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Arbeit für alle !?!
Arbeit ist genügend vorhanden:
Bei neuen solidarischen Arbeitsmodellen |
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Ein Blick auf die: |
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Die gesellschaftliche Diskussion über die Zukunft der Arbeit ist in vollem Gang. Es muss angenommen werden, dass es nicht mehr für alle Menschen genügend Erwerbsarbeit geben wird. Spätestens seit dem neuen Bericht an den Club of Rome wird unterschieden zwischen:
Entlohnter Erwerbsarbeit etwa in den Bereichen: Dienstleistung, Landwirtschaft und Industrie und
Nicht entlohnter Familienarbeit, Gemeindearbeit, Gesellschaftsarbeit und Arbeit im Kreativbereich. |
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Wahl zwischen verschiedenen "Zukünften der Arbeit".
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Die wohlhabenden Industriegesellschaften stehen im 21. Jahrhundert vor der Wahl zwischen verschiedenen "Zukünften der Arbeit". Und diese sind untrennbar mit unterschiedlichen Gesellschaftsentwürfen verknüpft. Zugespitzt lassen sie sich etwa folgendermaßen skizzieren:
In dem Bericht "Wie wir arbeiten werden" wird u.a. auch dazu aufgefordert, den Begriff "Wohlstand" neu zu definieren. Denn "gutes Leben" in einer begrenzten Welt braucht kein unbegrenztes Wachstum.
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Umbau
der alten "Erwerbsgesellschaft"
in eine andere solidarische Gesellschaftsform
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Der Umbau der alten "Erwerbsgesellschaft" in eine neue Gesellschafts- form ("Wissensgesellschaft"
oder "Leistungsgesellschaft" ...) kann nur über eine
Gleichwertigkeit von bezahlter und unbezahlter Arbeit gelingen. Zur
solidarischen, neuen Gesellschaftsform gehört ein Mehrschichtmodell
von vier Arbeitswelten:
- Zum
einen die Erwerbsarbeit mit multiplen Beschäftigungs- verhältnissen,
- dann die Gemeinschaftsarbeit mit Freiwilligenleistungen für Familie
und Gemeinde,
- weiterhin
die Lernarbeit mit lebenszeitbegleitender Fort- und Weiterbildung
und
- schließlich die Eigenarbeit mit Arbeitsleistungen am Hobby und
an der Erhaltung der Gesundheit.
Hier zwei Stimmen aus der gesellschaftlichen Diskussion in Deutschland: Kurt Biedenkopf (1983): "1931/32 ging das Bruttosozialprodukt in Deutschland innerhalb von 8 Monaten um 25% zurück. Heute verändert es sich kaum. Das Volkseinkommen ist konstant oder leicht steigend. Gleichwohl nimmt die Zahl der Arbeitslosen zu. Das heißt, die Produktion, die das Volkseinkommen erzeugt, ist offensichtlich in Ordnung, leistungsfähig und stabil. ... Was heute betroffen ist, ist ... das Verteilsystem ..., mit dem wir die Menschen am gemeinsamen Volkseinkommen beteiligen." Ökumenisch-sozialethischer Arbeitskreis NRW: "Es ist an der Zeit, Konzepte und Utopien in den Blick zu nehmen, die die materielle Existenz unabhängig von der Erwerbsarbeit sichern. Dies ist die weitreichendste Antwort auf die Krise der Erwerbsarbeit. Sie besteht in der Idee der Gewährung eines Grundeinkommens. So könnte der bisher untrennbare Zusammenhang von Erwerbsarbeit und Einkommen aufgelöst werden." |
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Verbreitung ökonomischer Einstellungen im Jahr 2007 in Deutschland,
Angaben in Prozent
Quelle:
Institut für interdisziplinäre Konflikt-Forschung, Bielefeld;
ZEIT 51/2007
Es bleibt also die Frage, ob die Gesellschaft für eine solidarische Zukunft bereit ist. |
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Ein Blick auf die Arbeitskosten
und auf die Abwanderung der Arbeit |
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Ein
Blick
auf die
momentanen Arbeitskosten
der "bezahlten Arbeit"
in Deutschland
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Jahr
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Sozialversicherungsbeträge
in Prozent,
Summe aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeitrag
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Rentenver- sicherung
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Krankenver- sicherung
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Arbeitslosen- versicherung |
Pflegever- sicherung
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Gesamt
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1962
|
14,0
|
9,6
|
1,4
|
...
|
25,0
|
1963
|
14,0
|
9,6
|
1,4
|
...
|
25,0
|
1964
|
14,0
|
9,7
|
1,7
|
...
|
25,4
|
1965
|
14,0
|
9,9
|
1,3
|
...
|
25,2
|
1966
|
14,0
|
10,0
|
1,3
|
...
|
25,3
|
1967
|
14,0
|
10,1
|
1,3
|
...
|
25,4
|
1968
|
15,0
|
10,2
|
1,3
|
...
|
26,5
|
1969
|
16,0
|
10,5
|
1,3
|
...
|
27,8
|
1970
|
17,0
|
8,2
|
1,3
|
...
|
26,5
|
1971
|
17,0
|
8,2
|
1,3
|
...
|
26,5
|
1972
|
17,0
|
8,4
|
1,7
|
...
|
27,1
|
1973
|
18,0
|
9,2
|
1,7
|
...
|
28,9
|
1974
|
18,0
|
9,5
|
1,7
|
...
|
29,2
|
1975
|
18,0
|
10,5
|
2,0
|
...
|
30,5
|
1976
|
18,0
|
11,3
|
3,0
|
...
|
32,3
|
1977
|
18,0
|
11,4
|
3,0
|
...
|
32,4
|
1978
|
18,0
|
11,4
|
3,0
|
...
|
32,4
|
1979
|
18,0
|
11,2
|
3,0
|
...
|
32,2
|
1980
|
18,0
|
11,4
|
3,0
|
...
|
32,4
|
1981
|
18,5
|
11,8
|
3,0
|
...
|
33,3
|
1982
|
18,0
|
12,0
|
4,0
|
...
|
34,0
|
1983
|
18,0
|
11,8
|
4,6
|
...
|
34,4
|
1984
|
18,5
|
11,4
|
4,6
|
...
|
34,5
|
1985
|
18,7
|
11,8
|
4,4
|
...
|
34,9
|
1986
|
19,2
|
12,2
|
4,0
|
...
|
35,4
|
1987
|
18,7
|
12,6
|
4,3
|
...
|
35,6
|
1988
|
18,7
|
12,9
|
4,3
|
...
|
35,9
|
1989
|
18,7
|
12,9
|
4,3
|
...
|
35,9
|
1990
|
18,7
|
12,6
|
4,3
|
...
|
35,6
|
1991
|
17,7
|
12,2
|
4,3
|
...
|
34,2
|
1992
|
17,7
|
12,8
|
6,3
|
...
|
36,8
|
1993
|
17,5
|
13,4
|
6,5
|
...
|
37,4
|
1994
|
19,2
|
13,2
|
6,5
|
...
|
38,9
|
1995
|
18,6
|
13,2
|
6,5
|
1,0
|
39,3
|
1996
|
19,2
|
13,6
|
6,5
|
1,0
|
40,3
|
1997
|
20,3
|
13,2
|
6,5
|
1,0
|
41,0
|
1998
|
20,3
|
13,6
|
6,5
|
1,7
|
42,1
|
1999
|
20,3
|
13,6
|
6,5
|
1,7
|
42,1
|
2000
|
19,3
|
13,6
|
6,5
|
1,7
|
41,1
|
2001
|
19,1
|
13,6
|
6,5
|
1,7
|
40,9
|
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Jobs
werden in
Billiglohnländer verlegt ....
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Direktinvestition
in europäischen EU-Beitrittsländern
|
in
Milliarden
Euro
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1991
|
0,7
|
1992
|
0,8
|
1993
|
1,1
|
1994
|
1,4
|
1995
|
2,1
|
1996
|
2,8
|
1997
|
2,5
|
1998
|
4,5
|
1999
|
3,1
|
2000
|
4,4
|
2001
|
3,9
|
2002
|
8,0
|
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Abwanderung
von Arbeit
und globaler Wohlstand
Auszüge aus
"Wir sind die Gewinner"
von Christine Möllhoff,
Die Zeit, Oktober 2003
Und: Wie weit tragen solidarische Arbeitsmodelle in Zukunft?
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Manchmal
tun Kiran die Deutschen leid. "Es ist traurig, dass sie ihren Job verlieren",
sagt sie. "Aber es ist gut für uns, dass die Jobs herkommen."
Kiran arbeitet jetzt für eine europäische Investmentbank in
Neu Delhi. Bis vor einigen Monaten wurde der Job noch von irgendjemand
in Frankfurt erledigt - bis der Bank die einheimischen Mitarbeiter zu
teuer wurden. ...
Die Kundenaufträge kommen online. 12.000 Rupien verdient sie im Monat,
das sind etwa 240 Euro. In Indien ein Spitzengehalt. ...
Wenn die Konzerne im großen Stil Arbeitsplätze in die Dritte
Welt verlagern, merken das die Kunden oft gar nicht. Längst geht
es dabei auch nicht mehr nur um simple Handlangerdienste. Auch Softwareentwickler
oder Analysten müssen um ihre Jobs bangen. Die Marktforscher von
Forrester Research sagen voraus, dass amerikanische Arbeitgeber bis 2015
rund 3,3 Millionen Angestelltenjobs verlegen werden. ...
Großer Gewinner dürfte Indien sein. Nachdem China zur Werkhalle
der Welt avanciert ist, schickt sich Indien (mit rund 1 Milliarde Einwohner)
an, das globale Service- und Rechenzentrum zu werden. ...
Zwar können 30 bis 40 Prozent des Milliardenvolkes nicht lesen und
schreiben, weil viele arme Familien ihre Kinder lieber zur Arbeit oder
zum Betteln schicken als zum Lernen in die Schule. ...
Aber Indien kann auch mit hervorragenden Universitäten wuchern. Das
Bildungsniveau bei den Gebildeten ist in vielen Bereichen besser als in
Deutschland. ...
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Denn auch die folgenden Bilder |
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zeigen Arbeiten in Indien |
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Mehr zu dieser Problematik ist auch in den nebenstehenden realen Problemen aufbereitet
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Letzte Änderung: 22.03.2009
© Pädagogisches Institut für die deutsche Sprachgruppe
- Bozen. 2000 -
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