Geschichte (1-5/5)

Wort der Woche

Dieses Konzept, das ich vor vielen Jahren entwickelt und umgesetzt habe, verfolgt mehrere Ziele:

Kinder beim Schreiben
  • Kinder schreiben wöchentlich einen kurzen Text.
  • Der Text wird gestaltet (ästhetische Bildung)
  • Es werden verschiedene Textarten kennengelernt (Sachtexte, Geschichten, Haikus, Elfchen, Reihensätze....)
  • Kinder schreiben für Kinder (Kinder als Autoren)
  • Es entsteht ein Pool an Texten für die Klasse, Schule, verschiedene Partnerklassen...
  • Die Texte sind prädestiniert für eine innere Differenzierung im Schreiben und Lesen.

Grundlagen:

  • Es wird nur auf einem A5-Papier geschrieben. Dies verhindert, dass die Texte zu lang werden.
  • Die Arbeit kann in ganz einfacher Form bereits in der 1. Klasse GS beginnen (z.B. Wort und Zeichnung)
  • Die Texte werden allen Kindern zur Verfügung gestellt und sind ein Teil des Lesematerials.
Schritte:
  • Jedes Kind sucht sich sein Wort, das es bearbeiten möchte und es gibt keine Vorgaben durch die Lehrpersonen, d.h. jedes Wort wird akzeptiert.
  • Das Kind verfasst einen Text auf einem A5-Blatt (dazu steht den Kindern ein 'Faulenzer' zur Verfügung. Die Texte werden unterschiedlich sein, jedes Kind arbeitet nach seinen Fertigkeiten und Fähigkeiten.
  • Der Text wird gemeinsam mit der Lehrperson korrigiert und anschließend wird er sauber auf ein neues Blatt geschrieben.
  • Dabei stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Handschrift, Computer, Druckerei.
  • Zum Abschluss wird das Blatt ästhetisch gestaltet: Zeichnungen, Grafiken, Bilder....
  • Der Text wird nach Abschluss für alle verfügbar gemacht: Wäscheleine, Pinnwand oder ähnliches.
  • Bei Texten, die den Kindern gefallen, können sie einen Punkt anbringen.
  • Am Ende der Woche werden einzelne Texte, die die meisten Punkte erhalten haben, vor der Gruppe vorgelesen. Hier gilt es, darauf zu achten, dass alle Kinder irgendwann ihren Text vorlesen können.

Erweiterungen:

  • Es können verschiedenste Textsorten genutzt werden: Reihensätze, Sachtexte, Geschichten, Gedichte wie Elfchen oder Haikus.
  • Neue Textarten wird immer nur einem Kind vermittelt, anschließend verbreitet sich das durch das Imitationslernen in der Klasse.
  • Die Texte werden digitalisiert und als eigene Karteikarten (plastifizieren) als Lesematerial allen Kindern zur Verfügung gestellt. Damit hat man eine große Anzahl an spannenden Texten mit unterschiedlicher Qualität zur Verfügung.
  • Es gilt, darauf zu achten, dass die Qualität der Arbeit im Laufe der Zeit gesteigert wird. Beginnt ein Kind mit Reihensätzen, sollte es irgendwann auch andere Textsorten kennenlernen.
  • Die Texte sind auch hervorragend für Sprachübungen geeignet, sei es für Rechtschreibung wie Grammatik.
  • Interessant wird es dann auch im Zusammenhang mit den 'Interessenskomplexen' nach Freinet, das ich demnächst vorstellen werde.

Laner Christian

Laner Christian

Donnerstag, 2. November 2023

Zuletzt geändert:
Mittwoch, 20. November 2024

Noch kein Kommentar ...

Bildgeschichten

Toonytool Eine spannende Aktivität für die Kinder ist das Erstellen von Bildgeschichten, die kaum Grenzen kennen. Dafür gibt es ein nettes Online-Tool, mit dem sich das bewerkstelligen lässt: ToonyTool

Dieses Werkzeug bietet sehr viele Möglichkeiten der Gestaltung von Bildgeschichten, die neben der klassischen Variante der statischen Bilder sogar kleine Animationen erlaubt.

Toonytool1

Für den Unterricht ist dies ein spannendes Werkzeug, das für verschiedenste Aktivitäten und Fächer eingesetzt werden kann.

Der Einsatz dieses Tools, das bereits in der 2. bzw. ab der 3. Klasse Grundschule eingesetzt werden kann, kann mit kleinen Aufträgen beginnen, wo die Kinder sich mit der Nutzung des Werkzeugs vertraut machen.

In dieser Phase macht es Sinn, dass die Kinder wirklich die verschiedenen Möglichkeiten erproben dürfen, da die Neugierde sehr groß ist und die Kinder ihre Experimentierfreude ausleben sollen. Dazu ist es auf keinem Fall notwendig, dass alle gleichzeitig sich mit dem Tool auseinandersetzen. Vielmehr hat sich das 'Schneeballsystem' (das ich übrigens bei allen Tools so einsetze) bewährt. (Mediennutzung nach Baacke)

Als Lehrperson muss man die Grundfunktionen kennen, alles weitere überlässt man den Kindern, die dann aber die Aufgabe haben, ihre neuen Fertigkeiten anderen Kindern weiterzugeben. Im Helfersystem kann so Schritt für Schritt das Programm entdeckt werden.

Wo ist ein Einsatz denkbar (es handelt sich nur um Ideen, die selbstverständlich nicht vollständig sind):

  • eigene Geschichten
  • Darstellung von Sachthemen aus Geschichte, Geografie, Naturwissenschaften
  • mathematische Aufgaben
  • das Leben berühmter Persönlichkeiten
  • Geschichten aus der Geschichte
  • Fabeln und Märchen
  • Fantasiegeschichten
  • Abläufe von Prozessen
  • Geschichten aus der Musik und Kunst
  • ...

Die Arbeiten können online verfügbar gemacht werden, sie können aber auch ausgedruckt werden. (Mediengestaltung nach Baacke)

Es empfiehlt sich, auch mal in einer kleinen Lehrergruppe zusammen Geschichten mit dem Tool zu entwickeln und gemeinsam darüber zu diskutieren, wie man sie aufarbeiten könnte.

Auf der medienkritischen Dimension nach Baacke bietet es sich an, mit den Kindern mehrere Aspekte punktuell zu diskutieren:

  • Gestaltung
  • Größen und Tiefen sowie Position im 'Raum' der Objekte
  • Spiel mit Farben
  • Copyright
  • Veröffentlichungen (was passiert, wenn es die 'ganze' Welt sehen kann)
  • Art der Dialoge und ihre Darstellung
  • Was kennzeichnet Comics? Merkmale

Eine Stärke ist sicher darin gegeben, dass diese Art des Arbeitens auch Kindern entgegenkommt, die nicht gerne schreiben oder auch weniger geschickt darin sind. Diese haben die Möglichkeit, über einen anderen Weg ihre Geschichten darzustellen und bekommen so auch Erfolgserlebnisse.

Christian Laner

Christian Laner

Dienstag, 8. November 2022

Zuletzt geändert:
Samstag, 13. Januar 2024

Noch kein Kommentar ...

Sommergeschichten multimedial

tania1

Nach einem hoffentlich schönen Sommer bringen die Kinder eine Menge von Erlebnissen mit in die Schule. Häufig möchten sie erzählen, sich mitteilen und andere daran teilnehmen lassen.

Wer kennt sie nicht, die Geschichten, die die Kinder im Unterricht als Aufsatz verfassen, sei es freiwillig oder auch als Arbeiten von Seiten der Lehrpersonen.

Es geht aber auch anders, nämlich als multimediale Geschichten in den Blogs. Es ist ein anderer Zugang, aber ideal, um auch die kreative Seite der Medien zu nutzen. Die Kinder werden zu Produzenten, Gestaltern und entdecken die Funktionsweise verschiedener digitaler Werkzeuge. Diese Arbeit lässt sich ab der 3. Klasse Grundschule sehr selbstständig von den Kindern nach einer Einlernphase umsetzen - und sie macht ihnen großen Spaß.

Was braucht es dazu:

  • den Klassenblog mit einer eigenen Kategorie (z.B. Sommergeschichten)
  • Fotos der Kinder, die sie mitbringen
  • Videos, die sie gedreht haben (kann sein, muss aber nicht)
  • Interviews der Kinder als Video (eine Möglichkeit und auch für höhere Klassen gedacht)
tania1

Die Kinder erstellen die Texte im Vorfeld und nach der Korrektur werden sie in den Blog geschrieben oder kopiert (falls sie ihn mit einer Textverarbeitung erstellt haben).

Die Erlebnisse können dann mit eigenen Fotos oder auch Zeichnungen erweitert werden. Für die Kleineren kann man auch Animationen der Kinder mit Vips erstellen und einbinden.

Möchte man die Geschichten noch mehr aufwerten und multimedialer gestalten, bieten sich auch Audios oder sogar Videos an, die die Kinder mit Hilfe von Smartphones oder Tablets selbst erstellen.

Audio: Manchmal kann es spannend sein, Geräusche oder Geräuschkulissen mit einzubinden. Es gibt ausreichende Webseiten, die solche Audiodateien zur Verfügung stellen.

Die Kinder können aber auch selbst Audiodateien erstellen und diese dann hochladen. Damit wird die Geschichte sehr viel spannender.

Video: Die Kinder erstellen eigene Videos, in welchem sie als Interviewpartner Episoden aus dem Urlaub erzählen. Ideal ist es, wenn man das Smartphone oder Tablelt mit Hilfe eines eigenen Stativs befestigt, damit es ruhig bleibt. Die kann man auch mit Karton selbst herstellen.

In höheren Klassen kann man die Geschichten auch anders aufrollen: die Kinder erzählen kurze Episoden aus dem Urlaub und erweitern ihre Erzählungen mit Hintergrundinformationen, z.B. geografische, botanische oder historische. Auf diese Weise kann die Erzählung noch erheblich erweitert werden. Beim Besuch von Burgen bieten sich z.B. Sagen an, die sie mit einbinden. Beim Monte di castello lässt sich das Kapitel Fibonaccizahlen aufarbeiten (Infos im Internet).

Tania2

Die Filme sollten kurz sein, ideal sind mehrere kurze Videos, die die Kinder selbst machen. Im Vorfeld überlegen sie sich die Fragen oder auch die Texte. Ideal ist es, wenn z.B. die Interviews auch in Kombination mit Bildern bzw. Fotos stehen, die sie nutzen.

sommergeschichten

Weiterführung:

Die Erzählungen, erweitert um Sachinformationen, sind ein toller Pool für Themen, an denen die Kinder interessiert sind. Sie können Grundlage für die 'persönlichen Themen' sein, aber auch für gemeinsame Klassenthemen.

Es bietet sich auch als Pool für verschiedene Fächer an. Denkbar ist es auch, Teile der Geschichten in Italienisch oder Englisch zu erstellen, besonders interessant auch mit der Kombination von Videos.

Erweitern kann man das Ganze, indem man an Stelle der Blogs von blikk das Angebot von Jimdo benutzt, ideal, wenn man unterwegs die eigenen Geschichten vor Ort entwickeln möchte. Ein großer Nachteil bei diesem Programm ist, dass Videos auf Youtube veröffentlicht werden müssen. Es ist auch in der Bedienung komplexer. Es ist aber auf jeden Fall für den persönlichen Bedarf sehr interessant, da man nichts nach außen veröffentlichen muss und nur die Leute Zugang erhalten, die man einlädt.

Christian Laner

Christian Laner

Montag, 16. August 2021

Noch kein Kommentar ...

Filme und Karamela

clown_karamela_2 Wer kennt sie nicht - Karamela! Auf blikk gibt es ein tolles Angebot für die Grundschule. Es stehen unter der Adresse 'Eine Reise durch die Geschichte' zahlreiche Filme zur Verfügung.

Wie viele Kinder und deren Eltern haben im Laufe der vielen Jahre, seit es diese Serie gibt, an der Produktion mitgewirkt. Einige dieser Filme, die einen geschichtlichen Bezug haben, stehen zur Verfügung und können für den Unterricht genutzt werden.

Gerade jetzt, wo einzelne Kinder, Klassen oder gar Schulen wieder von zu Hause aus arbeiten müssen, bietet es sich an, diese Filme zu nutzen.

Man verknüpft einen Film mit Arbeitsaufträgen, die man den Kindern zur Verfügung stellt und lässt sie in den Blogs darüber berichten, erzählen, auch Zeichnungen könnten eine Möglichkeit sein, die in den Blogs vorgestellt werden.

Je nach Film sind unterschiedliche Aufgaben möglich. Wer vor Ort ist, könnte auch selbst die Sehenswürdigkeiten besuchen, fotografieren oder gar Interviews machen. All das wird dann wieder im Blog veröffentlicht und die Kinder diskutieren darüber.

karamela

Ein Highlight wäre, wenn Eltern der Kinder an den Produktionen mitgewirkt haben. Diese könnten erzählen, wie das war und was sie erlebt haben: in dem Fall braucht es gute Fragen, die gemeinsam entwickelt werden und die Kinder machen mit einem Smartphone ein Interview.

Christian Laner

Christian Laner

Mittwoch, 3. Februar 2021

Noch kein Kommentar ...

Geschichte erleben

In diesem Beitrag möchte ich ein Beispiel aufzeigen, wie man mit Kindern der Grundschule (ab der 4. Klasse) und Mittelschule Geschichte anders angehen kann. Neben den geschichtlichen Ereignissen erwerben die Kinder auch Fertigkeiten im Erstellen von Karteikarten.

Ausgangspunkt ist das eigene Geburtsjahr. Die Kinder recherchieren, was in diesem Jahr alles passiert ist und sammeln dazu Material in Form von kurzen Texten, Fotos und Grafiken.

Diese Infos werden in eine Kartei eingearbeitet. Wir haben dazu das Format A3 gewählt. Grundlage ist eine Vorlage, die wir mit Publisher erstellt haben, die aber auch mit Word gemacht werden kann. Mit Publisher, das allen Schulen zur Verfügung steht, ist die Arbeit etwas einfacher, wenn die Kinder gelernt haben, damit umzugehen.

kartei-geschichte1976

Es gibt für die Kinder konkrete Vorgaben bzgl. des Formats:

  • eine Titelleiste für die Überschrift, in diesem Fall das Geburtsjahr;
  • drei Spalten;
  • Überschriften einheitlich, um die Lesbarkeit zu erhöhen;
  • die Texte werden selbst geschrieben und nicht kopiert.

Die Ergebnisse werden nach Korrekturlesen ausgedruckt (evtl. sogar plastifiziert) und der Gruppe vorgestellt. Auf dieser Basis bekommen die Kinder viele Infos, was in ihrem Geburtsjahr passiert ist. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Kinder ihren Fähigkeiten entsprechend arbeiten können. Differenzierung ist somit per se gegeben.

kartei-geschichte1967

Diese Arbeit ist damit aber noch nicht abgeschlossen. In einer weiteren Phase machen die Kinder die gleiche Arbeit nochmals mit den Geburtsdaten

  • der Geschwister,
  • der Eltern und
  • der Großeltern.

Diese Ergebnisse können dann auch in eine Zeitleiste eingetragen werden.

Auf diese Weise wird die zeitnahe Geschichte sehr lebendig, gleichzeitig werden aber auch die Interessen der Kinder ins Zentrum gerückt. Es entsteht auch ein großer Pool an Informationen von Kindern für Kinder.

kartei-geschichte2015

Diese Arbeit kann aber auch weitergeführt werden, indem man auch andere Themenfelder mit hereinnimmt. Hier bieten sich Themen aus der Biologie, Zoologie, Physik, Geografie, Mathematik (man denke an Ruf & Gallin mit ihrem Modell Mathematik und Sprache) an.

In diesem Fall empfiehlt es sich, die Farben der Titelleiste nach Bereichen oder Fächern festzulegen.

karte-experiment

Wichtig für die Arbeit ist eine gute Vorlage, die die Kinder dann mit Inhalten füllen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Kinder sehr schnell damit umgehen können und dann ist es einfach, Produkte von Kindern für Kinder zu erstellen (s. Freinet: Den Kindern das Wort geben).

Das Ganze ist Teil des Konzeptes des 'Persönlichen Themas', das in einem weiteren Beitrag vorgestellt wird.

Christian Laner

Christian Laner

Freitag, 5. Juni 2020

Kategorie: Geschichte

Noch kein Kommentar ...