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Braun Inge
Samstag, 4. August 2012
Zuletzt geändert: Donnerstag, 23. August 2012
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Box statt Bankfach
Das ist eine bis heute umstrittene Einführung. Da durch offene Klassen die Kinder keinen eigenen festen Sitzplatz mehr hatten, wählten wir zur Unterbringung der Materialien einen großen Schuhkarton. Wir nannten ihn „Box“, um ihn mit diesem pfiffigen Namen, wie wir fanden, etwas interessanter zu machen. Unsere „Boxen“ tapezierten die Kinder, um Stabilität zu gewinnen, mit Kleister und Zeitungspapier, malten sie bunt an und stellten sie in ein Regal in der Garderobe. So konnten die Kinder auch wenn eine Klasse besetzt war, jederzeit ihr Material holen. Bunte Boxen aus Kunststoff wären sicherlich attraktiver gewesen, aber für den Ankauf fehlten uns die finanziellen Mittel.
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Unsere „Boxen“ werden regelmäßig „restauriert“.
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Viele Kinder haben Probleme mit der Box. Einfacher ist es immer am selben Platz zu sitzen und alle darunter zu verstauen. Zudem haben wir Lehrpersonen mehr Kontrolle über die Boxen!
Sicher ist es ideal wenn die Kinder ab der 1. Klasse mit der Box in Kontakt kommen. Nachdem man sich ein Jahr lang an den eigenen heiligen Arbeitsplatz gewöhnt hat, ist es schwierig wieder von der Idee weg zu kommen.
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Braun Inge
Samstag, 4. August 2012
Zuletzt geändert: Donnerstag, 23. August 2012
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Kindersprechstunden
Die Kindern hatten stets Möglichkeit sich zu einer Sprechstunden anzumelden Abgehalten wurden diese in Teamunterrichtsphasen oder während der Freiarbeit. Im Rahmen dieser Stunden werden auch die Zeugnisse besprochen.
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Hier findet eine Kindersprechstunde statt!
Da darf nicht gestört werden!
Das gelbe Schild ist der Hinweis.
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Das Plakat zum Anmelden für die Sprechstunde.
Mit Wäschekluppen befestigt man den Namen bei der Lehrperson, die man sprechen will, oder die Lehrperson wählt das Kind für die Sprechstunde.
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Braun Inge
Samstag, 4. August 2012
Zuletzt geändert: Sonntag, 2. September 2012
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Klassenrat
Der Klassenrat dient der Erziehung zur Demokratie, was sich durch Sachwissen kaum vermitteln lässt. Durch eigenes Erleben, Ausprobieren und Mitgestalten wird Demokratie erfahrbar und somit transparent gemacht. In den wöchentlichen Sitzungen des Klassenrates beraten, diskutieren und entscheiden die Schülerinnen und Schüler über selbstgewählte Themen: über die Gestaltung und Organisation des Lernens und Zusammenlebens in Klasse und Schule, über aktuelle Probleme und Konflikte, über gemeinsame Planungen und Aktivitäten. Die SchülerInnen können auch Werbung für persönliche Themen machen.
Während der Sitzungen werden auch Klassendienste gewählt, Regeln ausdiskutiert und Sanktionen festgelegt. Außerdem informiert die Lehrperson über anstehende Projekte.
Auf einem Plakat gibt es 4 Rubriken (Die verschiedenen Bereiche lauten: „ich beglückwünsche“, „ich kritisiere“, „ich frage“ und „ich informiere“). Im Laufe der Woche befestigen Kinder, die etwas mitteilen wollen, eine Wäschekluppe (oder Post-it) versehen mit ihrem Namen auf das Plakat.
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Die Wäschekluppen mit Namen klammern die Kinder auf das Plakat. Eine Regel ist: Um seine Anliegen vorbringen zu dürfen, müssen die Kluppen vor Beginn des Klassenrates auf dem Plakat befestigt sein.
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Der Moderator, die Moderatorin des Klassenrates wird von den versammelten Kindern gewählt und leitet ihn in der vorgegebenen Zeit (45 Minuten bis 1 Stunde) unter Beachtung der Gesprächsregeln. Die Lehrperson hat ein Stimmrecht wie die Kinder und beteiligt sich am Gespräch, wenn es notwendig ist. Die einzelnen Themen werden im Klassenrat durchdiskutiert. Jeder darf seine Meinung sagen, das geht solange, bis für alle Kinder die Diskussion über das Thema abgeschlossen ist. Am Ende der Sitzung erhalten die Sitzungsleiter eine Rückmeldung der Kinder und auch der Moderator selbst nimmt dazu Stellung.
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Braun Inge
Freitag, 3. August 2012
Zuletzt geändert: Donnerstag, 23. August 2012
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Abschlusskreis
Mit dem Abschlusskreis beenden wir den Schultag. Diese ritualisierte Form lässt die Klassen zu einer Gemeinschaft werden, die von Vertrauen getragen ist. Wir versammeln uns im Sitzkreis und halten ein Resümee über die Arbeit des Tages. Bleibt noch Zeit, singen wir ein Lied, lesen eine Geschichte vor oder erzählen eine Anekdote.
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Braun Inge
Freitag, 3. August 2012
Zuletzt geändert: Donnerstag, 23. August 2012
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Morgenkreis
Rituale als Orientierungshilfe für eine Schulkultur sind unentbehrlich. Mit dem Morgenkreis beginnen wir täglich den Schultag. Die Kinder einer Klasse versammeln sich zu Unterrichtsbeginn um den runden Teppich. Mit einem Lied oder einem Spruch, einem Gedanken oder Stillezeit wird ein Tag begonnen. Anschließend werden wichtige Erlebnisse besprochen und die Vorausschau für den Ablauf des Tages angeführt. Ist anschließend Freiarbeit, berichten die Kinder, welche Aufgaben bearbeiten werden.
Wenn nach etwa 10 Minuten wenn der Fachunterricht beginnt, kann man sich ganz den Inhalten des Fachs zuwenden und muss nicht noch interessante Erlebnisse loswerden, die den Kopf blockieren, man ist jetzt auch geistig in der Schule angekommen.
Es ist auch möglich, dass ein Kind den Vorsitz des Morgenkreises führt, den es eröffnet und nach vorgeschriebenen Kriterien leitet. Werden Kinder als Moderatoren bestimmt, erteilen sie das Rederecht. Die Gesprächsregeln müssen dabei eingehalten werden. Das heißt die anderen Kinder hören zu und dürfen sich aber bei Unklarheiten auch zu Wort melden. Die Redenden sind angehalten, nicht zu viel Zeit zu beanspruchen und klar und deutlich zu erzählen.
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Braun Inge
Freitag, 3. August 2012
Zuletzt geändert: Freitag, 31. August 2012
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Rituale und Aktionen im Laufe des Jahres
Die Kindersprechstunden konnte von den Lehrpersonen oder von den Kindern verlangt werden, in Teamstunden oder während der Freiarbeit wurden sie abgehalten. Regelmäßig gab es Präsentationen von bearbeiteten Themen, manchmal waren sie vorgegeben, manchmal eingeschränkt und manchmal wieder ganz frei. Die Schüler sollen die Möglichkeit haben ihre Arbeiten mindestens dreimal vorzutragen. Bei einer Feier am Schulende 2010 wurden die Eltern eingeladen. Unter anderem fand ein „Themenkarussell“ statt. Gruppenweise präsentieren die Kinder gleichzeitig ihre „freien Themen“. Auf ein akustisches Zeichen hin, konnten die Eltern zu einem anderen Thema wechseln. Im heurigen Schuljahr wurden die Eltern zu den Präsentationen über die vorgegebene Themen nämlich „Banane“ bzw „Schokolade“ eingeladen. Die Bearbeitung der Themen ist immer gruppenweise, die Lehrpersonen helfen beim Recherchieren, bei der Ausarbeitung und geben Tipps bei der Gestaltung. Statt eines Maiausfluges organisierten die Lehrpersonen heuer ein 3-tägiges Zeltlager, als Höhepunkt und Abschluss des Schuljahres. Experten und Lehrpersonen der Schule erklärten den Kindern das Leben der Menschen, der Tiere und der Pflanzen auf dem Fennberg. Als besondere Aktion wurden die Kinder der 4. Und 5. Klasse zu Streitschlichtern ausgebildet. Unter der Leitung einer Expertin erhielten die SchülerInnen Unterricht Informationen, wie man sich bei Streit verhält und welche Lösungen es zur Konfliktbewältigung gibt.
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Braun Inge
Freitag, 3. August 2012
Zuletzt geändert: Freitag, 31. August 2012
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Rituale
Rituale sind nach vorgegebenen Regeln ablaufende Handlungen, die regelmäßig wiederholt werden. Es sind Kommunikationsabläufe, die als Interaktionen zwischen Kindern, Lehrpersonen und deren Familien stattfinden. Bestimmt werden die Handlungsweisen durch Abmachungen und gesellschaftliche Gepflogenheiten. Früher hatten Rituale etwas Anrüchiges. Heute haben sie Signalwirkung und werden von den Lernenden schnell verstanden und akzeptiert, da sie regelmäßig eingeübt und praktiziert werden. Sie dienen dazu, dass die Teilnehmer sich besser auf die gemeinsame Zeit einstellen können und das gemeinsam Erlebte und Erlernte leichter verarbeiten können. Rituale vermitteln durch alle Sinne Gemeinschaft und geben so den Beteiligten ein Gefühl der Sicherheit.
- Tägliche Rituale: Grüßen, Verabschieden, Morgenkreis, Abschlusskreis, „Stille Zeit“
- Wöchentliche Rituale: Stundenplan, Freiarbeit, Klassenrat, Wochenplan, Reflexion
- Rituale im Laufe des Jahres:
- Rituale in der Klasse: Sprechtage, Kindersprechstunden, Geburtstagsfeiern, Präsentationen von Themen, Ausflüge, Feiern (Geburtstag, Weihnachtsfeier…),...
- Rituale in der Schule: Gottesdienst zu Beginn und am Ende eines Schuljahres, Aktionen wie "zu Fuß zur Schule", …. Sport- oder Spieletag, Feste mit anderen Klassen mit oder ohne Eltern, Putzdienst im Pausenhof.....
- Rituale im Laufe der Grundschulzeit:
Baumfest, Schwimmkurs, Radfahrprüfung, Projekte der Schulgemeinschaft (Tag der offenen Tür.......... )...
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Braun Inge
Freitag, 3. August 2012
Zuletzt geändert: Freitag, 31. August 2012
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Lernumgebung
Die Lernumgebung muss den Bedürfnissen und Interessen der Kinder entsprechen. Sie soll so gestaltet sein, dass das freie Bewegen und einfache Bedürfnisse wie, sich Mitteilen und z.B. "Handelndes Lernen" möglich sind.
Praktische und zweckmäßige Möbel sollen bei Bedarf von den Kindern selbst verstellbar sein. Damit der Raum den verschiedenen pädagogische Anforderungen gerecht wird, braucht es Platz für den Morgenkreis, Nischen für Partner-und Gruppenarbeiten, Ruhe-Ecken, Forschertisch und Leseecke. Diese sollen so angeordnet sein, dass Aktivitäten nicht zum Störfaktor für die anderen werden.
Die Umgebung soll zur Entspannung beitragen und ein gesundes Gleichgewicht an natürlichen und kulturellen, strukturierten und nicht strukturierten Elementen und Materialien darstellen, damit sich einerseits eine gute soziale Interaktion zwischen den Lernern untereinander, anderseits auch zwischen Lernern und Lehrenden entwickeln kann.
Ein Angebot von Unterrichtsmaterialien soll übersichtlich und in einer für die Kinder ansprechenden Weise vorliegen.
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Braun Inge
Donnerstag, 2. August 2012
Zuletzt geändert: Freitag, 31. August 2012
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Offener Unterricht
Zu Beginn einer Arbeitsphase bekamen die Kinder einen Arbeitsplan mit Pflichtaufgaben und Zusatzaufgaben und sie entscheiden sich im Morgenkreis, welche Aufgaben sie erledigen wollten und im Abschlusskreis, ob sie ihr geplantes Pensum geschafft hatten. In der 4. Schulstufe entschieden wir uns für eine Zeitspanne von 2 Wochen, um den Kindern längere Lernphasen zu ermöglichen. Kinder bekamen in Deutsch und GGN, zum Teil differenzierte Übungen. In Mathematik wurden die Übungen gesondert in den Lektionen, so nennen wir den Fachunterricht, erklärt. In Freiarbeit war die Zeit Hilfe zu geben, eventuell einzelnen Kindern oder Gruppen, die anderen SchülerInnen arbeiteten selbstständig an ihren Aufgaben. Die Schüler/innen organisieren in offenen Unterrichtsphasen selbstständig die Materialien und entscheiden sich für die Sozialform in der sie arbeiten wollen, alleine mit Partner oder in der Gruppe. Das soziale Lernen steht hier im Vordergrund. Bei Unsicherheiten sollen zuerst Kinder und nur, wenn das nicht hilft, Lehrer herangezogen werden. Aufgaben, die innerhalb der Woche nicht ausgeführt waren, müssen zu Hause nachgeholt werden.
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Braun Inge
Donnerstag, 2. August 2012
Zuletzt geändert: Freitag, 31. August 2012
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Neuerungen zu Beginn des Schuljahres 2010/2011
- Wir hatten Fachräume statt Klassen.
- Wir führten Freiarbeit 5-mal in 14 Tagen jeweils 2 bis 2 1/2 Stunden ein. Dabei öffneten wir die Klassenräume und die Kinder beider Klassen hatten die Möglichkeit gemeinsam zu arbeiten.
- Die Auswahl der Sozialformen war den Kindern überlassen.
- Der Unterricht in Freiarbeitsphasen verlief fächerübergreifend.
- Den Kindern standen während Freiarbeit 3 Räumen und der Vorraum als Arbeitsraum zur Verfügung. Auch die Terrasse wurde, wenn es das Wetter zuließ, als „Lernort“ benutzt.
- Jedes Kind hatte ein Lernpensum in einer vorgegebenen Zeit zu bewältigen und war für die Organisation seiner Arbeit selbst verantwortlich. Es gab Pflichtaufgaben und zusätzliche Arbeitsvorschläge (Blümchenaufgaben).
- Zu Beginn des Wochenplans formulierten die Kinder schriftlich ein bis 2 Vorsätze, die am Ende der Woche reflektiert wurden.
- Wir führten ein Lerntagebuch ein, in dem die Wochenpläne eingeklebt wurden und die Vorsätze und die Reflexion standen.
- Ein runder Teppich für die Kreisgespräche hatte uns die Gemeinde spendiert.
- Den Morgenkreis und den Abschlusskreis führten wir als Ritual ein.
- In einer vorbereiteten Lernumgebung lag didaktisches Material für alle Kinder zugänglich bereit.
- Ein Tagesplan, den Kinder täglich herrichteten, hing an der Tafel.
- Ein Klassenrat wurde wöchentlich einberufen. Auf einem Plakat (ich beglückwünsche, ich informiere, ich kritisiere , ich habe eine Frage) konnten sich die Kinder für ein Gespräch anmelden.
- Eltern hospitierten in den Klassen.
- Kindersprechstunden konnten Lehrpersonen und Kinder einberufen. Auf einem anderen Plakat, meldeten sich Kinder für eine Sprechstunde bei den Lehrpersonen an.
- Die „Stille Zeit“ gehörte zu den Ritualen, die regelmäßig eingehalten wurde.
- Die Wahl von persönlichen Themen und deren Präsentation war ebenfalls eine neue Errungenschaft.
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Letzte Änderung: 24.11.2024
© Deutsche Pädagogische Abteilung - Bozen. 2000 -
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