Lukas Domcik ist ein mäßig-erfolgreicher Schriftsteller, der davon träumt, einmal in seinem Leben einen Bestseller zu schreiben. Sein Lektor empfiehlt ihm dazu, eine Dokufiktion zu verfassen, die in der Zeit des Nationalsozialismus spielt. Diese Thematik ist Domcik von Grund auf zuwider, will er doch als Schriftsteller ernst genommen und in die Reihe der großen deutschen Dichter und Denker aufgenommen werden. Geldsorgen und die Liebe zu der jungen Schauspielerin Rachel bringen ihn schließlich aber doch dazu, aus den schwülstigen Memoiren seiner verstorbenen Tante Thea, die eine glühende Nationalsozialistin war, einen Bestseller nach allen Regeln der Kunst zu schreiben und mit Rachel eine wahre Fräuleinwunder-Autorin in Spitzenposition zu bringen. Dass seine junge Geliebte aber anderes im Schilde führt, wird ihm zu spät bewusst...
Empfehlung:
Wer schwarzen Humor mag und das eigenwillige Getriebe des Literaturbetriebes kennenlernen möchte, hat mit diesem Buch sicher seine Freude.
Um wahr zu wirken, muß die Wirklichkeit gefälscht werden. Das ist das ganze Geheimnis der Literatur. Und im Fall meines Bestsellers hat es ja im Grunde auch bestens funktioniert. Daß die Welt, die betrogen werden will, empört »Betrug« schreit, wenn sie dahinterkommt, erfolgreich betrogen worden zu sein, empfinde ich als schizophren – aber um auf den Punkt zu kommen, greife ich jetzt vor, was den Punkt auch zuverlässig verfehlt.