St Marxkirche in Laas

Die St. Marx-Kirche stammt  wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert, und dürfte die erste Pfarrkirche von Laas gewesen sein. Sie steht an der Südseite der Pfarrkirche und ist dem Evangelisten Markus geweihte. Der Grund, warum hier zwei Kirchen auf engsten Raum erbaut wurden,  dürfte wohl  in den damals häufigen Stiftungen von Adeligen oder reichen Bürgern zu suchen sein. Der Engadiner Krieg verschonte auch St. Marx nicht. Deswegen wurde sie erneuert. Die Kirche diente eine Weile als kirchlicher Abstellraum. Dann war hier bis 1910 die k. k. (= kaiserlich-königliche) Fachschule für Steinbearbeitung untergebracht, später Schulklassen.

Der Erbau dieser großen Kirche muss ein Herr von hohem Rang gewesen sein, vielleicht ein Bischof oder ein Graf, wahrscheinlich aus welfischem Geschlecht bzw. ein Vogt der Welfen (die Grafen Ronsberg?). Nach der Art des Mauerbaues- exakt geschichtete Quadersteine und Teils senkrecht stehende Eckquader –Liegt die Bauzeit um 1120-1130, den nur in dieser relativ kurzen Phase wurde auf so ungewöhnliche Weise gebaut, so die Fachleute und bezeichnen St. Markus als „architektonisches Juwel“. Macht und Einfluss des Auftraggebers scheinen schon bald geschwunden zu sein, er zog sich zurück lies seine Kirche unfertig und schmucklos, ohne Turm, und sie verlor den Wettstreit um den Rang der Pfarrkirche.