„Ich hatte begriffen, daß Kinder eine Macht sind, die man zur Mitwirkung ermuntern und durch Geringschätzung verletzen kann, mit der man aber auf jeden Fall rechnen muß […] Am nächsten Tag bei einer Unterhaltung im Walde sprach ich zum erstenmal nicht zu den Kindern, sondern mit ihnen, und ich sprach nicht davon, wie sie nach meinem Wunsche sein sollten, sondern darüber, was sie selbst sein wollten und könnten […]“ Korczak erkennt, dass die Realität mit Kindern nicht dasselbe ist, wie man es aus der Theorie lernt. Der Erzieher muss aus seinen Fehlern und den Kindern lernen. Man muss sein Gegenüber ernst nehmen. Ein wichtiger Punkt ist es mit den Kindern zu reden und nicht zu den Kindern - man muss ein lernendes Miteinander schaffen. Jeder Erzieher sollte auf die Kinder und ihren Themen eingehen, ihre Interessen, Fertigkeiten, Fragen und auch Ängste kennen. Man sollte ihnen Hilfestellungen anbieten, jedoch auch die Kinder um Hilfe bitten. Fehler zu machen bedeutet auch aus ihnen zu lernen, sich gerade wegen ihnen zu entwickeln. Voraussetzung hierfür ist die Achtung der Mitmenschen, die Achtung vor Erwachsenen gleichermaßen wie die Achtung vor den Kindern. Quelle: Korczak, J. (1973). Wie man ein Kind lieben soll. Göttingen
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