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Die Prostituierten
in Bozen kommen zu 90 % aus dem Ausland, die Hälfte davon aus Nigeria,
die anderen aus Albanien, Ukraine, Ungarn, Russland, Rumänien und
Südamerika...
Abends findet man sie in der Industriezone, Zwölfmagrein-, Galilei-,
Galbani- und Campillstraße. Viele kommen Nacht währnd der Nacht
von Verona, Brescia usw. hierher. Insgesamt wurden bisher 200 Prostituierte
verzeichnet. Täglich kann man 10 - 20 solcher Frauen an den genannten
Orten treffen.
Besonders die Ausländerinnen bereiten der Polizei in Bozen einige
Probleme. Wieso?
Zunächst fehlt die Kooperation der Prostituierten mit der Polizei.
Zum Beispiel war es früher so, dass die der Polizei bekannten Prostituierten
meldeten, wenn ein Freier gewalttätig wurde. So konnte gegen diesen
vorgegangen werden, was auch sehr dem Schutz der Prostituierten diente.
Dies tun die Ausländerinnen nicht mehr.
Die meisten haben keine Aufenthaltsgenehmigung. Deshalb haben sie Angst
abgeschoben zu werden und versuchen auf verschiedenen Wegen im Land bleiben
zu können:
- Falsche Datenangabe
bei Polizeikontrollen
Wenn die Polizei ihr Ursprungsland nicht kennt, können sie nirgendwohin
abgeschoben werden.
- Scheinehe
Durch die Heirat mit einem Italiener erhalten sie die italienische Staatsbürgerschaft.
- Kooperation mit
der Polizei gegen die Zuhälter
Wenn die Prostituierten der Polizei behilflich sind, einen Zuhälter
aufzuspüren, erhalten sie polizeilichen Schutz und eine Aufenthaltsgenehmigung.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die Prostituierten eigentlich
keine Angst vor Racheakten der Zuhälter zu haben brauchen, da sie
für diese nur eine ersetzbare Ware sind.
Außerdem weiß man, dass die meisten ausländischen Prostituierten
von Zuhältern zu dieser Arbeit gezwungen werden und dies bringt neue
Probleme mit sich: Die Prostituierten bekommen von den Zuhältern
eine bestimmte Anzahl von Kondomen. Je nachdem, wie viele Kondome verbraucht
wurden, müssen die Prostituierten Abgaben an den Zuhälter leisten.
Dadurch kommt es auch zu ungeschütztem Geschlechtsverkehr, damit
die Prostituierte mehr Geld für sich einnimmt. So werden auf einfache
Weise Krankheiten übertragen.
Dadurch, dass sich die Zuhälter der Nigerianerinnen nicht in Südtirol,
sondern andernorts aufhalten, können sie nicht gefasst werden.
Die Südamerikanerinnen
haben keine Zuhälter, sie gehen meist eine Scheinehe ein oder sind
Angestellte in einem Nachtclub, die mit der Prostitution dazuverdienen
wollen.
Man darf jetzt aber
nicht denken, dass es in Bozen nur ausländische Prostituierte gibt.
Man findet auch Italienerinnen, die sich aber überwiegend in ihre
eigenen Wohnungen zurückgezogen haben. Zudem findet man auch Transvestiten
in Bozen.
Über die Prostitution
beschweren sich die Stadtbewohner von Bozen, da durch die Prostituierten
und deren Klienten auf der Straße der Wert des Wohnviertels herabgesetzt
wird.
Tatsache ist, dass
es Angebot und Nachfrage von Prostitution immer geben wird. Ziel der Polizei
ist es also, nicht die Prostitution abzuschaffen, sondern Zuhälterei
zu verhindern.
Die Informationen
über die Situation in Bozen erhielten wir in der Quästur in
Bozen.
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