Die Erdpyramiden des Finsterbaches
Wie alle Mittelgebirgsterrassen um Bozen, so liegt auch der Ritten im Bereich des Quarzporphyrs. Während der Eiszeiten war der Ritten von gewaltigen Gletschermassen bedeckt. Zeugen dieser Vergletscherung sind Wannen mit Kleingewässern und Mooren (z. B. Wolfsgrubensee, Kemater Weiher, Moore am Loden), zahlreiche Granitfindlinge und Grundmoränen.
Aus letzteren entstanden einzigartige Erosionsbildungen, die Erdpyramiden. Wegen der Vielzahl der hier vorkommenden Gruppen und ihrer einmaligen Schönheit kann man den Ritten als Heimat der Erdpyramiden bezeichnen.
Die Mittelberger Erdpyramiden in der Schlucht des Finsterbaches
Ein aussichtsreicher Promenadenweg führt von Lengmoos in das Tal des Finsterbaches und weiter nach Maria Saal oberhalb von Mittelberg (ca. 1 Stunde). Die über 100 m mächtige Moräne am Finsterbach enthält in den oberen Lagen riesige Porphyrblöcke. Talwärts beobachtet man die am stärksten entwickelten Pfeiler. Neben spitzkegeligen Formen gibt es auch schlanke Pyramiden mit großen Porphyrblöcken. An Stelle eines schützenden Decksteines kann man auch einzelne Bäume und Sträucher sehen. Diese formenreichen Erdruinen sind eine Welt höchst eleganter Denkmäler der Natur.
Die Erdpyramiden des Katzenbachs
Die Erdpyramiden im Tal des Katzen- (Rivelaun-) baches bei Oberbozen
Klassische Erdpyramiden liegen an den Flanken des Katzen- oder Rivelaunbaches zwischen Oberbozen und Wolfsgruben. Man kann sie von der Rittner Schwebebahn oder von Signat gut einsehen. Die Erdpyramiden sind hier, im Gegensatz zu jenen von Mittelberg, auf eine große Fläche verteilt. Entlang des Baches gibt es eine ganze Reihe von Gruppen. Die Moräne setzt sich vorwiegend aus rötlichem Porphyrmaterial zusammen, sodass die Oberbozner Erdpfeiler ähnlich aussehen wie jene von Mittelberg. Hier dominieren zuckerhutförmige, spitze Gruppen. Daneben gibt es auch gebündelte und äußerst schlanke, von einem Deckstein geschützte Pfeiler.
Die Erdpyramiden von Unterinn
Im Schatten der klassischen Formen stehen im Graben des Gasterer Baches, der beim Weiler Gasters seinen Ursprung hat, die aschgrauen Erdpyramiden nordöstlich von Unterinn. Die kleine Gruppe ist in einer bewaldeten Schlucht, im Gasterer Graben, versteckt. Die Moräne besteht vor allem aus Graniten, Gneis- und Phyillitmaterial. Deshalb unterscheiden sich die Unterinner Pyramiden durch ihre fahlgraue Farbe von den rotbraunen Oberbozner und Mittelberger Gruppen. Sie setzen sich aus einer stattlichen Anzahl sehr schlanker Erdpfeiler mit Decksteinen zusammen.
Die Erdpyramiden des Gastererbachs
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