Eine Geschichte durch die Evolution des Menschen in enger Verbindung mit der Welt, in der er lebt und die Chancen, die er Schritt für Schritt versäumt. Ein neuer Zugang zur Geschichte, der sich nicht auf Zahlen und Persönlichkeiten reduziert. Angesprochen werden u.a. die Bedeutung der Landwirtschaft im Positiven wie Negativen, die Entwicklung der Sprache, warum die Europäer die Welt eroberten u.a.m.
Empfehlung:
Ein ungemein spannendes Buch, wie übrigens die beiden weiteren Werke von Jared Diamond, das uns einen ganz anderen Zugang zur Entwicklung des Menschen aufzeigt. Wenn er auch manchmal Hypothesen erstellt, die noch nicht bewiesen sind (aber das ist ja sowieso das Dilemma der Wissenschaften), so sind viele Argumentationsstränge ungemein bildhaft beschrieben und lassen sich nachvollziehen. Gleichzeitig wird bewusst, wie kurz die eigentliche Geschichte des Menschen (wenn wir vom heutigen Menschen ausgehen) ist.
Diamond zeigt auch auf, warum bestimmte Entwicklungen, z.B. in der Landwirtschaft so erfolgt sind, wie wir sie heute kennen und nicht anders. Dabei geht er von einem gänzlich anderen Aspekt aus, nämlich der Geografie und den klimatischen Bedingungen.
Auch zeigt er auf, dass wir doch nicht so einzigartig sind, wie wir es gerne hätten und auch bei verschiedenen Tieren enorme Leistungen erbracht werden.
Es kommt einem doch verdächtig vor, wenn die Mitglieder einer wilden Gorillahorde längere Zeit zusammensitzen und sich auf scheinbar undifferenzierte Weise gegenseitig angrunzen, bis dann plötzlich alle aufstehen und sich in gleicher Richtung davonbewegen. Man fragt sich, ob in dem ganzen Gegrunze nicht doch eine Transaktion verborgen lag. (S. 196)