Bei den Jäger- und Sammlervölkern gab es keine Prostitution.
ALTERTUM:
Im Altertum und in
der Antike gab es die sogenannte Tempelprostitution, die mit dem Kult
der Asarte der Aphrodite und der Ischtar verbunden war.
Die weiblichen Prostituierten, die Kurtisanen genannt wurden, waren oft
Sängerinnen, Tänzerinnen, Priesterinnen und Dichterinnen, die
sexuelle Handlungen gegen Gold bzw. Geschenke vollzogen.
Bei den Kulturvölkern des Orients (Summerer, Babylonier, Juden, Inder)
glaubte man dass der sexuelle Verkehr mit Tempelprostituierten eine Vereinigung
mit den Göttinnen ermögliche.
Im alten Japan wurden
Mädchen zu Liebesdienerinnen erzogen, wobei es zwei Arten gab: Geishas
und Imbai. Imbai sind "gewöhnliche" Prostituierte, die
oft von Eltern an Freudenhäuser verkauft wurden.
Im alten Rom war die
Prostitution weit verbreitet, Sklavinnen dienten in städtischen Bordellen
sowie in Privathäusern als Prostituierte. Meretrices wurden sie genannt.
Die Prostituierten trugen blonde Perücken und auffällige Kleidungen,
sie hatten keine Rechte und sie mussten hohe Steuern zahlen.
Im Spätmittelalter entstanden in Europa zahlreiche Bordelle, die
der Grund waren , dass die Geschlechtskrankheit Syphilis
übertragen wurde.
Im 16. Jahrhundert
ging die katholische und protestantische Kirche streng gegen die Prostitution
vor. Sie konnte zwar vermindert werden, doch das totale Aus kam nicht.
Als Strafe wurden die Prostituierten geschlagen und auf Lebenszeit von
der Gesellschaft ausgeschlossen.
DIE FARBE GELB IM MITTELALTER
Im Mittelalter war
in fast jeder Stadt eine andere Kleiderordnung.
Generell war es so, dass das blasse Gelb eine negative Farbe zur Kennzeichnung
sozialer Außenseiter (z.B. Juden, Dirnen...) war. Es gab jedoch
auch Ausnahmen.
Die Merkmale der Prostituiertenkleidung konnte auch farbige Bänder,
Flicken oder spezielle Kopfbedeckungen sein. Verboten wurde das Tragen
von prunkvollen Kleidungen bzw. Accessoires aus Gold und Edelsteinen.
In Wien war es ein gelbes Tüchlein an der Achsel, in Hamburg eine
besonders geschnittene Haube, in Zürich und Bern eine rote Kappe
und in Frankfurt a. M. eine gelbe Verbrämung.
Gelb war seit der römischen Kaiserzeit die erotische Farbe.
FREUDENHÄUSER in Wien
Die erste urkundliche
Erwähnung der Existenz von Freudenhäuser in Wien finden sich
in einem Brief des 14. Jahrhunderts. Einige Ratsherren gründeten
Bordelle für Dirnen, im 15. Jahrhunderts verloren diese jedoch an
Bedeutung, aufgrund der ansteckenden Krankheit Syphilis.
Maximilian der I. ließ deshalb 1495 in Wien ein Spital für
Syphilitiker errichten.
Um diese Zeit gab es fahrende Frauen, die zu Hoflagen, Konzilien und Reichstagen
reisten, wo viele Kunden sie erwarteten. Beim Konstanzer Konzil sollen
sich 1500 Prostituierte aufgehalten haben, und beim Reichstag in Worms
1521 gab es Dirnen in jeder Gasse.
Vom Geld, das von Freudenhäusern, eingenommen wurde, bekam die Stadtguardie
(Polizei) einen Teil.
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