 |
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Die Geschichte des Films beginnt mit dem Stummfilm. Zwischen 1904 und
1912 wurde die Filmindustrie durch die Motion Picture Patents Company
kontrolliert. Die Namen der Darsteller wurden im Vor- oder Abspann nicht
erwähnt. Das Monopol bekam Konkurrenz; unabhängige Produktions- und Vorführungsgesellschaften
wurden gegründet. Diese zeigten Spielfilme in abendfüllender Länge, wie
z.B. den Film "Quo Vadis" oder "Queen Elizabeth".
Besonders Italien
hatte mit über 700 Produktionen die am weitesten entwickelte Filmindustrie.
Das ließ die amerikanischen Produzenten aufhorchen, sie wollten auch Filme
wie die Italiener drehen. Sie bescherten dem amerikanischen Film eine
Periode des großen wirtschaftlichen und künstlerischen Aufschwungs. D.
W. Griffith setzte bisher noch nie verwendete Stilelemente in der Filmproduktion
ein, z.B. Beleuchtung, Verwendung von Filtern und Kamerafahrten. Durch
die Länge der Einstellungen wurde ein Spannungsbogen und eine Rhythmik
erzeugt, die es bisher noch nicht gegeben hatte. Der Film gewann immer
mehr und mehr an Popularität. Der Stummfilm in Deutschland, stark von
der Kunst des Expressionismus und den damaligen Techniken des Theaters
geprägt, war sehr eindrucksvoll und innovativ. Der Science-Ficton-Monumentalfilm
"Metropolis" (1926) war damals hochentwickelt und dadurch tricktechnisch
sensationell. Der amerikanische dokumentarische Stummfilm dagegen stellte
sich weit weniger experimentierfreudig dar. In der Sowjetunion erschien
zwischen 1925 und 1930 ein Zyklus berühmter Filme, die in ihrem Thema
und ihrer Struktur revolutionär waren. Sie besaßen eine enorme visuelle
Ausdruckskraft. Diese Filme wurden oft als Propagandamittel benützt. Die
sowjetischen Filme waren so gut gemacht, dass sie trotz Propaganda nicht
ihre Qualität verloren.
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