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Kolhaupt Katherina
Montag, 16. April 2012
Zuletzt geändert: Freitag, 18. Mai 2012
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Wir bieten in diesem Schuljahr zweimal das Wahlfach Schülerzeitung an. Dieses Wahlfach ist für alle Schüler der Schule geöffnet, von der ersten bis zur fünften Klasse. Die Schüler bekommen einen Einblick in die Arbeit eines Redaktionsteams. Sie müssen sich Gedanken zum Inhalt und dem Layout ihrer Zeitung machen. Sie lernen den Aufbau einer Zeitung kennen und üben sich im Umgang mit dem PC, bzw. mit der Schuldruckerei. Sie müssen recherchieren, Interviews führen, Fotos machen, Zeichnungen anfertigen usw.
In dieser Woche wird die zweite Ausgabe der Schülerzeitung herausgegeben.
Es wäre natürlich interessant und weiterführend mittels solcher Schülerzeitungen eine regelmäßige Korrespondenz mit anderen Schulen und Klassen (im Sinne Freinets) zu führen. Bei Freinet wurde diese Zeitung aber innerhalb und außerhalb der Schule verkauft und der Austausch mit anderen Schulen erfolgte mit Briefen, Texten und anderen Materialien, wie z.B. Videos (vgl. Kock 2006, Célestin Freinet: Kindheit und Utopie, S. 75).
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Kolhaupt Katherina
Montag, 16. April 2012
Zuletzt geändert: Freitag, 18. Mai 2012
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Jeden Montagmorgen beginnen wir die neue Woche mit dem freien Spiel. Die Schüler bringen eigene Spielsachen (Gesellschaftsspiele und andere Spiele) von zu Hause mit und haben die Möglichkeit zusammen 20- 30 min zu spielen.
Die Schüler suchen sich selbst ihre Spielkameraden aus und spielen meistens sehr vertieft, oft auch lautstark bis der Ton der Triangel sie zum gemeinsamen Morgenkreis ruft. Manche nutzen diese Zeit auch um Wochenenderlebnisse auszutauschen.
Das Spiel ist einer der vier Grundpfeiler bei Peter Petersen, neben Gespräch, Arbeit und Feier; ..“die Spielformen des Lernens mit allerhand Material, besonders während der ersten Schuljahre, einschließlich allerlei Bewegungsspiele zum Erlernen wie zum Einüben im Rechnen, Sprachlehre, Gesang und Dichtung …“ (P. Petersen 1949, S. 99-100).
Bei uns handelt es sich allerdings nicht nur um sogenannte Lernspiele für die schulischen Fachbereiche. Wir sehen diesen Wochenbeginn auch als Zeit des sozialen Miteinander und des Austauschs, für den ja meistens nicht viel Zeit übrig bleibt.
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Koch Katja
Donnerstag, 5. April 2012
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Ein wichtiger Aspekt in der Jenaplan-Pädagogik nimmt die Gemeinschaft ein. Für Petersen vollzieht sich Erziehung durch die Gemeinschaft.
„Der Mensch muss zur gesunden und vollen Entfaltung seines Wesens einen Kreis von Menschen besitzen, die für ihn als ganzen Menschen Verständnis besitzen, und zwar ein Verständnis, das weniger auf intellektueller Klarheit ruht, als erlebt und gefühlt wird ohne Worte…“ Peter Petersen, Führungslehre des Unterrichts
Zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls sind Feste und Feiern wichtig. Einmal in der Woche findet deshalb unsere Schulfeier statt.
Damit sich alle in der Gemeinschaft wohlfühlen, sind Regeln und Abmachungen notwendig. Diese werden gemeinsam mit den Schülern erarbeitet. Im wöchentlichen Klassenrat werden Probleme besprochen und gemeinsam nach Lösungen gesucht. Die Kinder äußern ihre Gedanken, bringen Vorschläge ein und treffen demokratische Entscheidungen.
Im Oktober haben wir drei Tage an der Erlebnisschule in Langtaufers verbracht. Da wir in der Oberstufe jedes Jahr eine neue Gemeinschaft bilden, konnten wir uns in diesen Tagen besser kennen lernen. Neue Freundschaften wurden geschlossen und das Zusammengehörigkeitsgefühl wurde gefördert.
Zur Stärkung des Selbstbewusstseins der einzelnen Schüler haben wir in diesem Schuljahr, in Zusammenarbeit mit unserem Schulpädagogen, verschiedene Spiele aus der Erlebnispädagogik erprobt. Diese Gruppenerfahrungen fördern nicht nur die Ich-Kompetenz. Die Kinder lernen soziale Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam zu kooperieren.
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Grazio Evelyn
Dienstag, 27. März 2012
Zuletzt geändert: Dienstag, 5. Juni 2012
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In einer unserer Stammgruppen sind die „Gefühlsklammern“ ein tägliches, nicht mehr wegzudenkendes Ritual. Die Kinder und Lehrerinnen ordnen ihre Klammer einem von drei Bildern (Sonne, Sonne mit Wolke oder Wolke) zu. So teilen sie der Gruppe ihren aktuellen Gefühlszustand mit und geben eventuell Erklärungen dazu.
Dies bringt einen wichtigen Prozess in Gang, weil die einzelnen Mitglieder der Gruppe sensibel werden, nicht nur für das Lernen und Arbeiten, sondern vor allem für den/die andere/n und sein/ihr Befinden. Auch für sich selbst entwickelt man die Fähigkeit, Gemütszustände zu ergründen und einzuordnen.
Dieses Ritual trägt zur Stärkung der Gemeinschaft bei durch Nachfragen, Anteilnahme, Interessensbekundung und fördert die Empathie untereinander. Derartiges pädagogisches Handeln müsste in der Schule im Allgemeinen mehr Platz finden.
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Kolhaupt Katherina
Dienstag, 27. März 2012
Zuletzt geändert: Mittwoch, 29. August 2012
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Die Moderation übernimmt wieder dasselbe Kind wie am Morgen. Am Ende des Vormittages berichtet jeder, was er an diesem Tag alles geschafft hat und wie es ihm beim Lernen und Arbeiten ergangen ist.
Da wir anfangs auf wenig Interesse von Seiten der Schüler gestoßen sind – es war ihnen nämlich egal was oder wie viel ihre Mitschüler schaffen – haben wir dann auch die sogenannte Leistungskurve nach Freinet eingeführt (vgl. Kock 2006, Célestin Freinet: Kindheit und Utopie, S.71 ff.).
Diese basiert auf der Selbstkontrolle der Kinder. Zum Schluss wird dann kontrolliert, wie viel jeder geschafft hat und ob die Lautstärke angemessen war, oder auch wie es um die Genauigkeit und Sauberkeit im Heft steht.
Ziel des Reflexionskreises ist, dass die Schüler über das eigene Arbeiten und Lernen reflektieren und es gegebenfalls auch ändern werden. So sehen unsere Erwartungen aus, die jedoch bekanntermaßen nicht immer erfüllt werden.
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Kolhaupt Katherina
Dienstag, 27. März 2012
Zuletzt geändert: Mittwoch, 29. August 2012
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Jeden Morgen treffen wir uns im Kreis. Die Schüler bringen ihre Griffelschachtel in den Raum, legen sie in ihre Ablage, unterschreiben im Tagebuch und setzen sich in den Kreis.
Der Moderator, der täglich wechselt, liest den Tagesplan und die Dienste (Jausetisch putzen, Tagebucheintrag, Kontrolle der Druckerei) vor.
Anschließend hat jeder die Möglichkeit etwas zu erzählen, zu fragen oder auch etwas Mitgebrachtes zu zeigen.
Damit sich die älteren Schüler in der Moderation üben können, haben wir beschlossen, dass die Drittklässler den Kreis eine Woche lang leiten und haben ihnen dann anschließend auch Rückmeldungen gegeben.
Außerdem haben auch wir zu Beginn des Schuljahres manchmal die Moderation übernommen. Unabhängig vom Alter schafften es manche Schüler sehr gut den Überblick zu bewahren und auch auf die Gesprächsregeln unserer sehr lebhaften Gruppe zu achten.
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Kolhaupt Katherina
Donnerstag, 22. März 2012
Zuletzt geändert: Freitag, 18. Mai 2012
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Manche Inhalte, besonders die aus dem Bereich der Naturkunde erarbeiten wir gemeinsam in der großen Gruppe:
- Wir legen den Zeitraum und das gemeinsame Thema (Rahmenrichtlinien) fest.
- Dann treffen wir uns mit den Schülern im Kreis und beginnen mit der Fragestellung, d.h. die Schüler sollten ihre Fragen und Unterthemen zum jeweiligen Thema selbst entwickeln, damit auch das Interesse gegeben ist.
- Dann werden Kleingruppen gebildet und fest gelegt, wer was erarbeitet. Meistens muss jeder eine Frage oder ein Unterthema beantworten. Die Schüler lernen dabei recherchieren und auch etwas Praktisches oder Künstlerisches dazu zu produzieren.
- Wir organisieren dann auch je nach Thema passende Lehrausgänge. Am Ende des Zeitraumes wird das Ergebnis in der Gruppe präsentiert und in einer Art Broschüre zusammen getragen.
Es liegt dann an uns Lehrerinnen fest zustellen, ob die wichtigsten Inhalte des gemeinsamen Themas auch von den Schüler erfasst wurden. Entweder befragen wir sie mündlich oder schriftlich in einer kurzen Lernzielkontrolle.
Das letzte gemeinsam erarbeitete Thema waren die Wildtiere in Südtirol. Unser Naturparkhaus „aquaprad“ eröffnete erst kürzlich eine dazu passende Ausstellung über die drei großen Raubtiere in Südtirol.außerdem waren wir im Naturparkhaus Trafoi die Austellung zum Thema Hirsch ansehen.
Diese Erarbeitungsweise vorgegebener Themen orientiert sich am Interessenskomplex nach Freinet. Die Schüler interessieren sich vermehrt für Inhalte die, aus ihrem eigenen Lebensumfeld kommen. Den Begriff Interessenskomplex entnahm Freinet aus der russischen Pädagogik und bezieht sich auf das komplexe soziale Leben der Kinder (vgl. Kock 2006: Célestin Freinet: Kindheit und Utopie, S. 73 ff.).
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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 20. März 2012
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Bezüglich Hausaufgaben ist das eigenverantwortliche Handeln eine besonders große Herausforderung für einige Kinder. Hier spielt bei uns die Stammgruppe eine wesentliche Rolle. Bei den täglichen Treffen wählt das moderierende Kind zwei Mitschüler/innen aus, welche ihre/seine Hausaufgaben der Gruppe präsentieren.
Die Rückmeldungen der Gruppe sind sehr klar und offen. Die getroffenen Vereinbarungen werden dabei fast täglich in Erinnerung gerufen und die natürlichen Folgen bei Nichteinhaltung treffen dann pünktlich zu.
Ein Beispiel: Maxi hatte das Glück, seine Hausaufgabe der Gruppe vorlegen zu dürfen. Er konnte keine schriftliche Arbeit vorweisen mit der Begründung, er hätte die Unterlagen in der Schule vergessen. Die Antworten der Gruppe waren u. a. „Du hättest auf einem Blatt schreiben können.“ „Du hättest es gleich am Morgen vor dem Morgenkreis nachholen können.“ „Du hättest es der Gruppe, bevor du ausgewählt wurdest, sagen können.“
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Kuntner Irmtraud
Donnerstag, 15. März 2012
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Die Kinder aus der ersten treffen sich gemeinsam mit jenen der zweiten und dritten Klasse in den Stammgruppen. Die Kinder der vierten und fünften Klasse kommen ebenso täglich zusammen.
Die Gruppen bestehen aus 12 bis 15 Kindern, Mädchen und Buben, leistungsstärkere und -schwächere sowie die verschiedenen Jahrgänge sind in etwa gleich stark vertreten. Jedes Jahr werden die Stammgruppen neu zusammengestellt.
Morgens und mittags finden die Stammgruppentreffen statt. Dabei werden organisatorische Aspekte des Tages besprochen, die individuelle Lernarbeit des Tages vom jeweiligen Kind der Gruppe mitgeteilt, Absprachen getroffen (z.B. über Sozialformen, Präsentationen von Arbeiten...) und allgemein lern- und arbeitstechnische Fragen erörtert.
Die Moderation liegt bei einem Kind, die Lehrerin führt anhand des Klassenplanes Protokoll. Am Ende des Tages werden die Lernarbeit und Ergebnisse reflektiert, Beobachtungen und Erfahrungen ausgetauscht.
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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 13. März 2012
Zuletzt geändert: Mittwoch, 11. Juli 2012
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Unsere Erfahrungen der letzten drei Jahre haben uns gezeigt, dass die tragende Säule für die Arbeit nach reformpädagogischen Konzepten die Einstellung der Lehrerinnen dem Kind und seinem Lernen gegenüber ist. Sämtliches Handeln ist geprägt von der Achtung vor der Individualität und Persönlichkeit des Kindes.
Das Loslassen von alten Mustern und Verhaltensweisen ist unvermeidbar. Dies fällt vielen Kolleginnen nicht leicht. Unterschiedliche Ansichten und Vorstellungen müssen kontinuierlich diskutiert werden. Ein ständiger Austausch untereinander kann ein Umdenken fördern, Kompromisse müssen eingegangen werden.
Unterschiedliche Sichtweisen dienen aber auch unserer gemeinsamen Weiterentwicklung. Ein gemeinsames Konzept funktioniert nur, wenn es von allen mitgetragen werden kann und sich die einzelnen Lehrerinnen wohl fühlen.
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Letzte Änderung: 24.11.2024
© Deutsche Pädagogische Abteilung - Bozen. 2000 -
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