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Interview mit Arno Kompatscher

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Sind Sie gerne Politiker?

Arno Kompatscher: Ein Politiker oder eine Politikerin kann die Entwicklung einer Gesellschaft aktiv mitgestalten. Seine oder ihre Aufgabe ist es, Entscheidungen darüber zu treffen, wie das Zusammenleben einer Gemeinschaft geregelt wird und wohin sich die Zukunft bewegen soll. Das gefällt mir, und ja, ich bin gerne Politiker.

 

Wollten Sie schon immer Politiker werden?

Als Junge wollte ich Profi-Eishockeyspieler werden, dann auch Journalist. Mein Vater war Bürgermeister und ich wurde schon früh mit, was es bedeutete, eine öffentliche Person zu sein. Es schien mir zunächst nicht erstrebenswert, Politiker zu werden, aber es kam dann doch anders. Ich habe Rechtswissenschaften studiert, über mehrere Jahre im öffentlichen und privaten Bereich gearbeitet und bin dann irgendwie in die Politik hineingerutscht.

 

Wie finden Sie das politische System in Südtirol?

Wir leben in einer parlamentarischen Demokratie. Das finde ich gut. Es gibt mehrere Parteien mit verschiedenen Programmen, die sich in der Gemeinde oder im Land, für das Parlament in Rom oder in Brüssel zur Wahl stellen. Am Ende entscheiden die Wählerinnen und Wähler, wer sie in den Gremien vertreten und für sie arbeiten soll. Insofern liegt die Macht beim Volk. In Südtirol trägt die Südtiroler Volkspartei seit 1948 Regierungsverantwortung und ich denke, dass sie dabei gute Arbeit geleistet hat.

 

Wohin sind Sie schon überall aufgrund Ihrer politischen Karriere hingereist?

Vorwiegend bin ich in Südtirol unterwegs. Zu Besprechungen oder Verhandlungen fahre ich auch immer wieder nach Trient, nach Rom, nach Wien und auch nach Brüssel. Als Landeshauptmann von Südtirol bin ich aber auch schon nach China, Tibet und New York gereist.

 

Welches politische Ereignis für Südtirol finden Sie als das Wichtigste für uns?

In Südtirols Geschichte gibt es eine Reihe von herausragenden und bahnbrechenden Ereignissen. Das von der Südtiroler Volkspartei ausgerufene „Los von Trient“ mit der Großkundgebung auf Schloss Sigmundskron am 17. November 1957 war eine Sternstunde der jüngeren Südtirol-Geschichte. Unvergessen bleiben das diplomatische Geschick von Silvius Magnago und die Geschlossenheit der Südtirolerinnen und Südtiroler.

 

Was wünschten Sie sich für die Zukunft für Südtirol?

Für Südtirol wünsche ich mir, dass es ein so schönes Land bleibt. Ich wünsche mir für unsere Gesellschaft eine nachhaltige, sozial gerechte Entwicklung und vor allem auch, dass die Menschen zufrieden sind.

 

Gibt es etwas, was Ihnen an Ihrer Arbeit nicht gefällt?

Leider habe ich einen sehr dicht belegten Terminkalender und durch meine Arbeit als Landeshauptmann wenig Zeit für meine Familie. (Aber das geht auch unzähligen anderen Vätern und Müttern so, die außer Haus arbeiten.)

 

Haben Sie Freizeit und was machen Sie da am Liebsten?

In meiner knappen Freizeit genieße ich die Zeit mit meiner Familie. Sonntags gehe ich gerne mit unserem Hund laufen. Das macht meinen Kopf frei. Auch lese ich viel und höre Musik.

 

Wann sind die nächsten Wahlen? Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein?

Die nächste Landtagswahl findet am 22. Oktober 2023 statt. Bis dahin sind es nur noch wenige Monate und ich hoffe sehr, dass es der Südtiroler Volkspartei mit ihren Kandidatinnen und Kandidaten gelingen wird, die Menschen im Land von ihrem Programm zu überzeugen. Ich bin bereit, noch einmal das Amt des Landeshauptmanns zu erhöhen und ich hoffe, dass diese Bereitschaft bei den Wahlen auch honoriert wird.

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