Schaltkarte mit Einzelbauteilen aus der UNIVAC 1107
Die Schaltkarte trägt vier Transistoren, zwei Hochlast-Widerstände, Dioden, Kondensatoren und Präzisionswiderstände. |
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Transistorenrechner
Die Rechner der Zweiten Rechnergeneration, von 1955 bis 1965, bestanden
nicht mehr aus Elektronenröhren, sondern aus
Transistoren, was zu einer deutlich erhöhten
Zuverlässigkeit der Rechner führte. Weitere Vorteile von Transistoren
sind die niedrigere Spannung (ab ca. 1 V), die geringe Wärmeabgabe und
die größere mechanische Stabilität.
Zu den Rechnern der Zweiten Rechnergeneration zählen der Siemens
2002 und die IBM 1400-Serie.
Rechenanlage UNIVAC 1, Philadelphia 1956 |
Ferritkernspeicher, Nixdorf 1969
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Zudem waren die Rechner der 2. Generation schneller als die der 1.
Generation: die typischen Additionszeiten lagen im Bereich von 1 - 10
µs (1µs = 1/1000 ms = 1/1000000 s).
Als Arbeitsspeicher wurden Ferritkernspeicher (ein Speicher aus Ferritkernen)
eingesetzt. Sie hatten das Fassungsvermögen von einigen tausend Zahlen.
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Jobs |
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Die Jobs, ein Programm, das auf einer Lochkarte oder auf
einem Lochstreifen gestanzt war, wurden nacheinander vom Stapel eingelesen,
danach vom Rechner ausgeführt und wieder als Lochstreifen ausgegeben.
Dieser Vorgang entspricht dem EVA-Prinzip: Eingabe - Verarbeitung - Ausgabe.
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Programme und Programmiersprachen
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Es gab nur sehr primitive Betriebssysteme, die man als "Monitor"
bezeichnete. Die Monitore lasen den Job ein und führten ihn aus. Die Programme
führten meist wissenschaftliche oder technische Berechnungen durch.
Die Programme wurden entweder in der Maschinensprache Assembler
oder in der speziell für Berechnungen optimierten Sprache FORTRAN
(Formula Translator, 1957 entwickelt) geschrieben. Eine
weitere Programmiersprache war COBOL (common business
oriented language=Programmiersprache für kaufmännische
Anwendungen, 1960 entwickelt). Sie ermöglichte das Programmieren auf einer
höheren Abstraktionsebene, vor allem aber unabhängig von einem bestimmten
Computerfabrikat. Man musste deswegen auch nicht immer das Programm neu
schreiben, wenn man die Maschine wechselte.
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