Oberhalb des Dorfes ist heute noch eine kleine, ebene Fläche. Dort steht noch die Ruine einer Einsiedelei. Was ist ein Einsiedler? Ein Einsiedler ist ein Mensch, der sich in die Einsamkeit zurückzieht, der in der freien Natur für sich selber sorgen will, der nicht mit anderen Menschen zusammen leben will, der Zeit für Gebet und Meditation haben will. Vor ungefähr 200 Jahre hat es in unserem Land mehrere Einsiedler gegeben. So auch auf ,, Uansiegl“ in Tarsch. Der Einsiedler durfte sich auf der Waldlichtung seine Hüte bauen. Damals war die Lichtung noch größer. Von oben aus hatte er einen Rundblick über den ganzen Talabschnitt. Heute wachsen dort hohe Nadelbäume. Der Einsiedler durfte auch Kleintiere halten. Futter für die Tiere und Brennholz durfte er im nahen Wald sammeln. Sein Trinkwasser musste er sich auf der ,,Sog“ holen. Der Einsiedler von Tarsch war ein kluger Mann. Er wusste auch über die Heilwirkung vieler Kräuter Bescheid. So sammelte er Kräuter und Wurzeln und stellte Salben und Medizinen gegen allerlei Beschwerden bei Mensch und Tier her. Diese gab er den Menschen und bekam dafür Eier, Mehl, Wolle und alles, was er so für sein einfaches Leben brauchte. Es war ihm nämlich verboten, im Dorf einfach betteln zu gehen. Er war auch ein sehr frommer Mann und betete nicht nur für sich, sondern vor allem für das Seelenheil der Menschen, die ihm wohl gesinnt waren. Die Ruine und der Name ,, Uansiegl“ erinnern noch an diese Zeit. Ein Bauernhof im Dorf heißt auch ,, Uansiegl“ . Lisa Pichler
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