Als drei Päpste den Anspruch auf den Stuhl Petri erhoben, fand von 1414-1418 ein Treffen der hohen Kirchenfürsten am Bodensee statt, das Konzil von Konstanz. Herzog Friedrich IV. unterstützte Johannes XXIII., leider den „falschen“ Papst. Er wurde gefangen genommen, von Kaiser Sigismund mit der Reichsacht (Verbot jeder Unterstützung des Geächteten im Land) und von der Kirche mit dem Kirchenbann (Verbot jeder religiösen Tätigkeit in Tirol) belegt.
Einstiges Kaufhaus (Konzilgebäude) in Konstanz am Bodensee (A. Prock)
Tirol war nun ohne Herrscher und die Tiroler holten Friedrichs Bruder Herzog Ernst den Eisernen aus der Steiermark.
1416 floh Friedrich aus Konstanz, erhielt in Bludenz von treuen Anhängern Hilfe über den verschneiten Arlbergpass. Sein Gefolgsmann Hans von Müllinen brachte ihn im Kaunertal in Sicherheit. Daran erinnert die Stiftung eines Votivbildes, das sich heute in der Basilika Wilten in Innsbruck befindet. Weitere Verstecke waren der Widum in Flaurling, die Rofenhöfe im Ötztal, das Schnalsertal und die Gegend von Meran. Vor allem die Bauern hielten zu ihrem Landesfürsten. Damals erhielt Friedrich den Beinamen „mit der leeren Tasche“. 1418 wurde der Landesfürst vom Kaiser wieder eingesetzt und erhielt Tirol zurück, Reichsacht und Kirchenbann wurden aufgehoben.
Votivbild des Hans von Müllinen in der Basilika Wilten in Innsbruck
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