Die Bewertung offener
Unterrichtsformen und von Projekten ist generell ein Problem: ständige
Kontrolle und lückenlose Beobachtung schränken freies, kreatives
Arbeiten ein. Fehlende Kontrolle und Beobachtung führen zu fehlenden
oder lückenhaften Bewertungsunterlagen.
Wir haben aus diesem
Dilemma heraus auch in Erwägung gezogen, auf eine Bewertung zu verzichten.
Angesichts des Zeitaufwands (fast ein Monat) und der aufgewendeten Arbeit,
erschien uns dies aber ebenfalls als unfair. Zudem war uns klar, dass
ein gewisser "Notendruck" auch motivationssteigernd wirkt -
was nicht heißen soll, das die Motivation durch die Themen und Arbeitsweise
nicht überwiegen soll. Eine Bewertung zeigt zudem, dass es sich
bei einem solchen Projekt um "normale", in den Lehrbetrieb integrierte
schulische Arbeit handelt und nicht um einen unverbindlichen "Urlaub"
vom normalen Unterricht.
Als brauchbare Lösung
des Bewertungsproblems erschien uns das Projekttagebuch - ein von jeder
Schülerin individuell erstelltes "Protokollbuch" mit der
Beschreibung der eigenen Arbeit im Projekt, in der Gruppe und - soweit
möglich - einer Reklexion über die dabei ablaufenden Prozesse
(vlg. Lehrer-Online
und den "Planungstand vor Projektbeginn").
Zusammen mit unseren
punktuellen Beobachtungen, den Arbeitsergebnissen in Form von Projektarbeiten,
Internet-Texten, Zwischenberichten und Skulpturen ergab sich so eine Checkliste
für die Bewertung.
Die Bewertung wurde
von den ProjektlehrerInnen kollegial getroffen, wobei unterschiedliche
Bewertungen aufgrund besonderen Einsatzes bei einem Thema, das ein bestimmtes
Fach betraf, grundsätzlich toleriert wurden.
Auf eine Bewertung
der Präsentation wurde dezidiert verzichtet, damit die Schülerinnen
ohne diese Belastung ihre Arbeiten vorstellen konnten. Auch die Arbeiten
im Fotoworkshop wurden nicht bewertet, sehr wohl jedoch die freiwillige
Teilnahme daran als Kriterium in Betracht gezogen.
Auszüge aus
Projekttagebüchern (demnächst)
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