Die aktuelle Version 15.0 für Windows („Visual Studio 2017“) unterstützt Visual Basic .NET, C, C++, C++/CLI, C++/CX, C#, F#, SQL Server, TypeScript und Python sowie HTML, JavaScript und CSS für die Entwicklung von Webanwendungen und Windows-Store-Apps. Visual Studio ermöglicht es dem Programmierer, sowohl native Win32/Win64-Programme als auch Anwendungen für das .NET Framework zu entwickeln. Darüber hinaus lassen sich mit Visual Studio Windows-Apps dynamische Webseiten bzw. Webservices für das Internet/Intranet oder Azure-Services entwickeln. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Entwicklung von mobilen Apps für Windows Phone, Android und iOS mit durch Xamarin bereitgestellten Tools.
Visual Studio gilt als komfortable Entwicklungsumgebung mit vielen Funktionen. Der Editor unterstützt z. B. eine von der Cursorposition abhängige Online-Hilfe, das Ein- und Ausblenden von Codeblöcken, farbliche Hervorhebung von Schlüsselwörtern, automatische Syntaxprüfung und IntelliSense, die automatische Methoden- und Funktionsergänzung während der Quelltext-Eingabe. Des Weiteren bietet die Entwicklungsumgebung grafische Schnittstellen zur Einbindung von Webservices, ActiveX- und .NET-Bibliotheken, einen „Server-Explorer“ zum Zugriff auf Datenquellen wie z. B. Microsoft SQL Server, den Windows-Nachrichtendienst oder WMI, sowie WYSIWYG-Editoren zur Entwicklung der Benutzeroberfläche von Windows- und Web-Anwendungen, zur Bearbeitung von Icons und von XML-Dokumenten.
Seit Visual Studio .NET (2002) erweiterte sich der Umfang der unterstützten Sprachen stark. Hierbei wirkt sich vor allem ein Zertifizierungsprogramm von Microsoft aus, das es Drittanbietern ermöglicht, eigene Sprachen als Ergänzungen zum Visual Studio anzubieten. Beispiele sind Delphi, Eiffel, F# oder Prolog. In Visual Studio 2008 wurde die Unterstützung für Microsofts Java-Variante Visual J# aufgegeben.
Visual Studio enthält einen integrierten Debugger. Dieser enthält die "Bearbeiten und Fortfahren"-Funktion und erlaubt das nachträgliche Anhängen an bereits laufende Prozesse, sowohl am lokalen Rechner als auch über das Netzwerk.
Für die Entwicklung von ASP.NET-Anwendungen enthält Visual Studio ab Version 2005 einen integrierten Webserver, sodass keine eigene IIS-Installation mehr notwendig ist. Ebenfalls neu in dieser Version sind Funktionen für das Refactoring, die bisher durch Zusatzprodukte ("Add-Ins") wie ReSharper oder Refactor! Pro nachgerüstet werden mussten.
Editoren
Für die Entwicklung der Anwendungen stellt Visual Studio eine Vielzahl von Editoren zur Verfügung. Einige wichtige sind:
- Code-Editoren für die oben genannten Programmiersprachen (textuell)
- Editoren für grafische Benutzeroberflächen (grafisch)
- Datenbank-/Datenbankschema-Editoren (grafisch, teilweise textuell)
- Editoren für HTML-Webseiten (grafisch und textuell)
- Editoren für XML, XSLT, Stylesheets und diverse auf XML basierende Konfigurationsdateien (textuell)
- Editor für XSD (grafisch und textuell)
- Grafikeditoren (Icons und Rastergrafiken)
- Editoren für Binärdateien (halbgrafisch)
- Editoren zum Erstellen von Installationsprogrammen für Anwendungen (grafisch)
- Editor für Klassendiagramme (grafisch, ab Visual Studio 2005)
- Editor für Sequenzdiagramme (grafisch, ab Visual Studio 2010)
Alle Texteditoren unterstützen Syntaxprüfung (Korrektheit des Sourcecodes), Syntaxhervorhebung, IntelliSense (automatischer Vorschlag von Elementen) und Autocomplete (automatische Vervollständigung von Elementen).