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Machtlos gegen Gewalt?
Machtmittel der Machtlosen: |
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Aufrufe
zur Solidarisierung und
zur Netzwerkbildung |
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Nach
Aufrufen bilden sich spontan Lichter- und Menschenketten gegen Gewalt.
Oder es bilden sich Protestversammlungen auf Schulhöfen oder Marktplätzen
oder vor Kirchen, die Gewalt anprangern.
Im Falle einer handfesten Gewalt hilft auch ein Netzwerk, an dem viele
beteiligt sind und das schnell und wirksam gegen die Gewalt eingesetzt
werden kann.
Zum Aufruf eignen sich propagandistische Mittel, auch solche, die über
das Internet funktionieren.
Propaganda: eine
systematische Verbreitung politischer, weltanschaulicher und moralischer
Ideen und Meinungen mit massiven publizistischen Mitteln, um das allgemeine
Bewusstsein in einer bestimmten Weise zu beeinflussen. (Duden) |
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Verhalten
und Reaktionen
auf Gewalt
Auszüge
aus einer repräsentativen Untersuchung an hessischen Schulen
Prof.
Dr. Klaus-Jürgen Tillmann,
Prof. Dr. Heinz-Günter Holtappels
Dr. Ulrike Popp,
Dr. Birgit Holler-Nowitzki |
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Die "Zivilcourage" für ein Eingreifen fällt gering aus: Zwischen 15% und
21% der Schüler/innen geben an, daß sie sich oft bis sehr oft in solchen
Situationen "einmischen und versuchen (würden), das Verhalten zu beenden".
Über alle Situationen hinweg sind es ein Drittel bis rund 40% der Schüler/innen,
die niemals ein eigenes Eingreifen praktizieren oder erwägen. Was die erlebte
bzw. vermutete Lehrer-Intervention anbetrifft, so wird von 60% bis 73% der
Schüler/innen das Einschreiten der Lehrperson oft bis sehr oft registriert
bzw. eingeschätzt, am höchsten bei Prügeleien. Bemerkenswert ist, daß die
hierzu ebenfalls befragten Lehrer/innen das Einschreiten von Lehrerkollegen
und Mitschülern deutlich häufiger annehmen. Erst recht wird von den Lehrer/innen
das eigene Intervenieren (mit über 90% als oft/sehr oft angegeben) weitaus
höher veranschlagt. Während das Eingreifen der Lehrerkollegen von 80% der
Lehrer/innen mit oft bis sehr oft eingeschätzt wird, nehmen nur 14% bis
28% der Lehrpersonen eine solch durchgängige Interventionsbereitschaft bei
den Mitschülern an. |
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Kettenbriefe, Kettenbriefe, Kettenbriefe, ... |
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Bei
Kettenbriefen wird der Inhalt eines Briefes immer wieder abgeschrieben oder "kopiert" und dann an einen Anderen weitergegeben. Es gibt aber
auch Scherz- und Falschmeldungen der folgenden Art:
"Werbemails": Kettenbriefe fallen häufig in die gleiche Kategorie wie Werbemails.
Es existiert in der Regel kein realer Hintergrund, der eine Weiterleitung
an andere rechtfertigen könnte. Tränendrüsen-Briefe: Da sitzt in Florida (oder Australien,
...) ein kleines Kind, das bald an Krebs (oder einer anderen Krankheit)
sterben wird und sein letzter Wunsch ist es, dass dieser Kettenbrief um
die Welt gehen möge. Nun macht mal alle schön mit, es ist doch für einen
guten Zweck, außerdem bekommt die jeweilige Klinik (oder wer auch immer)
von irgendeiner Stiftung (oder sonstwoher) soundsoviel Dollar (oder Cents)
für jede Weiterleitung. Virenwarnungen
per Email: Seit Jahren kursieren Warnungen vor angeblichen Viren per
E-Mail. Die Empfänger werden aufgefordert, bestimmte E-Mails, die im Betreff
genannt sind, nicht zu lesen, sondern sofort zu löschen. Andernfalls würde
ein Virus furchtbare Dinge mit dem Rechner des Empfängers anrichten. E-Mails,
vor denen gewarnt wird, gibt es aber gar nicht. Vielmehr stellen diese "Warnungen"
die eigentlichen Viren dar.Sehr wohl können aber in Dateianhängen (Attachments) von E-Mails
Viren enthalten sein. |
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Mobs, Mobs, Mobs, Mobs, Mobs, ... |
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Smart-Mob und Flash-Mob
Hier
ein Beispiel für einen Flash-Mob, der auf Blödsinn ausgerichtet war: Wildfremde
Menschen verabredeten sich für den 20.8.2003 um 20.00 Uhr, um vor dem
Rathaus eine Stunde zu schlafen.
(DieZeit Nr.28)
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Bei
den Mobs (Herde, Meute, Horde..) lassen sich zwei Sorten unterscheiden:
die Smart-Mobs (den schlauen Mob) und Flash-Mobs (den spaßversessenen
Blitzmob). Beide organisieren sich über Handy's oder das Internet.
Im Smart-Mob schließt man sich zusammen, um bessere Verhältnisse
zu schaffen. Er ist auf die Zukunft gerichtet. Auf den Philippinen haben
zum Beispiel im Januar 2001 Hunderttausende von Bürgern ihren korrupten
Präsidenten mit einer gewaltigen Anti-Estrade-Demonstration aus dem
Amt gejagt. Der Smart-Mob hat also ein gesellschafts-politisches Ziel.
Der Flash-Mob ist ein zwielichtiges Geschöpf. Menschen, die
einander nicht kennen, verabreden sich über Internet und SMS zu Blödsinnstheateraktionen.
Sie treffen sich in auf Rolltreppen oder auf Bahnsteigen und rufen 20 mal
"Rolli!", "Rolli!",... Der Flash-Mob feiert die Gegenwart,
er lebt von der Langeweile der Überflussgesellschaft. |
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Pyramidensysteme, Schneeballsysteme,
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Pyramidensysteme
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Schenkbörse: Bei einer
Schenkbörse wird die Schenk-Nachricht immer wieder an zwei (oder mehr)
Kinder weitergegeben.
Aber: Bei einer "Schenkbörse"
müsst ihr zunächst eine Schenkung an die Personen leisten, die
zwei Runden vor euch die Nachricht weitergegeben haben. Ihr sollt dann ebenfalls
zwei Runden weiter eine Schenkung erhalten, wenn ihr die Nachricht weitergegeben
habt.
'Make
Money Fast': Hier werden die Empfänger aufgefordert, einen bestimmten
Betrag an den Absender zu zahlen. Sie sollen dafür Informationen bekommen,
wie sie das selbst auch mit anderen machen können. Durch die lawinenartige
Verbreitung soll man in ein paar Tagen hunderte oder gar tausende von Dollar
verdienen und dann immer weiter. Bill Gates schenkt jedem 00,- oder eine
Windows 98-CD, Nike verschenkt Sportartikel, Disney World zahlt jedem 00,-
oder eine Alles-Inklusive-Reise nach Disney World und so weiter und so weiter,
wenn man nur die Nachricht weitergibt. Da wird (z.B.) gesagt, Microsoft
habe ein System entwickelt, das jede weitergeleitete Mail registrieren könne
(das 'Microsoft E-Mail Tracking System'), das würde man gerade testen und
als Belohnung für's Mitmachen ... s.o. Das ist natürlich nicht richtig,
ein solches System existiert nicht.
Ganz abgesehen davon: Diese profitorientierten Kettenbriefsysteme sind in
Deutschland verboten (nach § 6c UWG)! Also Finger weg! |
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Letzte Änderung: 07.02.2009
© Pädagogisches Institut für die deutsche Sprachgruppe
- Bozen. 2000 -
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