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       Die 
        Warnung oder die Mahnung 
      Es gibt 
        zahlreiche Arten, ein Kind oder mehrere Kinder oder sogar eine ganze Gruppe 
        von Kindern zu (ver)warnen, sei es, um sie an das Gruppengesetz 
        zu erinnern oder um sie konkret den Geist des Gesetzes achten zu lehren. 
        In der Schule geschieht das heute meist durch eine tadelnde Bemerkung 
        oder einen Verweis. Manchmal verwandelt sich die Warnung in Wut. Auch 
        die schriftliche Bemerkung im Tagebuch gehört zu den Verfahrensweisen, 
        um die gewünschte Ordnung zu Gewähr leisten. 
       In den 
        Jenaplan-Schulen besteht die Führung durch den Erwachsenen gerade darin, 
        nicht die Stimme zu erheben, um das Schulleben zu regeln. Das 
        Wort ist für andere Zwecke bestimmt. (Wir werden später darüber 
        reden, das später sehen, erkennen). Die alltägliche Schulpraxis (Der Schulalltag) 
        beweist, wie sinnlos das Einschreiten (Eingreifen) mit Worten ist, sowohl 
        im Kindergarten wie in der Primarschule. Dadurch wird gerade die Erwiderung, 
        das Gegenwort, die Versuche zur Selbstrechtfertigung und manchmal sogar 
        unverhüllter Trotz hervorgerufen. 
       
      Das Wort 
        bleibt immer die flüchtigste und oberflächlichste Erscheinung. 
        Das zeigt sich schon allein darin, dass man - wie wir alle wissen - dasselbe 
        hundertmal wiederholen muss. Deshalb wird der Tadel mit Worten ersetzt 
        durch den Gebrauch von Zeichen, Gesten, nicht-verbalen 
        Hinweisen, die das Gemeinschaftsleben innerhalb der Schule 
        oder in den verschiedenen Gruppen regeln sollen. Diese Gesten und Zeichen 
        sind gültig für die gesamte Schule. Das schafft auch eine nützliche Einigkeit 
        um die für einen qualitativ hoch stehenden Unterricht nötige Ordnung und 
        Ungestörtheit zu sichern. 
      Als Beispiele 
        können erwähnt werden: 
      
        -  die diskreten 
          akustischen Zeichen (Lautsignale), die zur rhythmischen Einteilung 
          der Aktivitäten und Unterrichte, zur Bestimmung des zu bildenden Gruppentyps, 
          zur Versammlung dienen;
 
        -  die Handzeichen, 
          die zur Ruhe und zur Stille mahnen; innerhalb der Gruppen Gesten als 
          Bitte des Eingreifens;
 
        -  Autoritätsgestik 
          und -mimik;
 
        -  die Ordnungssignale, 
          die das Gemeinschaftsleben innerhalb der Schule oder in den verschiedenen 
          Gruppen regeln; Signale oder Zeichen des Verbotes, der Ermächtigung, 
          der Einladung.
 
       
      Diese Zeichen ermöglichen 
        die fast wortlose Durchführung und auch Regelung der freien Fortbewegung 
        der Schüler, der Organisation der Arbeit der Spiele, der Feste, der Kreise, 
        des Eingreifens zur Wahrung des Grundgesetzes. 
      Kurz: 
        Das Zeichen eher als der Wortschwall (das Gerede, Geschwätz). Das Wort 
        verwandelt sich schnell in eine Anschuldigung, die das Klima der Lebensgemeinschaft 
        vergiftet. Und außerdem bleibt es praktisch immer ohne die geringste erzieherische 
        Wirkung. 
       
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