"An einem sichtbaren Ort hängt eine Tafel. Jeder hat das Recht, seine Angelegenheit auf der Tafel einzutragen: den eigenen Namen und den Namen dessen, den er anzeigen will. Man kann sich selbst beim Gericht anzeigen und jedes Kind, jeden Erzieher, jeden Erwachsenen." Für Korczak war es wichtig, dass nicht alles von den Launen und des Wille des Erziehers abhängt, sondern die Kinder ein Recht auf Einspruch und Anklage haben. Sie müssen ihre Konflikte offen austragen und eine faire Rechtsprechung erfahren. Richter sind die Kinder selbst, die jede Woche per Los bestimmt werden (5 Kinder). Das Gericht sorgt für Ordnung, der Erfüllung der Pflichten und trägt "Sorge um den Menschen". Alle Beteiligten machen eine tiefgreifende Erfahrung - die Kläger und Angeklagten und auch die Richter entwickeln eine Sensibilität für Ungerechtigkeit. Sie erkennen die Bedeutung von Verstehen und Verzeihen. Der Grundsatz liegt beim Verzeihen. "Wenn jemand etwas Böses getan hat, ist es am Besten, ihm zu verzeihen...Das Gericht aber muss die Stillen schützen... Das Gericht ist nicht die Gerechtigkeit, aber es soll nach Gerechtigkeit streben; das Gericht ist nicht die Wahrheit, aber es möchte die Wahrheit finden." Das Gericht soll für Ordnung sorgen. Quelle: Korczak, J. (1970). Das Recht des Kindes auf Achtung. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht.
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