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Tablet-Unterricht - iPad-Klasse Meran/Obermais – ein Zwischenbericht (38/121)

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Pinggera Gerd Klaus

Montag, 9. September 2013

Kategorie:

Dokumentation
 

Eine neue Lernwelt

In der Klasse 2a der Mittelschule Meran/Obermais wird nun seit etwas mehr als einem Jahr das Projekt "iPad-Klasse" interdisziplinär durchgeführt.

Das Medium „Tablet-Pc“ ermöglicht ein vernetzt-kooperatives Lernen, Denken und Wissen, kooperative und kommunikative Lehr- und Lernstrategien entfalten sich. Interaktiver Informationsfluss sowie Wissenserwerb und Kommunikationsnetze sind Kernbereiche, die in der neuen Lernwelt  genutzt werden.

Das Tablet unterstützt individuelles Lernen durch unzählige Apps (Software) in den einzelnen Fachbereichen. Es wurde bald sehr deutlich, dass differenzierter Unterricht und Lernangebote dem iPad-Unterricht immanent sind, da jeder Schüler eine ihm angemessene Lernebene in der Interaktion „Lerninhalte – Medium – Schüler“ nutzt, die in jedem Moment nach oben erweiterbar, nach unten reduzierbar ist. 

 Eine Gegenüberstellung des traditionellen Unterrichtes mit dem „digitalen“ ist kaum sinnvoll und nützlich, da sich bei umfassendem und ausschließlichem Einsatz des Mediums, Lernstrategien und Lerntechniken grundlegend ändern. Auch wird die Erprobungsphase dazu genutzt, diverse Unterrichts- und Lernformen zu experimentieren, schlüssige Ergebnisse liegen vermutlich erst nach einigen Jahren vor.

Das „neue“ Lernen drückt sich nicht nur in Fachkompetenz, sondern auch in Medienkompetenz aus.

Der Mehrwert des Tablets als Lern- und Arbeitsmedium wird in unserem Projekt sehr deutlich. In einer Zwischenevaluation, die ich mit den SchülerInnen durchführen konnte, werden wesentliche Gesichts-punkte, die ich oben anführe, von den SchülerInnen reflektiert (siehe unten). Auch diese Bewertung und kritische Beurteilung kann und sollte individuell ausfallen

Es zeigt sich, dass das Lernklima, Teamwork und Medienkompetenz bei der Schülerbewertung ganz oben stehen, fach- und lernbezogen sind die Werte etwas niedriger, Klarheit, Unterrichtsorganisation, Fähigkeiten-Kompetenzen bei 70 %, Motivation 65 %.

Es stehen also soziale Kompetenzen ganz oben, danach folgen Sachkompetenzen und schließlich Selbstkompetenzen

Der Großteil der Eltern begleitete das Projekt mit großem Interesse und Unterstützung. In vielen Gesprächen und gemeinsamen Sitzungen konnten oben genannte Bereiche diskutiert werden, durchwegs positive, auch kritische Feedbacks kamen von Seiten der Elternschaft. Genauso interessiert und um Gespräche bemüht waren KollegInnen, die den konventionellen Unterricht durchführten. Die anfängliche Skepsis wich sehr bald einer breiten Akzeptanz, sehr viel Überzeugungsarbeit ist jedoch notwendig, um die Vorteile eines sogenannten „digitalen Klassenzimmers“ einsichtig zu machen.

 Tablet-Unterricht bedeutet sich mit inhaltlichen, organisatorischen, methodisch-didaktischen Fragen, mit Informationstechnologie allgemein zu beschäftigen, nur dadurch kann der rasanten Entwicklung in diesem Bereich Rechnung getragen und die schulische Anwendung des Mediums sinnvoll weiterentwickelt werden. Sehr nützlich und sinnvoll sollten gut organisierte Fortbildungen sein, die Begegnung mit Projekt-klassen in anderen Regionen und Ländern.

 Das Medium „Tablet“, ein Meilenstein in der digitalen Technologie, kann und wird nicht nur Lehr- und Lernstrategien gänzlich verändern, damit einher wird auch eine neue Art des Denkens gehen. Kreativität,  Kooperation, Kommunikation sind drei wesentliche Grundlagen unseres „pädagogischen“ Auftrages. Individuelles, interdisziplinäres, interaktives Lernen ist eine Antwort, die wir an diesem Auftrag messen.

 In letzter Konsequenz bedeutet dies, erst wenn die Schule in der Lage ist, die Jugendlichen zu befähigen, die multimediale Technik zu kontrollieren, um nicht in deren Abhängigkeitssog zu geraten, hat sie ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag ganz erfüllt.

„Tablet-Welt“: „Sensation = Berührung“, tasten und berühren, elementare Wahrnehmung, fundamental  in der Entwicklung eines Kindes, ja mehr noch, der Zugang zu Erleben und Erkenntnis, zu kognitivem Erfahren gründet im „Be-greifen“.  

 (PGK)

 

1 Kommentar

1 Kommentar von Angerer Harald

19.09.2013 11:49

Danke für die ausführliche und interessante Reflexion!
 

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