Texte: Hintergründe und Kritik |
|||||||||
|
|||||
Gegner dieser Musik benutzen Wörter wie: lärmend, einfallslos, brutal, primitiv, geschmacklos, gemein. Musikalisch gesehen stümperhafte Musik, aber "back to the roots", präsentierte sich Punk- Musik losgelöst von der bis dahin entwickelten musikalischen und technischen Elaboriertheit des herrschenden Musikbusiness; weg von hohlen Discoschnulzen oder intellektuellen Songwriter-Reflexionen. Punksongs boten keine verlogenen Botschaften, keine Illusionen, keine vordergründige Sozialkritik. Die aggressiven Songs waren Abbilder von Frustration und Hass, die aus der Perspektivlosigkeit der Lebenssituation, des Lebens von Jugendlichen der Arbeiterklasse Englands in den tristen Betonvorstädten herrührten. | Ein britischer Psychologe stellte in einem Forschungsprojekt über Aggression in der Jugend-Subkultur fest, dass Punk "tief verwurzelt in den Sozialstrukturen und gesellschaftlichen Verhaltensweisen der 70er Jahre ist." Aus Songtexten von THE CLASH und anderen Punkbands hört man heraus, dass sie unmittelbar aus der Arbeitslosigkeit und Frustration der Teenager erwuchs. Ein Mitglied einer Punkgruppe beschrieb Punk mit seinen eigenen Worten: "Wir sind Punx. Wir kommen alle aus düsteren Industriequartieren in London, Liverpool, Birmingham und anderen beschissenen Großstädten. Dort trägt die Jugend 'nen alten Anorak, schmutzige Jeans, tagsüber bolzt man irgendwo Fußball, abends macht man Scheiße, oder man wirft Scheiben mit Ziegelsteinen ein - zum Zeitvertreib und zum Nervenkitzel. Man macht das, worauf man Bock hat es zu tun. Ja, das sind die Punx, das ist unsere Jugend. Beschissen!" | ||||
©
Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen 2002
|