|
|
|
|
|
|
|
|
Lernende
Organisation:
Diese Konzeption sieht
die Schule mit ihrem Umfeld als koevolutionierendes System. Nicht
Anpassung sondern Mitgestaltung ist das Konzept.
Voraussetzungen dafür
sind eine Vision, die klare Werthaltungen und die gesellschaftliche
Funktion im Zentrum hat. Wesentliche Herausforderung ist es dann, eine
Organisationsstruktur mit starker innovativer Kraft und hoher Anschlussfähigkeit
an die Gesellschaftsentwicklungen zu kreieren und zu erhalten. (Heitger,
Barbara: Skriptum Beratergruppe Neuwaldegg/ Wien.)
Diese Change-Management
Modelle können Schulen dazu verhelfen, in einen Entwicklungsprozess
einzusteigen - zu lebendigen Organisationen zu werden.
"Lebendig
nennen wir solche Phänomene oder Ereignisse, denen eine Möglichkeit
innewohnt; das unterscheidet den Samen vom Stein. Übertragen auf die
menschliche Kultur hieße das: Nur eine solche Kultur, eine solche
Schule können wir lebendig nennen, die über ihren gegenwärtigen Zustand
hinaus eine Bewegung in die Zukunft zu entwerfen vermag."
(Mollenhauer, Klaus: Ist der überlieferte Bildungsbegriff zukunftsfähig?
In: Dokumentation des Otto Glöckel- Symposions. Jugend und Volk, Wien
1992) |
Soll die Schule sich
aus ihrer bisherigen starren Schulkultur lösen, in der sich Lehrer als
Vollzugsorgane vorherbestimmter Gesetzmäßigkeiten und Regelwerke zu verstehen
haben, so ist ein umfassendes Umdenken erforderlich.
|
|
|
|
|
|
|
|
Es kann nicht mehr
nur darum gehen, Bestehendes zu bewahren und zu verwalten. Es geht darum,
sich aktiv an der
- Problementdeckung,
- Problemlösung und
- Chancenerkennung
zu beteiligen.
Chancen
zu suchen, zu erkennen und Ideen zur Organisationsentwicklung zu haben,
war bisher im schulischen Bereich nicht gefragt. Es war immer Aufgabe
von Beamten, Systeme zu erhalten und nicht, sie zu verändern.
Erst
wenn wir unseren Blick über das System hinaus erheben und uns dem eigentlichen
Sinn dieses Systems fragend zuwenden, wird sichtbar, in welcher Richtung
sich die Schule entwickeln kann bzw. muss. Es gilt, die Schule kindgerecht
zu machen und nicht - wie bisher - die Kinder schulgerecht.
Da
im Schulsystem jeder innovative Vorschlag erst mehrere Ebenen der Hierarchie
durchlaufen muss, besteht nur eine geringe Chance auf Umsetzung.
Wenn man jedoch erfährt,
dass man nichts verändern kann und nie Gelegenheit bekommt, konstruktiv
zu sein, gerät der Verstand in einen bedenklichen Zustand - das heißt
- man gewöhnt sich an eine Denkweise, die Ideen nicht zulässt und Chancen
nicht sieht. Damit ist Stillstand vorprogrammiert.
|
|
|
|
|
|
|
|
Daher
wird es für die Zukunft wichtig sein, Ideen nicht nur zuzulassen, sondern
auch in einem Klima der Offenheit und Neugierde zu pflegen.
Der erste Schritt
zur Organisationsentwicklung in der Schule wäre in der kritischen Betrachtung
des Ist-Zustandes zu sehen - denn nichts steht einer Entwicklung
so sehr im Wege wie Selbstzufriedenheit.
"Die Auseinandersetzung
mit Selbstzufriedenheit ist wie der Versuch, in Sirup ein Loch zu
bohren: Es gibt keinen Widerstand, aber man hinterlässt auch keinen
Eindruck."
(De Bono; E: Chancen. Düsseldorf, Wien; 1989) |
Der zweite Schritt
zur Organisationsentwicklung wäre die Auseinandersetzung mit dem, was
sein könnte, mit den Ideen in unseren Köpfen, mit den Chancen,
die wir entdecken.
"Eine Chance
ist etwas, von dem man noch gar nicht weiß, dass man es tun will -
oder kann." (ebd. S. 31.) |
Schulen,
deren Eigenverantwortung und Gestaltungsspielraum bisher eingeschränkt
waren, müssen daher in Institutionen umgestaltet werden, die Initiative
und Selbstständigkeit nicht nur zulassen, sondern auch fördern.
Das verlangt eine Entwicklung der inneren und äußeren Schulorganisation
in Richtung des professionellen Organisationsmodells durch Organisationsentwicklung.
|
|
|
|
|