Buchvorschlag von
Hans Nöckler
Wann haben Sie das Lesen für sich entdeckt? Das kann ich nicht genau sagen,
ich hatte als Kind eigentlich keine Bücher und auch in der Jugend nicht. Das
Lesen begann bei mir mit Jerry Cotton, den Winnetou - Büchern… In meiner Schulzeit habe ich
nicht gerne gelesen, da habe ich mich mehr mit Zeitschriften und Zeitungen
befasst. Die Leseleidenschaft hat bei mir
erst mit dem Beruf begonnen. Jetzt steht mir auch eine relativ große Auswahl
zur Verfügung.
Welche Art von Büchern bevorzugen Sie privat? Ich lese am liebsten spannende
Krimis, auch solche mit kritischem Inhalt, wo es um soziale Hintergründe geht.
Außerdem bevorzuge ich satirische Romane, sie unterhalten mich gut.
Interessieren Sie sich auch für Südtiroler Literatur? Ich verfolge sie im Rahmen meiner
Arbeit als Buchhändler. Leider sind dort Romane nicht gerade stark vertreten,
daher befasse ich mich eher nur am Rande damit.
Warum sind Sie Buchhändler geworden? Das war eigentlich Zufall.
Zunächst habe ich nicht gewusst, was ich werden möchte, ich habe gejobbt, und
dann bekam ich ein gutes Angebot von Athesia. Die Arbeit dort hat mir sofort
gut gefallen. Inzwischen habe ich meinen eigenen kleinen Buchladen.
Können Sie sich vorstellen, selbst auch zu schreiben? Nein. Überhaupt nicht. Das ist
absolut unvorstellbar für mich. Ich war immer ein miserabler Schreiber in der
Schulzeit. Ausgeschlossen! (lacht)
Themenwechsel: Wie leicht fällt es Ihnen, ein Buch wegzuschmeißen? Jetzt fällt es mir relativ
leicht, ein Buch in den Papierkorb zu werfen. Früher wäre so etwas
unvorstellbar gewesen für mich. Mittlerweile kann ich uninteressante Werke
einfach aussortieren und in den Müll geben. Heute lese ich Bücher auch gar
nicht mehr zu Ende, wenn sie mir nicht spannend genug sind. Warum sollte ich
auch? Ich lege das Buch dann weg.
Was versäumt jemand, der nicht gerne liest? Das ist eine gute Frage. Ich
glaube, er versäumt viel. Bücher und Lesen sind wichtig für jeden Menschen, es
kann sich dabei aber auch um Zeitungen oder Zeitschriften handeln. Man sollte
sich täglich ein wenig zurückziehen und etwas lesen. Lesen bildet – es
erweitert den Horizont.
Welches würden Sie als ihr „Lieblingsbuch“ bezeichnen? Ich habe kein echtes
Lieblingsbuch. Das hängt immer vom jeweiligen Zeitpunkt ab, was mir gefällt. Im
Moment ist das Buch „Die grauen Seelen“ mein Favorit. Es ist letztes Jahr
erschienen, ich fand es sehr spannend.
Jedes Jahr gibt so viele neue
Bücher, dass es schwierig ist, ein Lieblingsbuch zu haben. Das hängt auch immer
vom Alter ab. In der Jugend habe ich zum Beispiel Hermann Hesse und dann Claus Gatterer
gelesen. Man ist auch nicht immer in der gleichen Verfassung und hat auch nicht
immer dieselbe Leselust.
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