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Der Wunschdrache

Vor langer, langer Zeit lebte ein friedlicher Drache im Inneren eines erloschenen Vulkanes. Er bewachte einen großen Schatz, drei Goldkugeln. Aber es war nicht normales Gold, sondern Wunschgold. Man musste es nur an der rechten Wange reiben und seinen Wunsch aussprechen. Der Vulkan, in dem der Drache hauste, war umgeben von weiteren Vulkanen, die aber alle noch Feuer spuckten. Der Drache war sehr ängstlich und wagte sich deshalb nie aus seinem Vulkan heraus. Ab und zu stieß er verzweifelte Hilfeschreie aus. Deswegen hatten alle Leute vom benachbarten Dorf Angst vor ihm. Für sie klang der Schrei angriffslustig und böse. Schon viele mutige Männer hatten versucht über die Feuerspucker zu kommen, doch alle waren bis jetzt in einen der Vulkane gefallen und verbrannt. Der Vater des kleinen Jonathan hatte es auch versucht, wurde jedoch noch rechtzeitig von Freunden gefunden und gelähmt nach Hause gebracht. Was er bei den Vulkanen erlebt hatte, konnte er aus Angst niemandem erzählen. Als Jonathan 15 Jahre alt war, wollte er statt seines Vaters den Versuch wagen. Seine Mutter sagte: „Ich gebe dir drei Gegenstände mit: eine Blume, die dich größer oder kleiner werden lässt, ein Schwert, mit dem du unbesiegbar bist und eine Rute, die dir den Weg zeigt. Viel Glück, mein Sohn!“ So machte er sich auf den Weg, den die Rute ihm zeigte. Nach 7 Tagen und 7 Nächten kam er zu den Vulkanen. Da zeigte die Rute plötzlich nach rechts und führte ihn zu einem kleinen Erdloch. Er nahm die Blume, schrumpfte zur Größe einer Maus und kroch in den Tunnel. Nach einer Stunde erblickte er ein Licht. Jonathan näherte sich dem Ausgang. Als er draußen war, wuchs er wieder zu seiner normalen Größe. Er stolperte. Vor ihm lagen Schlangen, riesige Schlangen. Majestätisch erhoben sie sich und züngelten. Jonathan jedoch hatte keine Angst. Er zog sein Schwert und hieb auf die Schlangen ein. Er kämpfte lange und war am Ende voller Schlangenblut. Das störte ihn nicht, Hauptsache er hatte sie alle besiegt. Jonathan stieg zufrieden den erloschenen Vulkan hinauf und sah hinunter auf den furchterregenden Drachen. Er wollte schon sein Schwert herausholen, als er den Drachen wimmern hörte. Ein großer spitziger Steinbrocken bohrte sich durch den Drachenschwanz. Jonathan hüpfte hinunter und – da er alle Tiere für sein Leben gern hatte- zog er den Stein mit aller Kraft heraus. Der junge Bursche wollte flüchten, blieb jedoch stehen, als der Drache zu sprechen begann: „Bitte, lauf nicht weg! Ich tu dir nichts. Du hast mich gerettet. Wer einem Drachen hilft, bricht den Fluch.“ Da Jonathan ein gutes Herz hatte und neugierig war, kroch er zurück und hörte dem Drachen zu. Dieser erzählte, dass alle Drachen mit dem Fluch, jeden Menschen zu töten, belegt sind. Doch wer einem Drachen hilft, bricht den Bann. Der Drache schenkte Jonathan die Goldkugeln und brachte ihn nach Hause. Die Familie nahm den Drachen auf, und es entwickelte sich eine seltsame Freundschaft zwischen Drache und Mensch. Doch das Schönste war, dass sie sich mit den Goldkugeln jeden Wunsch erfüllen konnten. So wurde ihr Vater schließlich wieder gesund und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann hört man sie noch heute fröhlich lachen.

                                                                                     Johanna

 

                                                                        

 

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