Seit wann gibt es Prad? Es gibt eine unsichere Quelle, die sagt, dass es bereits im Jahre 1186 einen Pfarrer in Prad gab. Weil man das nicht genau weiß, versucht man durch die Flurnamen herauszufinden, seit wann es Prad gibt. In alten Unterlagen vom Gericht in Glurns findet man Flurnamen, die es noch heute so ähnlich in Prad gibt: Pazlair, Velnair, Tial, Danai. Diese Quellen sagen uns, dass es ungefähr vor 700 Jahren erste Wiesen in Prad gab und das heißt, dass es auch Bauern gegeben hat, die auf den Wiesen arbeiteten und Häuser hatten. Das Wort Prad kommt vom lateinischen Wort pratum. Das heißt Wiese und meinte damals das ganze große Gebiet auch um Prad herum. Seit letztem Jahr weiß man mit großer Sicherheit seit wann es Prad gibt. Man hat alte Hölzer aus der St. Johannkirche mit einer neuen Methode berechnet. Dabei ist man draufgekommen, dass Prad schon etwas über 1000 Jahre alt ist. St. Johann ist also das älteste Gebäude von Prad. Prad war lange Zeit ein Weiler. Die Häuser wurden links vom Mühlbach auf der Anhöhe gebaut, weil weiter unten war der Suldenbach, der überall floss. Es war alles nass und sumpfig. Erst später entstand das Dorf und viel später hat man dann auch weiter unten gebaut. Vor 1499 haben wir romanisch gesprochen. So ähnlich wie in einigen Teilen in der Schweiz. Viele Flurnamen klingen deshalb noch etwas romanisch. In Prad gab es zwei Gruppen. Eine Gruppe diente dem Landesfürsten und hatte als Symbol das Andreaskreuz. Die andere Gruppe diente dem Bischhof von Chur und hatte als Symbol ein weißes Christuskreuz. Beide Bevölkerungsschichten waren gegeneinander Rivalen. Nach der großen Kalmschlacht im Jahre 1499 war die Gruppe mit dem Christuskreuz nicht mehr erwünscht. Sie würden von den Anhängern des Landesfürsten als Feinde angesehen. 1888 gab es in Prad einen großen Brand, der fast alle Häuser nieder brannte.
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