Differenzmaschine Nr.1 (1832)
Die Rechenmaschine ist ein aus-gezeichnetes Beispiel für Feinmechanik. Dieses Stück allein besteht aus 2.000 Teilen.
Differenzmaschine Nr.2 (1991)
Sie besteht aus 4.000 Teilen und wiegt fast drei Tonnen. |
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Die "Difference Engine"
Der englische Mathematiker Babbage entwickelte in Cambridge eine Sterbetafel,
die für die Entwicklung der Versicherungsmathematik und die Ausbreitung
der Lebensversicherung von Bedeutung war. Im Auftrag des Verteidigungsministeriums
überprüfte er daneben astronomische Tabellen.
Um die Berechnung solcher Tabellen und die Überprüfung fehlerhafter
Logarithmentafeln automatisieren zu können, stellte er mit 21 Jahren
Entwürfe für die "Difference Engine" vor. Ein erstes
Modell entstand 1822.
Danach arbeitete er an einer großen Differenzmaschine. Ein Teil
dieser Maschine wurde 1833 mit staatlicher Unterstützung gebaut und
funktioniert auch heute noch (Science Museum, London).
Doch das Projekt fand kein Ende, weil Charles Babbage laufend an Verbesserungen
und Erweiterungen arbeitete und die Kosten ständig stiegen. Schließlich
zog sich die britische Regierung aus dem Projekt zurück.
Die technischen Bauteile konnten zu Babbages Zeit zwar in der geforderten
Präzision hergestellt werden, aber die Kosten für die Präzisionsarbeit
waren gigantisch, weil man noch keine Massenproduktion kannte und jedes
der 8000 Teile einzeln in Handarbeit gefertigt werden musste. So belief
sich 1834 die letzte Rechnung für die gefertigten Einzelteile der Differenzmaschine
auf über siebzehntausend Pfund. Zum Vergleich: Die drei Jahre vorher gebaute
Dampflokomotive "John Bull" hatte lediglich 784 Pfund gekostet.
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1991: Nachbau der Maschine
150 Jahre nach ihrer Erfindung fertigten Ingenieure nach den Originalplänen
Charles Babbages die Differenzmaschine noch einmal an. Im Juni 1991 wurde
das Rechenwerk fertig gestellt: drei Tonnen schwer und mit den Ausmaßen
einer großen Wohnzimmerschrankwand.
Einen Monat vor dem zweihundertsten
Geburtstag von Babbage lieferte die Maschine die ersten Berechnungen.
Was noch fehlte, war der von Babbage konzipierte Drucker, der die mathematischen
Ergebnisse gleichzeitig auf Papier ausdruckt und auf eine Druckplatte
prägt. Dieser wurde erst 2001 fertig gestellt. |