Bewegte Bilder
Im März
1895 führten die Gebrüder Lumiére in Paris ihren ersten Film vor,
den sie in Lyon gedreht hatten. Kaum ein Jahr später gab es Kinos in aller
Welt und damit bewegte Bilder, mit deren Hilfe man informieren, bilden
und - vor allem - Geschichten erzählen konnte. Das neue Medium erreichte
sofort die Massen. Viele der ersten Kinos waren richtige "Filmpaläste"
mit tausenden von Sitzen. Anfangs gab es nur Stummfilme,
doch 1929 hatten die Bilder nicht nur laufen, sondern auch sprechen gelernt:
Der Tonfilm eroberte die Welt und 1935 wurde der erste Farbfilm gezeigt.
Seitdem haben sich die Aufnahmetechniken immer weiter entwickelt.
O,
là, là!
Die
ersten "Filmapparate" projizierten keine Bilder auf eine Leinwand. Bei
Vorrichtungen wie dem Mutoskop von 1894,
drehte man an der Kurbel und konnte dann ziemlich freizügige Bildfolgen
auf Karten betrachten. Nachrichten im Kino 1909 begannen Charles und Èmilie
Pathè Wochenschauen zu produzieren, die jeweils vor dem Hauptfilm
gezeigt wurden. Sie gewannen rasch an Bedeutung und waren im 2. Weltkrieg
die wichtigste Informationsquelle über das Kriegsgeschehen.
Stummfilmstar
Charlie
Chaplin (1889-1977) war der wohl größte Star der Stummfilmzeit. Der Großbritannier
gelangte zu Weltruhm. Seine Filme zeigen oft einfühlsam das Leben einfacher
Leute.
Flucht
ins Kino
Als1939
der US - Märchenfilm "Das zauberhafte Land" ins Kino kam,
erwies er sich in einer Welt am Rande des 2. Weltkrieges als unwiderstehlich.
Er bot den Zuschauern eine Möglichkeit, der harten Realität
für kurze Zeit zu entfliehen.
Beliebtes
Kino
Mit
dem Siegeszug des Fernsehens ab etwa 1950 verlor das Kino immer mehr an
Bedeutung. Die Filmindustrie versuchte ihr Publikum mit besonders aufwendigen
Produktionen oder Besonderheiten wie 3-D-Filmen zu halten. Doch bis in
die 80er-Jahre gingen die Besucherzahlen zurück. Heute hat das Kino wieder
an Beliebtheit gewonnen und die Filmindustrie ist ein stetig wachsendes
Millionengeschäft.
Fantastische
Farben
In den
20er-Jahren versuchte man die Farbigkeit der Welt ins Kino zu bringen,
indem man Schwarzweißfilme handkolorierte. Ab 1932 ermöglichte die Erfindung
der Technicolor-Dreifarbenkamera das Filmen in Farbe. Diese Kameras waren
jedoch sehr teuer und noch Mitte der 50er-Jahre wurde die Hälfte aller
Filme in Schwarzweiß gedreht. Die chinesische Filmindustrie versuchte
anfangs die Hollywood-Filme zu imitieren. Auch die indische Filmindustrie,
die in Bombay ansässig war, wollte Hollywood Konkurrenz machen, indem
sie mehr Filme machten.
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