Zu den ersten Touristen und Pionieren des Fremdenverkehrs gehörten um 1850 vor allem die Engländer. Reichere Leute hatten Lust Reisen in die Alpen zu unternehmen. In der Literatur und in der Landschaftsmalerei hatten die Natur und die Naturschönheit einen hohen Stellenwert. Der Ausbau der Handelsstraße wirkte sich auch positiv auf den Tourismus aus. So wurde das kleine alte Dorf Trafoi auf 1571 m rasch zu einem berühmten Sommeraufenthalt der internationalen Reisewelt. Die Anziehungsschwerpunkte aus damaliger Sicht waren die krassen Landschaftskontraste zwischen der geschützten Ortslage und den nahegelegenen Firnflächen des Ortlerstockes. Die Unterschiede zwischen dem frühlingswarmen Meran und Trafoi mit gleichzeitig noch meterhohem Schnee waren durch die neue Straße für die Kurgäste ein Erlebnis und beliebtes Ausflugsziel. Mit dem Ersten Weltkrieg und der Wirtschaftskrise fanden die ersten goldenen Zeiten im Tourismus ein Ende. Erst in der Nachkriegszeit begann die zweite touristische Erschließung, allerdings nun unter ganz anderen Voraussetzungen. Im Unterschied zur ersten touristischen Erschließung war nun auch die einheimische Bevölkerung am Verdienst stärker beteiligt und bot einfache Unterkünfte in den Bauernhäusern, Almhütten oder Nebengebäuden an. Die Wintertouristen wandten sich nun vermehrt dem Skifahren auf Pisten zu. Unterstützt wurde der Trend zum Skisport als Breitensport durch die Einführung der Luftseilbahnen und Skilifte in den 50er Jahren.
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