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Suchen im Internet - Die Technik des Suchens
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Das Internet erhöht die Motivation beim Lernen!?
Und: Jugendliche haben gegenüber Lehrenden in der Regel einen Kenntnisvorsprung in der Technik!


Prüfen Sie einmal selbst die folgenden Adressen, ob sie halten, was sie versprechen: www.suchfibel.de,
www.klug-suchen.de, www.netzpiloten.de
 

Im Jahr 2000 nutzten rund 50% der 14-19 Jährigen in Deutschland das Internet (Eimeren & Gerhard 2000), Tendenz steigend. Sie äußern explizit den Wunsch, mehr in der Schule mit dem Internet arbeiten zu können und schreiben dem WWW per se die Fähigkeit zu, für das Lernen geeignet zu sein. Verlage bieten daher Programme an, mit denen Kinder das Recherchieren im Internet lernen können.

Aber: Jugendliche "surfen" hauptsächlich zu Unterhaltungszwecken "im Netz" und speisen daraus ihre Motivation (Feierabend & Klingler 2000). Für schulisches Arbeiten müssen Schülerinnen und Schüler zunächst noch das Internet als Bildungsmedium entdecken. Und dies wird wohl für Lernende wie für Lehrende mit einer Ernüchterung verbunden sein. Auch das Erstellen einer hompage macht Lernende nicht automatisch zu geschulten und kritischen Webnutzern. Dazu ist eine disziplinierte Arbeitshaltung u.a. beim Recherchieren notwendig.

     



Der nebenstehende Text erklärt Ihnen, wie Sie mittels Suchmaschinen und Suchstrategien Informationen im Internet finden können.


Aber angenommen
, Sie wissen das bereits und weiter angenommen, Sie wollen ihren Schülerinnen und Schülern nicht nur ein technisches Handlingswissen vermitteln, sondern Sie wollen erreichen, dass die Informationen in Ihrem Unterricht sinnvoll zum fachlichen und überfachlichen Lernen genutzt werden, dann stellen sich die folgenden

Fragen und Anregungen zum Nachdenken

1. Was machen Sie, wenn Sie trotz UND- und NICHT-Strategien auf Ihren Suchstring und Ihre Suchphrasen etwa 1000 Fundstellen in Portionen zu 40 benannt bekommen?

2. Provokativer gefragt: Wie gehen Ihre Schülerinnen und Schüler in Ihrem Fachunterricht mit den 1000 Fundstellen um?

3. Hilft Ihnen die Sortierung der Fundstellen nach Relevanz in Ihrem Fach weiter? Wissen Sie, mit welcher Fachkompetenz über die Relevanz in den Suchmaschinen befunden wird?

4. Wie entscheiden Sie, unabhängig davon ob Sie 1000 oder nur 3 Informationen gefunden haben, ob die gefundenen Informationen fachlich und didaktisch sowie methodisch erträglich sind? Sie wissen, jeder kann sein Wissen als Information im Internet verfügbar machen: Extremisten wie Lobyisten, Laien wie Experten, um nur einige zu nennen.

5. Provokativer gefragt: Wie entscheiden Ihre Schülerinnen und Schüler in Ihrem Fachunterricht über den Wahrheitsgehalt der gefundenen Informationen?

6. Können Ihre Schülerinnen und Schüler in der Regel die fachlich bedeutsamen Texte auch verstehen?

7. In welcher Weise oder in welchen speziellen Fällen sind also in Ihrem Unterricht (neben den eingeführten Lehrbüchern) die im freien Internet gefundenen Informationen für das fachliche Lernen nützlich und hilfreich?

Zum Schluss noch eine ganz herzliche Bitte:

Falls Sie bereits Antworten auf die obigen Fragen haben, dann stellen Sie diese doch bitte (!!) in der Gallerie dieser Arbeitsumgebung den anderen Lehrpersonen zur Verfügung.

Lesen sie mehr:

 

Suchmaschinen und Software-Agenten - was ist das?

Suchmaschinen sind Programme, die von Firmen vermarktet werden, um daran per eingefügter Reklame zu verdienen. In der Regel haben die Suchmaschinen denselben Namen wie die Firmen. Es gibt Suchmaschinen, die regelmäßig das Internet durchsuchen und automatisch eine (Volltext)Datenbank anlegen. Es gibt aber auch Firmen (z.B. YAHOO! und WEB.DE) die den Ergebnissen ihrer Suchmaschinen eine redaktionelle Betreuung zukommen lassen, sie Kategorien zuordnen und so in Katalogen speichern. In dieser Unterscheidung von Suchmaschinen steckt eine erste Klassifizierung von Suchmaschinen, die aber heute immer weniger trennscharf wird.

Nach einer Untersuchung der NEC Corporation 1997 deckte die Suchmaschine von HotBot nur 34% und die von AltaVista nur 28% der gesamten Webseiten ab. Auch Ende 2000 recherchierte man mit Suchmaschinen immer noch nur in etwa einem Drittel des Internets. Deshalb verlassen sich Firmen auch nicht mehr darauf, dass die USER (Nutzer) ihre Information per Anwendersuche finden, sondern bieten ihre Produktinformationen den Zielgruppen genau an.

Im Kommen sind die sogenannten Software-Agenten. Das sind neue Suchprogramme, die ein Interessenprofil speichern und ihre Suche im Internet darauf abstellen. Der Wissenschafts-Agent von "Bild der Wissenschaft" überwacht z.B. Nachrichten aus Wissenschaft und Forschung und meldet automatisch per E-Mail neue Dokumente.

Herausgeber und Autoren von Webseiten können über die Verschlagwortung und Aufbereitung ihrer Webseiten und auch durch eine zusätzliche Anmeldung bei den Suchmaschinen (Firmen) Einfluss darauf ausüben, was in ihren Seiten automatisch in einer Datenbank oder aber in einem Katalog abgelegt wird. Für diese Anmeldung stellen die Firmen auf ihren hompages Formulare und Tipps zur Verfügung.

Die Suchmaschine Google
http://www.google.de

Google ist für die Suche von Informationen in der Schule die erste Adresse. Sie ist schlicht aufgemacht aber einfach zu bedienen.

Die Suchmaschine: Lycos (Stand: Oktober 2000)
http://www.lycos.de

Lycos.de stellt sich in deutscher Sprache - aber ebenfalls wie alle anderen Suchmaschinen auch - mit der Eingabemaske für eine einfache Suche vor.

Ausschnitt des obersten Teils der einfachen Eingabemaske von Lycos.de

Eine Suche in vorsortierten "Katalogen" wie "Autos", Medizin & Gesundheit" und viele weitere ist möglich. Anklicken von "Erweiterte Suche" führt zu einer Eingabemaske für Fortgeschrittene. Sehen Sie sich diese Maske bitte direkt im Internet an.

Natürlich kann mit Lycos.de nicht nur in deutschen, sondern auch im gesamten Internet, im Bilderkatalog, im Bücherkatalog, ... recherchieret werden. Aber die meisten Suchoptionen in dieser Maske für Fortgeschrittene erklären sich selbst. Klickt man unter Hilfe auf "Suchsprache", so erhält man einen ausführlichen Text darüber, wie man die boolschen Operatoren AND, OR und NOT sowie die Anführungsstriche zur Bildung von Suchstrings bzw. Suchphrasen verwenden und Wortzusammenhänge mit ADJ, NEAR, FAR und BEFORE bilden kann. Diesen Text (3 DIN A4 Seiten) sollte man sich unbedingt ausdrucken, um ihn als Nachschlagewerk weiterhin nutzen zu können.

Die AND-Suche ist übrigens identisch mit dem eingestellten drop-down Menü "alle Wörter in beliebiger Reihenfolge". Mit "wichtig", "mittel" oder "unwichtig" bei "Relevanzkriterien" kann man die Relevanz der gesuchten Begriffe einstellen. Die so definierten relevanten Ergebnisse erscheinen dann, in der Anzeige der Ergebniss zuerst.
Lycos erlaubt über die boolsche Suche hinausgehend auch noch eine gezielte Suche in speziellen Domänen z.B. in: kirche.de oder spiegel.de oder nrw.de.

     

Die Suchmaschine: YAHOO! DEUTSCHLAND
(Stand: Oktober 2000)
http://www.yahoo.de

Auch YAHOO! zeigt sich zunächst mit der Eingabemaske für eine einfache Suche. In das Eingabefeld kann ein Begriff oder ein Ausdruck eingegeben werden. Mit "Suche starten" beginnt die Suche

 
     
Ein Klick auf "Erweiterte Suche" führt zur Eingabemaske, die folgende Suchoptionen zur Verfügung stellt. Zunächst einmal lassen sich mit Klick auf "Suchhilfen" oder "Suchfunktionen" diese ausdrucken (jeweils 2 DIN A4-Seiten). Sodann ist die UND- bzw. ODER-Suche per Klick einstellbar. Dazu werden die Begriffe einfach nacheinander in das Eingabefeld geschrieben. Setzt man ein Pluszeichen (+) vor einen Begriff, so muss dieser in den Ergebnisdokumenten erscheinen. Ein Minuszeichen (-) vor einem Begriff sagt, dass dieser Begriff in keinem Fall erscheinen darf. Zusätzlich gibt es Regeln für Trunkierungen (*) und Phrasenbildungen ("").
 

Die Suchmaschine: AltaVista
(Stand: Oktober 2000)
http://www.altavista.de

AltaVista zeigt sich ebenfalls zunächst mit der Eingabemaske für eine einfache Suche. Unter Web Search werden angeboten: Power Search, Advanced Search (nebenstehend) und Raging Search. In das Eingabefeld von "Advanced Search" kann eine Frage, ein Begriff oder ein Ausdruck eingegeben werden.

 
     
Werden beim Schreiben dieser Ausdrücke und Begriffe einige Regeln (wie Trunkierungen oder Phrasenbildungen) beachtet ist die Suche erfolgreicher. Weiter kann die Sprache, in der die gesuchten Dokumente (Seiten) verfasst sein sollen, eingestellt werden. (Somit sind die Suchen auf Deutschland oder England oder NN beschränkbar oder auf das ganze Internet beziehbar.) Natürlich sind boolsche Suchen, ein Suchen unter ganz speziellen "Categories" möglich. Zusätzlich kann die Suche auf einen Zeitraum oder u.a. auf Bilder oder Überschriften eingeschränkt werden. Natürlich bleiben alle Einstellmöglichkeiten der einfachen Suche erhalten. Alle Beschreibungen sind in englischer Sprache formuliert.
 

Meta-Suchmaschine: HURRA! Deutschland
(Stand: Oktober 2000)
http://www.hurra.de

HURRA! Deutschland bietet eine Plattform von 13 Suchmaschinen auf einmal. Es ist eine sogenannte Meta-Suchmaschine. Hurra.de bündelt die folgenden Suchmaschinen:
Acoon.de, Allesklar.de, Altavista.de,
Lycos.de, Yahoo.de, Excite.de, Infoseak.de, Crawler.de, Dino-Online.de, Lotse.de, Fireball.de, Nathan.de, Sharelook.de und Web.de.

 
     
HURRA ist der große Recherchedienst für jeden und alles im Internet. Hurra.de bündelt die WWW-Suchmöglichkeiten und stellt diese an einem Ort zur Verfügung. Stellen Sie sich Hurra wie eine Fernbedienung vor, mit der Sie schneller Dinge finden, die Sie suchen. ... Mit Hurra.de können Sie schnell und einfach zwischen diesen WWW-Suchmöglichkeiten wechseln und übergreifend suchen", so schreibt Hurra über sich selbst.
 

Weitere
Meta-Suchmaschinen

MetaGer
http://meta.rrzn.uni-hannover.de
Apollo7
http://www.apollo7.de
SavySearch
http://www.search.com



und: wann man Sie nutzen sollte!

  Meta-Suchmaschinen funktionieren nach einem besonderen Prinzip: Sie unterhalten keine eigenen Datenbanken, sondern sie bedienen sich fleißig bei den etablierten großen Suchdiensten. Meta-Suchmaschinen nehmen Ihre Anfrage entgegen, wandeln sie in die jeweils gültige Suchsyntax anderer Suchmaschinen um und befragen dann diese Suchmaschinen. Dabei werden die Abfragen gleichzeitig an verschiedene andere Suchmaschinen abgesandt. Die nach und nach eintreffenden Antworten werden entgegengenommen und zwischengespeichert. Dies alles geschieht im Hintergrund, während Sie warten. Als Ergebnis wird Ihnen dann eine aufbereitete Liste der gesammelten Treffer präsentiert.
Mit der Benutzung von Meta-Suchmaschinen können Sie also einen sehr viel größeren Pool von Informationen und Dokumenten durchsuchen als mit einer einzelnen Suchmaschine. Dies geht dann allerdings auf Kosten der Genauigkeit.
     

Die erwähnten Sonderfunktionen der einzelnen Suchmaschinen, also z.B. die weitere Eingrenzung einer Recherche nach Datum, Sprache oder anderen Kriterien, stehen bei Meta-Suchmaschinen nicht zur Verfügung. Dafür müssen Sie wiederum die zugrundeliegenden Originalsuchmaschinen benutzen.
Aus dem bisher Gesagten ergibt sich auch das optimale Einsatzgebiet für Meta- Suchmaschinen. Sie sind der ideale Einstiegspunkt für eine breit angelegte Suche nach konkreten Begriffen oder Produkten, die einen möglichst großen Teil des Internets umfassen soll. Auch für den sprichwörtlichen "Schuß ins Blaue" sind Sie bei Meta-Suchmaschinen gut aufgehoben. Wenn Sie etwas sehr Seltenes oder sehr Ungewöhnliches suchen, von dem Sie vielleicht gar nicht erwarten, es im Internet zu finden, können Sie mit Meta-Suchmaschinen sehr viel schneller vorankommen als bei der Verwendung mehrerer einzelner Suchmaschinen und so herausfinden, ob überhaupt irgendwo im Netz etwas zu Ihrem gesuchten Thema zu finden ist. Seien Sie aber wählerisch bei der Benutzung von Meta-Suchmaschinen, die oftmals versuchen windige Geschäfte zu machen. Denn eine Metasuchmaschine pflegt keine eigene Datenbank und ist daher ein "Trittbrettfahr" unter den Suchmaschinen.

 

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000