Vierundzwanzig Stunden
Guillaume Musso
Verlag:
2015
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Autor:
Guillaume Musso
Kategorie: Freundschaft & Liebe
Arthur Costello ist Arzt und lebt sein Leben so dahin. Als sein Vater ihm vor seinem Tod das Versprechen entlockt die Kellertür des vererbten Leuchtturmes niemlas zu öffnen, verändert sich sein Leben auf eine Weise die er sich niemals erträumtt hätte. Denn natürlich öffnet er die Tür und ist in etwas gefangen, und er weiß selbst nicht was es ist. Er weiß nur eines: er lebt die nächsten vierundzwanzig Jahre nur einen Tag pro Jahr. Noch zusätzlich lernt er in dieser Zeit die Liebe seines Lebens kennen und lebt nur einem Tag im Jahr mit ihr zusammen.
Empfehlung:
Das Buch fesselt einem innerhalb des ersten Kapitels und man will bis zum Schluss lesen, da man unbedingt wissen will, wie die Geschichte ausgeht. Das Buch ist sehr realistisch geschrieben und man kann sich sofort in die Personen hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen. Eine unerträgliche Spannung ist bis zum Ende durchzuhalten, da man ständig auf das Ende wartet, besser gesagt auf die Lösung dieses Rätsels.
Leseprobe
1.
Boston
Frühjahr 1991
Am ersten Samstag im Juni kreuzte gegen zehn Uhr morgens mein Vater unerwartet bei mir auf. Er hatte Mandelkuchen und Zitronen-Cannoli mitgebracht, die seine Frau für mich gebacken hatte.
»Weißt du was, Arthur? Wir könnten den Tag zusammen verbringen«, schlug er vor und betätigte die Espressomaschine, als wäre er bei sich zu Hause.
Ich hatte ihn seit Weihnachten nicht mehr gesehen. Die Ellenbogen auf die Küchentheke gestützt, betrachtete ich mein Spiegelbild im glänzenden Chrom des Toasters. Mein Gesicht verschwand fast unter dem Bart, das Haar war struppig, der Blick umschattet von Schlafmangel und übermäßigem Konsum an Apple Martinis. Ich trug ein altes Blue-Öyster-Cult-T-Shirt, das ich noch als Schüler erstanden hatte, und eine verwaschene Bart-Simpson-Unterhose. Am Vorabend hatte ich, nach achtundvierzig Stunden Bereitschaftsdienst, ein paar Gläser zu viel in der Zanzi Bar gekippt, zusammen mit Veronika Jelenski, der aufreizendsten und willigsten Krankenschwester des Massachusetts General Hospital.
Die schöne Polin hatte einen Teil der Nacht mit mir verbracht, dann aber vor zwei Stunden die gute Idee gehabt, das Feld mitsamt ihrem Päckchen Gras und dem Zigarettenpapier zu räumen, was ihr eine Kollision mit meinem Vater ersparte – einem hohen Tier in der chirurgischen Station des Krankenhauses, in dem wir beide arbeiteten.
»Ein doppelter Espresso, die beste Energiespritze, um den Tag zu beginnen«, verkündete Frank Costello und stellte eine Tasse vor mich.
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