Die "Analytical Engine" Babbage hatte erkannt, dass seine Differenzmaschine
zwar eine leistungsfähige Rechenmaschine war, aber nur für begrenzte Zwecke
taugte. So entwickelte er aus seiner Differenzmaschine einen universellen
Allzweckrechner, die so genannte "Analytical Engine". Die mechanischen Elemente waren ein Rechenwerk für die vier Grundrechenarten,
ein Speicher für maximal 1.000 Zahlen mit jeweils 50 Dezimalstellen
und ein Steuerwerk für die Kontrolle des Programmablaufs.
Nachdem Babbage den lochkartengesteuerten Webstuhl
gesehen hatte (von Falcon 1728 und Jacquard 1805 entwickelt), wollte er
zur Ein- und Ausgabe der Daten ebenfalls Lochkarten verwenden. Er begann
1860 mit eigenen bescheidenen Mitteln eine kleine analytische Maschine
zu bauen, die aber nie funktionierte. Babbages Ruf als Computer-Pionier beruht vor allem auf dieser Maschine,
die man mit vollem Recht einen Computer nennen darf. Sie enthält alle
logischen Prinzipien eines modernen digitalen Computers:
- Sie hat einen separaten Datenspeicher,
- zusätzlich einen eigenen Arbeitsspeicher und
- ein separates Rechenwerk als Prozessor.
- Sie kennt logische Verzweigungen.
- Sie kann über Lochkarten programmiert werden.
- Sie kann die selbe Sequenz von Operationen wiederholen.
- Sie kennt das Prinzip von "Pipelining", das heißt sie kann Ergebnisse
bereitstellen, schon bevor sie benötigt werden.
Die Analytische Maschine war die erste Maschine, die man programmieren
konnte. Ein großer Teil der Programmierungstechniken entstand in
Zusammenarbeit mit Babbages Assistentin Augusta Ada Byron. Nach ihr wurde
die universelle Programmiersprache ADA des amerikanischen Verteidigungsministeriums
benannt, die in den 80er Jahren entwickelt wurde. |