm ein Schächtelchen. Als Nina zu Hause angekommen war, öffnete sie es und sogleich ertönte daraus eine wunderschöne Melodie. Immer wenn sie diese bezaubernde Musik hörte, war Nina in einer anderen Welt, sie vergaß alle Sorgen und Nöte. Die Frau, die ihr dieses wundervolle Geschenk gemacht hatte, sah sie aber nie wieder.
Eines Tages wollte Ninas großer Bruder ihr einen Streich spielen und versteckte das Schächtelchen. Aber sie brauchte es unbedingt, denn sie hatte heraus-gefunden, dass es sich um eine Zauberdose handelte. Jedes Mal, wenn sie sie öffnete und die Musik ertönte, konnte Nina sich etwas wünschen und der Wunsch ging in Erfüllung. Sie wollte ihrer Familie eine größere Ernte wünschen, denn heute würden sie den letzten Laib Brot essen und dann müsste die Familie hungern. Doch Ninas Bruder wollte ihr das Zauberschächtelchen nicht mehr zurückgeben. Sie bettelte und bettelte und bot ihm alle möglichen Schätze an, doch alles war vergebens.
In dieser Nacht träumte sie etwas Seltsames: Im Traum erschien ihr die Frau, die ihr das Schächtelchen geschenkt hatte und es ertönte auch die Musik daraus. Die Frau verriet ihr, wo sie es finden konnte. Als Nina am nächsten Morgen aufwachte, lief sie gleich zu dem Platz, den ihr die Frau im Traum verkündet hatte. Und tatsächlich befand sich die Zauberdose genau an jener Stelle und Nina war überglücklich, dass sie sich jetzt wieder etwas wünschen konnte.