Wildbäche zu den „Heilig drei Brunnen“ in Trafoi
Von Trafoi im Vinschgau aus kann man einen halbstündigen Spaziergang zum beliebten Wallfahrtsort „Heilig Drei Brunnen“ machen. Beeindruckend ist der Blick in den von Fels- und Gletscherriesen umstandenen Talgrund mit der Trafoier Eiswand. Die Wallfahrtskirche steht auf einem vermurten Boden. Das Gnadenbild der Muttergottes wird alljährlich in feierlicher Prozession über Winter nach Trafoi gebracht, wo es bis Pfingsten in der Kirche aufgestellt bleibt.
Man kann den Spaziergang vom Wallfahrtsort noch etwa 100 Höhenmeter weiter fortsetzen, um drei von einer Felswand herabstürzende Wasserfälle zu bewundern. Dieser „wasserspeiende Berg“ ist ein Naturphänomen, wie es in dieser Form in Gesamt-Tirol kein zweites gibt.
Sand in Taufers und die Reimbachfälle (Naturpark Rieserferner-Ahrn)
Die Reinbachfälle sind die wasserreichsten Kaskaden Südtirols. Die etwa 100 m tiefe Schlucht des Reinbaches mit den Wasserfällen befindet sich unterhalb der „Toblbrücke“, mit der die von Rein herabziehende Straße den Bach überquert. Durch die Reinbachschlucht führt von Bad Winkel bei Sand in Taufers ein gut angelegter Wanderweg zum ersten und zweiten Wasserfall. Er überquert dann höher oben mit einer Brücke unterhalb des dritten Wasserfalls die Schlucht, um beim Gasthof „Toblhof“ zu enden. Man benötigt für die Wanderung knapp eine Stunde.
Partschinser Wasserfall (Foto suedtirol.altoadige - flickr) - Gilfenklamm (Foto ruprechtl)
Der Partschinser Wasserfall (Naturpark Texelgruppe)
Oberhalb des großen Murkegels, auf dem die Ortschaft Partschins im Burggrafenamt liegt, mündet das Zieltal in den unteren Vinschgau. Eine hohe Steilstufe bildet den Talausgang und damit auch die Voraussetzung für den Partschinser Wasserfall (Zielbachfall). Er ist 97 m hoch. Man kann den Besuch des Wasserfalles mit der Begehung des Waalweges verbinden, der oberhalb von Partschins die Buschwaldhänge quert. Insbesondere im Juni und Juli sprühen hier gewaltige Wassermassen in die Tiefe.
Die Eggentaler Porphyrklamm
Beim Dorf Kardaun nordöstlich von Bozen öffnet sich die 4,5 km lange Schlucht des Eggentales. Sie ist wie ein gewaltiges Felsentor in die Bozner Porphyrplatte eingeschnitten. Die Eggentaler Klamm verdankt ihre Entstehung den Eiszeiten und den schürfenden Wassermassen, die sich im Laufe von Jahrtausenden immer tiefer eingegraben haben. Steilwandig und eng zieht die Schlucht bergan. Lediglich die im Jahre 1860 erbaute Dolomitenstraße und der Eggentaler Bach drängen sich zwischen die Porphyrwände. Die Eggentaler Klamm gilt als die schönste Porphyrschlucht der Alpen.
Die Gilfenklamm bei Sterzing
Eine naturkundliche Sehenswürdigkeit ersten Ranges ist die im Gemeindegebiet von Ratschings liegende Gilfenklamm. Der Ratschingser Bach hat sich hier tief in weiße Marmorlagen eingeschnitten. Die Gilfenklamm ist durch eine Steiganlage ab der Ortschaft Stange bis zum Gasthaus Jaufensteg (ca. 2 Stunden Gehzeit) erschlossen. Die schönste Stelle der Marmorschlucht wird im Volksmund „Kirche“ genannt. Sie besteht aus einem tiefen Felstrichter, in den der Bach mit einem 15 m hohen Wasserfall stürzt. Davor steht eine Felsrippe, durch deren großes Loch das Wasser seinen Weg findet.
Bletterbach (Foto Alto Adige - flickr)
Die Schlucht des Bletterbaches
Das Bletterbach-Canon zwischen Aldein und Radein ermöglicht einen einzigartigen Einblick in den Gebirgsaufbau. Jede Gesteinsschicht stellt sozusagen ein Blatt im Buch der Erdgeschichte dar. Der Aufschluss des Bletterbaches ist ein Schulbeispiel für den permo-triadischen Aufbau der Dolomiten. Er hängt mit dem Verlauf der „Trudner Linie“ zusammen, die über das Jochgrimm zieht. Längs dieser Störungszone hat sich der aus dem Porphyr aufgebaute Gebirgskamm Hornspitze-Schwarzhorn gehoben, während der aus Kalk bzw. Dolomit bestehende Cislon und das Weißhorn abgesunken sind. Hier waren titanische Kräfte am Werk. Deshalb liegt der ältere Porphyr des Schwarzhorns höher als der jüngere Dolomit des Weißhorns.
|