Schrott Margit
Donnerstag, 29. August 2019
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Unabhängig davon, wie begabt Kinder und Jugendliche sind, entwickeln alle unter günstigen Umweltbedingungen ihre Stärken. Wichtig ist es, diese Stärken bei jedem Kind zu sehen und diese zu fördern und fordern, sie darin zu bestärken, ihre Potenziale zu entfalten und als kompetente, in die Gemeinschaft integrierte und zufriedene Menschen heranwachsen zu lassen und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.
Bereits Janusz Korczak (Arzt, Schriftsteller und Pädagoge) hat vor 100 Jahren das Kind als Individuum, das seinen eigenen Charakter und sein eigenes Temperament hat, beschrieben. Er findet auch, dass das Kind das Recht hat bzw. die Möglichkeit bekommen soll, sich frei zu entwickeln. Kinder sollen selber Entscheidungen treffen und sich aus eigener Motivation heraus entwickeln. Korczak hatte eine hohe Achtung vor der Persönlichkeit und Einzigartigkeit des Kindes. Er hat auch erkannt, dass jedes Kind sich anders entwickelt und jeder Versuch sie gleich zu behandeln, kann nicht funktionieren. Er erachtet es als wichtig, die Kinder zu beobachten und sie in jeglicher Hinsicht in ihrer Selbstwerdung zu unterstützen.
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Schrott Margit
Donnerstag, 29. August 2019
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Auch der Kunstunterricht muss nicht nur in der Schule abgehalten werden. So nutzen wir immer wieder die Möglichkeit nach draußen zu gehen und dort Kunst zu praktizieren. Beim Projekt „Landart“ ging es dreimal im Jahr zu den verschiedenen Jahreszeiten Herbst, Winter und Frühling in den Wald, wo die Kinder mit Naturmaterialien ihr eigenes Kunstwerk legen konnten. Es entstanden dann auch noch einige gemeinsame Kunstwerke, die die Kinder ganz stolz ihren Mitschülern und den Lehrpersonen präsentierten. Bei diesem Projekt erfuhren die Kinder Anerkennung und Wertschätzung in ihrem schöpferischen Tun. Bereits Korczak hebt das in seinem Werk „Wie man ein Kind lieben soll“ immer wieder hervor.
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Schrott Margit
Donnerstag, 29. August 2019
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Bereits für die verschiedenen Reformpädagogen wie Freinet, Korczak, … war es wichtig, dass die Kinder auch außerhalb des Schulgebäudes lernen und dabei Erfahrungen machen und verschiedene Projekte durchführen. So ist es auch uns wichtig, zu den verschiedenen Themen, die wir in der Schule behandeln, Lehrausgänge in die verschiedenen Institutionen zu machen. So besuchen wir regelmäßig Museen (Naturkundemuseum, Archäologiemuseum,…) und Ausstellungen und nehmen dort an unterschiedlichen Angeboten teil.
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Villotti Barbara
Dienstag, 27. August 2019
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In einer reformpädagogischen Schule hat Demokratieerziehung einen großen Stellenwert. Der Reformpädagoge Celestin Freinet vertritt die Ansicht, dass sich die Kinder im sozialen Lernen und Miteinander demokratisches Handeln und die dazugehörigen Kompetenzen aneignen können.
Demokratische Kompetenzen sollten täglich trainiert werden, nur so können sie langfristig von den Kindern eingesetzt werden. Solche demokratische Kompetenzen sind beispielsweise Regeln respektieren, Rechte und Pflichten als Mitglied einer Gemeinschaft zu kennen und wahrzunehmen, zusammenhaltendes Verhalten zeigen, Meinungen zu äußern und diese zu vertreten, Entscheidungen gemeinsam zu treffen, gesetzte Vorhaben umzusetzen und vieles mehr. Das zwischenmenschliche Verhalten spielt hier eine entscheidende Rolle. Freinet überließ wichtige Entscheidungen über das tägliche Unterrichtsgeschehen den Kindern und setzte mit Hilfe des Klassenrates das didaktische Handeln um.Der Reformpädagoge Korzcak hingegen übergab den Kindern im Waisenhaus Verantwortung an der Leitung des Hauses.
An unserer Schule wird auch darauf geachtet, dass sich Schüler demokratische Kompetenzen aneignen können. Die Schüler lernen bei uns durch den wöchentlichen Klassenrat, die individuelle Lernberatung, das Wort der Woche und/oder die Vorstellung der persönlichen Themen, verschiedene Meinungen zu hören und diese zu respektieren. Die Kinder lernen demnach mit positiver, aber auch konstruktiver Kritik umzugehen. Ebenso ist auch das Äußern der eigenen Meinung nicht für jedes Kind eine leichte Angelegenheit. Es erfordert Mut, die eigene Meinung kundzugeben. Mit der Zeit fällt es den Kindern aber zunehmend leichter und sie gewinnen an Selbstvertrauen und können ihre Gedanken den Mitschülern mitteilen.
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Schrott Margit
Dienstag, 27. August 2019
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Die Rolle der Lehrperson besteht aus einem facettenreichem Spektrum an Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen.
Im Vordergrund stehen die Organisation des schulischen Alltags, die Beobachtungsgabe und das fachliche Wissen. Die Lehrperson soll aber auch als Begleiter dem Kind in seinem Lernprozess zur Seite stehen. Dabei ist es vor allem wichtig, dem Kind das zu geben was es in einem bestimmten Moment seiner Entwicklungsphase braucht.
Der eine Schüler braucht mehr Sicherheit, dar andere mehr Nähe, Freiheit und Zuversicht. Die Kunst besteht dabei darin, die Bedürfnisse des einzelnen wahrzunehmen, diese zu verstehen und darauf angemessen zu reagieren.
Die Aufgabe der Lehrperson besteht außerdem darin, die Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen sich das Kind bewegen kann. Zu viel Freiheit kann für die Heranwachsenden eine große Überforderung darstellen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich das Kind in seiner Freiheit nicht alleine gelassen fühlt.
Freiheit bedeutet für uns somit nicht, „mach, was du willst“ sondern „mach das was wichtig ist, in deinem Tempo und auf deine individuelle Art und Weise“. Dabei muss für die Lehrperson klar ersichtlich sein, was für das Kind wichtig ist. Sie muss unterschiedliche Instrumente und eine angemessene Lernumgebung bereitstellen, durch die es sein persönliches Ziel erreichen kann.
Der Reformpädagoge Janusz Korczak fordert in seinem Werk „Wie man ein Kind lieben soll“ die Erzieher auf, sich selbst zu hinterfragen, die persönliche Haltung zu überdenken und auf die eigenen Beobachtungen zu vertrauen. Kein Erzieher soll von sich selbst verlangen, bereits ein vollkommener Erzieher zu sein. Der Erzieher soll vielmehr versuchen für die Kinder ein Vorbild zu sein. Kinder erwarten Weisungen und Ratschläge, verlangen aber auch, dass man ihnen vertraut und sie ernst nimmt. Für ihn war es wichtig, dass die Erzieher selbst Fehler machen, denn daraus lernen sie und finden so Wege mit bestimmten Situationen umzugehen.
Wir versuchen an unserer Schule diese Prinzipien zu befolgen und sind im ständigen Austausch untereinander.
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Schrott Margit
Dienstag, 27. August 2019
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Ein wichtiger Punkt ist für uns auch die Demokratieerziehung. Die Kinder haben ein Recht auf Mitsprache und Mitentscheidung. Sie lernen ihre Meinung zu äußern und zu vertreten.
In den Klassen wird regelmäßig ein Klassenrat abgehalten und zweimal im Jahr eine Schulkonferenz, bei denen die Kinder ihre Fragen und Wünsche äußern dürfen und auch gemeinsam Regeln zum Zusammenleben in der Schule aufstellen. Janusz Korczak entwickelte in seinem Waisenhaus demokratische Formen, durch die er den Kindern Mitbeteiligung und Selbstverantwortung ermöglichte. Er hielt Tagungen und Versammlungen zu den verschiedensten Themen ab, um mit den Kindern Dinge zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu finden.
Auch Freinet hielt mit den Schülern Versammlungen ab bei denen Vereinbarungen, Planungsvorhaben, Regeln für das Zusammenleben und Problemlösungen mit den Kindern gemeinsam diskutiert, ausgehandelt und beschlossen wurden. Demokratische Institutionen müssen für Freinet stets mit der Arbeit verbunden sein.
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Schrott Margit
Dienstag, 27. August 2019
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An unserer Schule planen und organisieren die Schüler ihren Tagesablauf und ihre Arbeiten selbstständig. Wir sind der Ansicht, wenn Kinder selbstständig an eine Arbeit herangehen dürfen und sich mit einem Thema eigenständig auseinandersetzen, fällt ihnen das Lernen leichter und Inhalte bleiben ihnen dabei vermehrt im Gedächtnis. Jedes Kind hat seinen eigenen Lernweg und sein eigenes Lerntempo. Wenn das Kind die Möglichkeit hat von sich aus aktiv zu werden, kann es sein bestmöglichstes Ziel erreichen.
Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit hebt auch der Reformpädagoge Janusz Korczak hervor. In seinem Waisenhaus beschreibt er die Kinder als Hausherren und Mitarbeiter. Er stellt das Kind ins Zentrum der Gemeinschaft.
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Schrott Margit
Dienstag, 6. August 2019
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Vertrauen und Freiheit sind nicht nur im schulischen Alltag zentrale Begriffe, sondern nehmen auch in der Gesellschaft einen hohen Stellenwert ein. Wenn man in einem freien sozialen Umfeld aufwächst und es gewohnt ist sich frei zu entwickeln, dann hat man große Schwierigkeiten mit Fremdbestimmung klar zukommen. Umgekehrt ist es für Menschen, die von Kind auf nicht zur Freiheit und Selbstbestimmung erzogen wurden.
Das Erkennen und Respektieren eigener Bedürfnisse und Begabungen sind Fähigkeiten, die erlernt und trainiert werden müssen. Die Aufgabe der Lehrperson besteht dabei darin, die Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen sich das Kind frei bewegen kann. Zu viel Freiheit kann für die Heranwachsenden eine große Überforderung darstellen. Aus diesem Grund finden wir es wichtig, dass das Kind sich in seiner Freiheit nicht alleine gelassen fühlt. Das setzt natürlich ein Grundvertrauen in seine Fähigkeiten voraus.
Das Vertrauen der Erwachsenen in die Person des Heranwachsenden gehört bei Janusz Korczak zu den drei Grundrechten des Kindes („Magna Charta Libertatis“). Er hatte großes Vertrauen in die Handlungskompetenz der Kinder. Diese erwarten zwar Anweisungen und Ratschläge von Erwachsenen/Erziehern, verlangen aber auch, dass man ihnen vertraut und sie ernst nimmt. Ein Kind hat das Recht Sachen auszuprobieren und sich selbst zu erproben.
Sei es die Lehrpersonen als auch die Eltern müssen darauf vertrauen, dass jedes Kind in seinem Lernprozess weiterkommt. Bereits der Reformpädagoge C. Freinet betonte in seinen Werken, dass jedes Kind vom Wissensdurst getrieben wird. In jedem Kind steckt von Natur aus der Drang zum Lernen und Forschen.
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Individuelles LernenReformpädagogen