Am 2. Tag der gemeinsamen Begegnung an der Universität Innsbruck standen zunächst Referate zum Thema Lebensqualität und Nachhaltigkeit auf dem Programm, ehe es danach in den Workshop ging, der von Dr. Lars Keller und Mag. Anna Oberrauch organisiert worden war. Prof. Johann Stötter, Institutsvorstand für Geographie, stellte in seinem Eingangsreferat das 3-Säulen-Konzept hinsichtlich der Qualitätsmerkmale der Lebensqualität und Nachhaltigkeit vor, nämlich ökologisch, ökonomisch und sozial. Das 21. Jahrhundert umriss er als "Prozesse des Wandels", als globale Prozesse mit spezifischen Folgeerscheinungen für einzelne Regionen. Prof. Axel Borsdorf sprach in seinen Ausführungen Wanderungstendenzen im Alpenraum, aber auch den nordchilenischen Raum an. Die wirtschaftlichen Verhältnisse, aber auch das Freizeit- und Urlaubsangebot aufgrund der relativen Ruhe und Schönheit der Landschaften machten die Alpen attraktiv. Architekt Dr. Michael Prachensky zeigte innovative Ideen für die Zukunft am Beispiel nachhaltiger Verkehrsplanung auf, indem er vor allem auf die Nano-Technologie verwies. Mag. Ute Ammering informierte zum einen in ihrem Referat darüber, dass Wien laut einer Umfrage als Stadt mit höchster Lebensqualität ermittelt wurde, wobei die Kriterien Wirtschaft, Politik, Soziales, persönliche Sicherheit und Umwelt ausschlaggebend waren. Zum anderen verblüffte sie aber auch damit, dass Gebiete in Ecuador oder das Land Bhutan gute Werte in Bezug auf subjektive Zufriedenheit, intakte Mensch-Umwelt-Beziehung oder angemessene soziale Ökonomie aufweisen würden. Im letzten Referat stellte Georg Willi Seifert zunächst den Österreichischen Alpenverein (1862 in Wien gegründet) und dessen 3 Hauptziele vor, nämlich die Förderung des Bergsteigens, Wissensvermittlung und Forschung sowie Alpiner Natur- und Umweltschutz. Mit der Initiative "Bergsteigerdörfer" würden hauptsächlich touristisch weniger attraktiven Gemeinden geholfen, neue Impulse zu geben und diese umzusetzen. Am Ende ging er unter anderem auch sehr kritisch auf den geplanten Windpark am Sattelberg ein. Am Nachmittag teilten sich die anwesenden Schulklassen in Workshops auf. Die SchülerInnen der 3 B HOB diskutierten in Gruppen über die interessantesten Aspekte der Referenten und regten Vorschläge für Verbesserungen bzgl. Lebensqualität und Nachhaltigkeit an. Für die SchülerInnen geht es in den nächsten Wochen darum herauszufinden, welche Einstellung Jugendliche vor 50 oder 60 Jahren hinsichtlich einer guten Lebensqualität und welche Visionen sie für die eigene Zukunft hatten. Dazu führen die SchülerInnen Interviews durch, die dann ausgewertet werden. Carla Wild
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