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Breitenberger Julia
Montag, 23. Juli 2012
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In einem Schulmodell, das sich an den reformpädagogischen Konzepten orientiert, verändert sich auch die Rolle der Lehrperson. In erster Linie ist es Verantwortung der Lehrpersonen für eine angenehme und ansprechende vorbereitete Umgebung zu sorgen, in der sich die Kinder wohlfühlen. Die Kinder werden von uns ernst genommen, sie nutzen ihr Mitspracherecht und gestalten und planen den Schulalltag mit. Durch verschiedene, individualisierte Arbeitsmittel und Materialien, werden die Kinder zum aktiven Arbeiten und Lernen aufgefordert. Die Lehrerin führt die Kinder in neue Themenbereiche ein, die Kinder entscheiden dann selbst, wann, wo, mit wem und mit welchem Material sie arbeiten. Beim Arbeiten und Lernen im sozialen Miteinander beobachten und beraten wir die Kinder, geben ihnen Anregungen und Hinweise und unterstützen sie bei Unsicherheiten. Wir besprechen mit den Kindern ihre Arbeiten und ihre erzielten Lernfortschritte und geben ihnen immer wieder Rückmeldungen dazu. Dadurch erhalten wir einen Überblick über den Lernstand der einzelnen Kinder und wir versichern uns, dass sie die Lernziele und die Kompetenzen der Rahmenrichtlinien erreichen. Gemeinsam mit den Kindern freuen wir uns über ihre Erfolge, indem wir ihre Arbeiten wertschätzen und ihnen unsere Anerkennung zeigen. Unsere Aufgabe ist nicht mehr vor allem die Wissensvermittlung, sondern das Begleiten der Kinder auf ihrem individuellen Lernweg.
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Nardin Marlene
Samstag, 12. Mai 2012
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„Wer erziehen will, muss erzogen sein.“
(M. Montessori, Montessori-Pädagogik 2011)
Die veränderte Sichtweise des Kindes, wie sie Maria Montessori beschreibt, als Baumeister seiner selbst, das nicht fertig zur Welt kommt, sondern sich in aktiver Auseinandersetzung mit seiner natürlichen, sozialen und kulturellen Umgebung selbst aufbauen muss, fordert somit auch eine veränderte Rolle der Lehrerin. Dabei muss sie
- sich lösen von vorgefassten Vorstellungen und allgemeinen Vorurteilen und an das Gute im Kind glauben.
- dem Kind mit großer Wertschätzung und Achtung vor seiner Selbstbildungskraft geben, was es benötigt, um es selbst zu tun.
- den richtigen Zeitpunkt finden und mit Geduld abwarten können, um mit der ständigen Bereitschaft, da zu sein, wenn sie gebraucht wird.
- dem Kind durch die Gestaltung einer Vorbereiteten Umgebung helfen, frei zu arbeiten und unabhängig zu werden.
- das Kind beobachten und differenziert wahrnehmen, um so begründet entscheiden und gezielte Angebote zu machen.
- Halt geben und steuernd eingreifen, wenn Kinder noch nicht gelernt haben, mit ihrer Freiheit umzugehen.
- die Freiarbeit vor- und nachbereiten und dabei über eine fundierte Kenntnis der Materialien verfügen, die bei Bedarf ergänzt, aktualisiert, oder für besondere Situationen neu entwickelt werden müssen.
- den Raum gestalten, ordnen und pflegen.
- die Kinder anregen und anleiten, als Bindeglied zwischen dem Kind und der Sache sehr aktiv werden und „wie eine Flamme sein, deren Wärme aktiviert, lebendig macht und einlädt.“ (M. Montessori)
Entscheidend ist, wie es Maria Montessori nennt, die innere Einkehr, d.h. die Selbstreflexion des Erwachsenen im Hinblick auf seine Rolle als Pädagoge, für die das Nachdenken über das eigene Menschenbild grundlegend ist.
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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 24. April 2012
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Die Begleitung und Beobachtung der vielfältigen Lesetätigkeit bei unseren Erstklässlern stellt für uns Lehrerinnen eine besondere Herausforderung dar. Vorbei sind die Zeiten, in denen alle gleichzeitig den gleichen Text lasen oder sich derselben Leistungserhebung stellten. Gezielte Begleitung ist beim individualisierten Lesen Lernen unumgänglich und stützt sich auf genaue Planung und Registerführung. Dies wussten bereits Maria Montessori mit ihrem Pensen-Buch, Celesten Freinet mit seiner Fieberkurve oder Helen Parkhurst mit ihrem Graphen-System.
Die Größe der Gruppe ermöglicht einen sehr differenzierten Einblick in die Leseentwicklung eines jeden einzelnen Kindes. Die Aufzeichnung von Lernfortschritten und Tipps (nach dem Motto: Schatzsuche statt Fehlerjagd) erfolgt transparent mit den Kindern im Anschluss an die Lesetätigkeit. Die Notizen sind dann auch Gesprächsthema bei den individuellen Lernberatungsgesprächen. Häufig kommen die Kinder dabei auch selbst darauf zurück, sprechen über ihre Überlegungen, Vorsätze, Erfahrungen.
Eine wesentliche Rolle spielt bei uns das Vorlesen von Kinderliteratur. Vorrangig ist hier das Vermitteln von Lust auf Lesen, das Kennen Lernen von Büchern, Geschichten, Märchen, Autoren aller Art. Oft entstehen während des Vorlesens oder im Anschluss daran interessante Gespräche, in denen sich die Kinder mit den Informationen und Geschehnissen aus den Texten auseinandersetzen. Interessant ist dabei auch der Austausch von Ansichten und in der Folge das Übernehmen von Ideen und Erzählmustern fürs eigene Schreiben.
Die Bedeutung des Lesens für lebenslanges Lernen hat Elias (sechs Jahre) während eines Gesprächs über Zirkuskünstler verdeutlicht: „Ich kann nicht jonglieren und auf dem Seil tanzen auch nicht. Aber ich kann lesen, und das ist auch ein Kunststück!“
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Kolhaupt Katherina
Montag, 16. April 2012
Zuletzt geändert: Freitag, 18. Mai 2012
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Da wir Lehrerinnen am Anfang des Schuljahres oft ins „Schwitzen“ kamen, als plötzlich wieder fünf Schüler vor uns standen und Hilfe benötigten, haben wir beschlossen die Hilfeklammer einzuführen.
Jeder Schüler hat eine kleine Wäscheklammer mit seinem Namen drauf. Wenn er/sie Hilfe benötigt klammert er sie an das Schild „Ich brauche Hilfe“.
Wir Lehrerinnen holen die Klammern und gehen zum jeweiligen Kind. Es war nicht nur aus organisatorischen Gründen eine gute Entscheidung dieses System einzuführen, sondern auch um eine ruhigere Arbeitsatmosphäre zu schaffen und um die Schüler zum selbständigeren Arbeiten hinzuführen.
Manche überlegen nun einmal mehr (da sie manchmal warten müssen bis sie dran kommen) ob sie nun wirklich die Hilfe einer Lehrperson brauchen, oder ob es reicht, wenn sie den Arbeitsauftrag vielleicht noch einmal selbst durchlesen oder einen Mitschüler zu Rate ziehen.
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Grazio Evelyn
Dienstag, 27. März 2012
Zuletzt geändert: Mittwoch, 30. Mai 2012
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Celestin Freinet sieht in den freien Texten für die Kinder die Möglichkeit,
„ihre eigenen Gefühle und Gedanken auszudrücken, sich nach außen zu wenden, …“.
Schon Schulanfänger beginnen, freie Texte zu schreiben. Einige nur mit Wörtern, andere schon mit einfachen Sätzen. Ausgangspunkt für freie Texte sind Alltagserlebnisse, Erfahrungen in der Familie und der Umwelt und individuelle Interessen.
Auch in unserer Arbeit haben freie Texte einen großen Stellenwert. Dabei achten wir erstrangig nicht auf Rechtschreibung und Grammatik, es geht viel mehr um die Erzählfreude und die Fähigkeit, sich so auszudrücken, dass andere mich verstehen. Im Laufe der Zeit werden zusehends rechtschriftlich korrekte Texte als Ziel gesetzt. Die Rolle der Lehrperson ist hierbei die der Leserin, im Idealfall gemeinsam mit dem Kind, die Rückmeldungen gibt.
Der Austausch unter Kindern ist hierbei auch ein wichtiges Element: So werden Texte gemeinsam geschrieben, gelesen, besprochen und überarbeitet, z. B. in Schreibkonferenzen.
Die besten Geschichten/Texte werden gewählt und der Gruppe präsentiert. Das kann in der Stammgruppe oder in der Monatsfeier vor größerem Publikum geschehen.
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Kolhaupt Katherina
Donnerstag, 22. März 2012
Zuletzt geändert: Freitag, 18. Mai 2012
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Die Lehrperson
- … ist Lernberater für die Schüler, weiß über das Lern-, Sozial und Arbeitsverhalten meiner Schüler Bescheid und beratet sie hinsichtlich neuer Entwicklungsschritte.
- … beobachtet ihre Schüler beim Arbeiten und dokumentiert deren Lernfortschritt.
- … achtet darauf, dass die Schüler stets eine anregende und geordnete Lernumgebung (Materialpflege) vorfinden, die zum selbsttätigen Lernen und Forschen einlädt.
- … ist Vorbild und Begleiter in neuen Situationen (übernimmt zum Beispiel anfangs die Moderation in den Gesprächskreisen oder beim Klassenrat).
- … bereitet die neuen Themenschwerpunkte vor, indem sie Lernmaterial, Lehrausgänge usw. organisiert oder Experten einladet.
- … verschafft sich immer wieder einen Überblick über alle Fächer und einen Überblick über den Lernstand ihrer Schüler, damit sie auch die vorgesehenen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Rahmenrichtlinien erreichen.
- … führt die Schüler in neue Themenbereiche ein.
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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 20. März 2012
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„Das Kind wird nicht erst Mensch, es ist schon einer!!" Korczak
Dieser Grundsatz müsste sämtliches Handeln einer Lehrerin einer Reformschule beeinflussen. Disziplinieren, drillen, einordnen, unterwerfen… haben da keinen Raum. Die kleinen Menschen kommen voll Vortrauen in die Schule als ein Haus des Lernens. Eine tiefe Achtung vor der Individualität des Kindes, seines Entwicklungsstandes, seiner Stärken und Schwächen ist für uns das tragende Fundament.
Unsere bisherigen Erfahrungen haben uns immer wieder gezeigt, dass die Haltung von uns Lehrerinnen im Kopf und im Herzen beginnt. Erst dann gelingt ein Vorgehen nach reformpädagogischen Grundsätzen.
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Kuntner Irmtraud
Dienstag, 13. März 2012
Zuletzt geändert: Mittwoch, 11. Juli 2012
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Unsere Erfahrungen der letzten drei Jahre haben uns gezeigt, dass die tragende Säule für die Arbeit nach reformpädagogischen Konzepten die Einstellung der Lehrerinnen dem Kind und seinem Lernen gegenüber ist. Sämtliches Handeln ist geprägt von der Achtung vor der Individualität und Persönlichkeit des Kindes.
Das Loslassen von alten Mustern und Verhaltensweisen ist unvermeidbar. Dies fällt vielen Kolleginnen nicht leicht. Unterschiedliche Ansichten und Vorstellungen müssen kontinuierlich diskutiert werden. Ein ständiger Austausch untereinander kann ein Umdenken fördern, Kompromisse müssen eingegangen werden.
Unterschiedliche Sichtweisen dienen aber auch unserer gemeinsamen Weiterentwicklung. Ein gemeinsames Konzept funktioniert nur, wenn es von allen mitgetragen werden kann und sich die einzelnen Lehrerinnen wohl fühlen.
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Grazio Evelyn
Dienstag, 13. März 2012
Zuletzt geändert: Dienstag, 5. Juni 2012
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Die Lehrperson hat die Aufgabe, eine Lernumgebung zu schaffen, die selbstständiges und entspanntes Lernen ermöglicht. Sie leitet eine Stammgruppe, mit der sie sich täglich im Morgen- und Abschlusskreis zur gemeinsamen Planung der Arbeit trifft. Dabei hält sie die Lernarbeit der Schüler/innen schriftlich im Klassenplan fest.
Neue Themen und Inhalte sowie zu erlernende Arbeitstechniken werden von der Lehrperson in Klein- oder Großgruppen eingeführt. Die Lehrperson beachtet dabei, dass die Rahmenrichtlinien erfüllt werden.
Sie sorgt für eine vorbereitete, strukturierte Lernumgebung mit anregenden, differenzierten Materialien, mit denen die Schüler/innen eigenverantwortlich lernen können. Sie ist für die richtige Darbietung des Materials verantwortlich.
In der Freiarbeit nimmt sich die Lehrperson zurück. Sie beobachtet die Kinder und steht ihnen beratend und begleitend zur Seite. Hierfür ist auch die Lernberatung ein wichtiges Instrument.
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Fadin Yvonne
Mittwoch, 29. Februar 2012
Zuletzt geändert: Freitag, 30. März 2012
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Peter Petersen meint dies seien die Aufgaben der Lehrpersonen, wir sind nahe dran:
Zit: Skiera, Reformpädagogik in Geschichte und Gegenwart: Eine kritische Einführung, S.302
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Letzte Änderung: 24.11.2024
© Deutsche Pädagogische Abteilung - Bozen. 2000 -
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