Da
wir unser Projekt nicht ohne die Meinung der Betroffenen miteinzubeziehen
gestallten wollen, folgt hier ein Interview mit drei Prostituierten:
Wie alt wart ihr,
als ihr begonnen habt, in diesem Bereich zu arbeiten?
Ich war 17 und mache diese Arbeit seit 11 Jahren.
Ich bin jetzt 27 und habe vor 7 Jahren damit begonnen.
Und ich bin 32 und arbeite seit 4 Jahren als Prostituierte.
Woher kommt ihr?
Aus Albanien.
Wieso macht ihr
diese Arbeit?
Wegen des Geldes.
Habt ihr einen
Freund, weiß er davon?
Wir haben alle einen Mann zu Hause und unsere Kinder. Sie glauben, wir
machen hier eine ganz normale Arbeit, um Geld zu verdienen, sie wissen
nicht, dass wir hier auf der Straße stehen.
Wie stellt ihr
euch eure Zukunft vor?
Wir bleiben hier, vielleicht für ein Jahr oder so, und sobald wir
genügend Geld verdient haben, gehen wir zu unseren Familien zurück.
Nach welchen Kriterien
wählt ihr eure Kunden aus?
Sie suchen uns aus, nicht wir sie. Und eigentlich ist es egal, Hauptsache
sie bezahlen gut.
Wie viel verdient
ihr?
Wir verdienen 500.000 bis 1.000.000 Lire pro Nacht und Kopf. Im Auto verlangen
wir 100.000 Lire, im Zimmer 200.000 Lire. Die Deutschen bezahlen mehr
als die Italiener.
Macht ihr eigentlich
sexuell alles mit?
Ja, wir machen nur das was sie von uns wollen, nichts Schlimmeres. Und
sollten wir uns nicht wohl fühlen, gehen wir einfach. Wir sind zu
nichts verpflichtet.
Macht euch diese
Arbeit Spaß?
Ja, eigentlich schon.
Habt ihr Angst
vor Krankheiten?
Nein, wir passen schließlich auf und gehen alle 6 Monate zum Doktor,
um uns untersuchen zu lassen.
Was sind eurer
Meinung nach die Gründe, weshalb die Männer zu euch kommen?
Wenn sie von den Frauen nicht bekommen, was sie wollen, kommen sie zu
uns:
zum Beispiel wenn sie einen geblasen bekommen wollen.
Was haltet ihr
von der Legalisierung von Bordellen?
Da muss man viel zu viel Steuern bezahlen.
Hattet ihr auch
schöne Erfahrungen?
Ja, als ich in Rom war, habe ich mich in einen Freier verliebt. Er wollte
aber, dass ich aufhöre, aber ich tat das nicht. Manchmal tut es mir
leid.
Fühlt ihr
euch in der Gesellschaft angenommen?
Wir fühlen uns gleich wie jeder/jede andere. Prostitution ist schließlich
das älteste Gewerbe der Welt. Wenn ihr uns am Tag sehen würdet,
würdet ihr nicht erkennen, dass wir Prostituierte sind.
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