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Freier Handel und faire Preise - Oder ist Geiz geil?
Freier und fairer Welthandel -
Warum dann Handelsschranken? |
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Handelsschranken
an den Beispielen: Baumwolle und Zucker
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Beispiel 1:
US-Farmer beherrschen den Weltmarkt mit Baumwolle, obwohl die Baumwolle aus Burkina Faso besser und viel billiger wäre
DIE ZEIT, 34, 2003
>> Baumwollarbeiter
in Burkina Faso
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... 180 Milliarden Dollar erhalten die amerikanischen Bauern als Subventionen |
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Mit panzergroßen Erntemaschinen und mit Computer-navigierten Traktoren fahren die amerikanischen Farmer auf ihre Äcker. ... Aber: Auf einem freien Weltmarkt hätten die amerikanischen Bauern trotzdem keine Chance, vor allem nicht gegen die Afrikaner. ... "Die preiswerteste landwirtschaftliche Maschine ist immer noch der Mensch, jedenfalls, wenn er zum Arbeiten nicht mehr braucht als ein bis zwei Schälchen Mais am Tag. ... und weil die Afrikaner die weiße Watte mit den Händen von den Sträuchern zupfen, ist sie auch noch von besserer Qualität...."
Angetrieben von den staatlichen Geschenken, exportieren die amerikanischen Farmer heute aber mehr Baumwolle ... als die Textilindustrie in aller Welt verarbeiten kann. |
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Subventionen der Baumwolle und ihr Weltmarktpreis
Quelle: ICAC, Weltbank
(die Zahlen sind gerundet!) |
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Jahr |
Subventionen in Milliarden US $ |
Weltmarktpreis
US$ pro Pfund |
USA |
Europa |
1995 |
.. |
.. |
1,00 |
1998 |
0,75 |
0,85 |
0,72 |
1999 |
1,6 |
0,85 |
0,59 |
2000 |
2,25 |
0,8 |
0,53 |
2001 |
4,0 |
0,75 |
0,57 |
2002 |
3,3 |
1,0 |
0,42 |
2003 |
3,2 |
1,0 |
0,55 |
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Anmerkung:
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Tabellen auf dieser Seite lassen sich nach Microsoft Excel exportieren, wenn sie im Microsoft Internet Explorer angesehen werden.
Hier der Weg dahin: Mit der rechten Maustaste in die Tabelle klicken und im Auswahlmenü "Nach Microsoft Excel exportieren" wählen. |
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"Handelsschranken" am
Beispiel: Zucker
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Beispiel 2:
Wie die EU den
Zuckermarkt reguliert!
DIE ZEIT, 43, 2002
>> Indische Bauern mit ihrem Zuckerrohr vor einer Fabrik
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Garantierte Preise,
feste Absatzmengen und
knappe Importquoten für Zucker
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... "Sowohl die Preise als auch die Abnahmemengen sind für europäische Zuckeranbauer und Zuckerverwerter festgelegt. So steht für sie faktisch schon am Anfang des Jahres fest, was sie in den nächsten zwölf Monaten verdienen werden". ...
In einem komplizierten Verfahren wird festgelegt, dass es für 11.894 Millionen Tonnen Zucker eine volle Absatzgarantie gibt. (Das ist etwa der Verbrauch in der EU.) 2.588 Millionen Tonnen gelten als Reserve, werden aber fast vollständig exportiert. ...
Besonders ärgerlich für Nichteuropäer ist aber: Damit die europäischen Zuckerexporte auf dem Weltmarkt Abnehmer finden, werden sie von der EU subventioniert. ... Nur langsam und in fernen Zeiten sind Änderungen geplant! ... |
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Zuckerpreise und
drei Beispiel für "Arbeiter" in der Zuckerproduktion
Helmut Bleckwenn
ist Rübenbauer in Deutschland. Die Zuckermarktordnung der EU sichert ihm sein Einkommen.
Bis jetzt.
Jose´Armando Chonge
baut Zuckerrohr in Mosambik an. Er verdient zwei Dollar am Tag.
Marcelo Bellodi
besitzt eine Plantage in Brasilien. Nirgends wird der Zucker so billig produziert wie dort.
Quellen:
ZEIT 47/2005 und FR 161/2004
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Handelshemmnisse verschärfen das Armutsproblem
Von KOFI ANNAN,
Uno Generalsekretär
Auszüge aus seiner Rede
in Seattle 2002
Zuckerrohrernte in Brasilien |
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"Aber die Globalisierung darf nicht als Sündenbock für das Versagen nationaler Politik herhalten. Die industrialisierte Welt darf nicht versuchen, ihre eigenen Probleme zu Lasten der Armen zu lösen. Es bringt selten etwas zu versuchen, mit Handelsschranken Probleme zu bewältigen, deren Ursprung nicht im Handel liegt sondern in anderen Bereichen der Politik. Diese Barrieren verschärfen nur die Armut und behindern die Entwicklung und sie machen die Probleme, die sie lösen wollen, oft noch schlimmer. ....
Mag sein, aber es ist eine Tatsache, dass die reichen Länder ihre Zölle nicht so weit abgebaut haben wie die armen. Die reichen Länder scheinen zufrieden damit zu sein, ihre verarbeiteten Güter untereinander austauschen zu können. Aber von den Entwicklungsländern wollen sie immer noch lediglich Rohstoffe und keine fertigen Produkte beziehen. Dies führt dazu, dass ihre durchschnittlichen Zölle auf die aus Entwicklungsländern importierten Fertigwaren heute viermal so hoch sind, wie die Zölle auf vorrangig aus anderen Industrieländern kommenden Produkte.
Aber nicht nur Zölle, sondern auch Einfuhrquoten und "Anti-Dumping-Strafen" dienen dazu, Importe aus der Dritten Welt von den Märkten der Ersten Welt fern zu halten, vor allem in den Sektoren, in denen die ärmeren Länder einen Wettbewerbsvorteil haben, wie z.B. in der Landwirtschaft, bei Textilien und Kleidung. ...
In Wahrheit sind es die Industrieländer, die ihre überschüssigen Lebensmittel auf den Weltmärkten zu Dumpingpreisen verschleudern - Überschüsse, die mit jährlichen Subventionen in Höhe von 250 Milliarden US$ produziert werden - und damit den Lebensunterhalt von Millionen von Kleinbauern in den Entwicklungsländern gefährden, die mit den subventionierten Importen nicht konkurrieren können. .... Tatsächlich könnten sich die Industrieländer selbst einen Gefallen tun. Wie eine vor kurzem durchgeführte Studie zeigt, gibt beispielsweise die Europäische Union derzeit zwischen 6 und 7 % ihres Bruttosozialprodukts für verschiedene Maßnahmen des Handelsprotektionismus aus. ... Jetzt heißt es, Zölle und andere Handelsschranken für Exporte aus Entwicklungsländern entscheidend abzubauen. Für die Exporte der am wenigsten entwickelten Länder sollten Zölle und Quoten ganz gestrichen werden. ...." |
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Freier und fairer Welthandel -
Beispiel: TransFair Kaffee
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Seit 1992 bilden 22 Vereinigungen neben der Arbeitsgemeinschaft Dritte-Welt-Läden, den Verein TransFair. Es wurde das folgende Ziel formuliert: "Durch beispielhaften Import und Verkauf von Produkten von benachteiligten Kleinproduzenten aus Afrika, Asien, Ozeanien und Lateinamerika soll die Bedeutung des Welthandels für die Entwicklungschancen des "Südens" deutlicher werden; zugleich sollen die Waren aus der "Dritten Welt" fair bezahlt werden, um dadurch den Produzenten ein menschenwürdiges Leben und Entwicklungschancen aus eigener Kraft zu ermöglichen."
Der Verein vergibt das TransFair-Siegel, handelt aber nicht selbst. |
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TransFair-Kaffee
>> Kaffeeplantage in Indien:
An den Kaffee-Bäumen rankt
sich der Pfeffer hoch. | |
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Rote Kaffee-Bohnen
Trocknung von Kaffee-Bohnen
und Verpackung in Säcke
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Die Abnehmer im Fair-Geschäft verpflichten sich, von den einheimischen Produzenten-Kooperativen ohne Zwischenhandel in dem betreffenden Land die Produkte zu beziehen. Darüber hinaus soll ein "Mindest-Erzeugerpreis" an die Produzenten bezahlt werden. Aber bei der Ausschaltung des Zwischenhandels in den Erzeugerländern wird so getan, als ob diese Zwischenhändler die großen "Gewinner" im Geschäft sind. Das ist nicht so! Denn beim Kaffee-Geschäft sind die internationalen Fracht- und Versicherungsgesellschaften, die Importeure, die Röster, die Groß- und Einzelhändler und der bundesdeutsche Staat die Mit-Verdiener. Hierzu einige Zahlen zum Verständnis:
- ca. 1,30€/1Pfund ist an den deutschen Staat über die Kaffee- und Mehrwertsteuer zu zahlen;
- zwischen 0,75 und 1,25€/1Pfund erheben die Händler, die mit dem TransFair-Siegel ausgestattet sind, für die Organisation des Verkaufs;
- der Einzelhandel rechnet mit einem Gewinn zwischen 0,25 und 0,75€/1Pfund;
- der Röster verdient ca. 0,30€/1Pfund.
Die "Frente de Cafetaleros Solidarios de América Catina", ein Produzentenverband, der Mitglied bei TransFair ist, hat ausgerechnet, dass nur 20% des Mehrpreises (gegenüber dem normal gehandelten Kaffee) an die Kaffeehersteller geht.
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Exportmenge und Weltmarktpreis von Kaffee
Quelle: FAO, 2002
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Jahr
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Exportmenge
in Mio Tonnen
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Weltmarktpreis
in US$ pro 500g
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1995
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4,2
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12,7
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1996
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4,8
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10,4
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1997
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4,9
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13,3
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1998
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4,9
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12,0
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1999
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5,2
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9,7
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2000
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5,5
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8,7
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2001
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5,4
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5,8
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Kaffee ist zur Zeit so billig
wie noch nie |
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Zur Zeit ist der Kaffee so billig wie noch nie. Der Weltmarktpreis ist auf 54 US-Cents pro halbes Kilo Rohkaffee gefallen. Was den Genießer hierzulande freut, bedeutet für Millionen Kaffeebauern in über 50 Entwicklungsländern eine Katastrophe. Etwa die Hälfte der weltweiten Kaffee-Ernte wird von Kleinbauern produziert.
Das Elend in den klassischen Kaffee-Ländern hängt mit dem Aufstieg eines neuen Anbieters zusammen: Vietnam. Vor ein paar Jahren noch völlig unbedeutend, ist das südostasiatische Land heute nach Brasilien der zweitgrößte Kaffee-Exporteur. Mit finanzieller Hilfe der Weltbank wurden riesige Regenwaldflächen gerodet, Ureinwohner vertrieben und gewaltige Kaffeeanbauflächen eingerichtet. So sollte Vietnam Devisen erwirtschaften, um seine Schulden begleichen zu können. Seither wird weltweit mehr Kaffee produziert als verbraucht. Die Lager in den Verbraucherländern sind bis unters Dach gefüllt, die Preise sind abgestürzt.
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Freier und fairer Welthandel -
Beispiel: Orangensaft
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Orangensaft ist nach Apfelsaft einer der beliebtesten Fruchtsäfte in Deutschland
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In Deutschland hat 1995 jeder Bundesbürger durchschnittlich 11,7 l Apfelsaft und 9,8 l Orangensaft getrunken. In der EU kommen 91% des getrunkenen Orangensafts aus Brasilien.
Auf dem Markt für Orangen herrscht eine gewaltiger Preisdruck. Grund dafür ist einmal die Überproduktion, verursacht durch die stark angestiegene Produktion in den USA, sowie am Wettbewerbskampf in Europa - die Folge: Orangensaft ist heute billiger als vor zehn Jahren.
Das schlimme daran ist, dass diese niedrigen Preise vor allem an die ProduzentInnen in Brasilien weitergegeben werden. Dort leben etwa 20.000 LandwirtInnen und 100.000 PflückerInnen von der Orangenproduktion.
Im Jahr 1995 haben die ProduzentInnen in Brasilien zwischen 1,55 US$ und 1,80 US$ pro Kiste Orangen (40,8 kg) erhalten. Damit werden gerade einmal die Produktionskosten von 1,30 US$ bis 1,80 US$ gedeckt. Ein/e OrangenpflückerIn verdient ungefähr 9 US$ am Tag - das aber auch nur in den sechs Monaten der Ernte.
Dabei ist zu beachten, dass die Lebenshaltungskosten so hoch sind wie in Mitteleuropa. So kommt es, dass auch Kinder und Jugendliche mitarbeiten müssen, damit die Familie überleben kann. |
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Freier und fairer Welthandel -
Beispiel: Kakao
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Produktion und Preisbildung
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Im Jahr 2000 rechnete die Internationale Kakaoorganisation mit einer Rekordernte von 3,03 Millionen Tonnen. Bedingt durch diese Überproduktion fiel der Kakaopreis an den internationalen Börsen auf den tiefsten Wert seit 27 Jahren. Allein seit 1997 halbierte sich der Preis für Rohkakao von rund 1600 Dollar auf 800 Dollar pro Tonne. Der Grund für die Überproduktion liegt nach Angaben der Analysten in der Unfähigkeit der Erzeugerländer, sich zur Marktregulierung über die Produktionsmengen zu einigen.
Um die Überproduktion auszugleichen wollen jetzt vier westafrikanische Staaten (die Elfenbeinküste, Ghana, Nigeria und Kamerun) insgesamt 250.000 Tonnen Kakaobohnen vernichten.
Laut Experten dürfte dies aber höchstens einen weiteren Preisverfall verhindern, aber kaum zu einem Anstieg der Preise führen.
Der Kakaopreis ist täglichen starken Schwankungen unterlegen und kann auch an einem Tag an der Londoner Börse um 40 Pfund pro Tonne teurer oder billiger werden.
Das Bild ist entnommen bei "Globales Lernen.de" |
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Subventionen und Auflagen
durch die Weltbank
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Von den Tiefstpreisen werden die westafrikanischen Farmen besonders hart getroffen. Denn:
Anfang der neunziger Jahre hatte die Weltbank die Privatisierung des Kakaogeschäfts zur Auflage für den Schuldendienst gemacht. Bekamen die Farmer damals noch durch Subventionen garantierte Mindestpreise oft weit über Weltmarkpreis, so decken die Niedrigpreise heute oft nicht einmal mehr die Anbaukosten. Ob und wie die Farmer für eine eventuelle Vernichtung von Kakaobohnen entschädigt werden sollen, ist bislang unklar. |
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Der Kakao wird zum größten Teil in Afrika angebaut und in den Industrieländern verarbeitet
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Rohkakao-Verarbeitung weltweit
Angaben für 1997/1998
Gesamtproduktion 2.807.600 t
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Niederlande
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425.000 t
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USA
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399.000 t
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Deutschland
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226.000 t
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Elfenbeinküste
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205.000 t
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Brasilien
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185.000 t
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Großbritannien
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174.000 t
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Frankreich
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100.000 t
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Malaysia
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100.000 t
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Indonesien
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75.000 t
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Russland
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75.000 t
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Italien
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72.000 t
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Produktion von Schokolade und Schokoladenwaren
Quelle: Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie 07/2005 |
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Jahr |
Produzierte Menge in 1000 Tonnen |
1995 |
782 |
1996 |
820 |
1997 |
802 |
1998 |
749 |
1999 |
698 |
2000 |
720 |
2001 |
731 |
2002 |
751 |
2003 |
771 |
2004 |
825 |
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Freier und fairer Welthandel -
Beispiel: Der Kampf ums Reiskorn |
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Ein Drittel der Menschheit
lebt von Reis
>> Reisbäuerinnen in Nepal
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Reispreise in Südostasien: Schlange stehen für bezahlbaren Reis
Von Bernd Musch-Borowska, ARD-Hörfunkstudio Singapur |
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"Reis ist für Millionen Menschen in Südostasien Grundnahrungsmittel, aber viele können ihn sich gar nicht mehr leisten. Innerhalb eines Jahres ist der Weltmarktpreis explodiert. Viele Regierungen subventionieren den Reis deshalb bereits und verteilen ihn an speziellen Ausgabestellen.
Bereits morgens früh um sieben steht Lorna Mendoza aus Manila mit ihrer neunjährigen Tochter Schlange an der Ausgabestelle für staatlich subventionierten Reis. Das Grundnahrungsmittel der meisten Menschen in Südostasien kostet dort etwa die Hälfte des derzeitigen Marktpreises. "Wenn ich den teuren Reis im Geschäft kaufen muss, dann kann ich sonst nichts mehr zum Essen kaufen. Deshalb stehe ich hier in der Schlange, damit mir etwas Geld für andere Lebensmittel übrig bleibt.".."
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Kampf ums Korn -
Bisher wurde das Saatgut frei ausgetauscht. Aber jetzt entwickeln Firmen neue Sorten und wollen sie patentieren lassen
von Claudia Ruby;
Auszüge aus: Die Zeit, 8.8.2002
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Der größte Teil der Ernte ist zwar für den eigenen Verzehr bestimmt, aber für Thailand spielt der Export in die USA dennoch eine wichtige Rolle. Die Thais sind der größte Reisexporteur weltweit, und Jasminreis ist ihr Premium-Produkt. Während normale Reissorten für 340 US Dollar pro Tonne verkauft werden, bringt eine Tonne Jasminreis gut 520 Dollar.
Nun ist das Geschäft gefährdet. Denn in "Florida" wird das Ziel verfolgt, einen Jasminreis zu entwickeln, der unter amerikanischen Klimabedingungen gedeiht und mit Maschinen geerntet werden kann. .... In Bangkok protestieren thailändische Bauern vor der amerikanischen Botschaft. Es geht um das nationale Kulturgut Jasminreis. Mehr als fünf Millionen Kleinbauern pflanzen in Thailand nämlich Reis an. ....
Doch die Branche der Reisforscher steht heute vor enormen Herausforderungen: Schon heute ist Reis für rund ein Drittel der Menschen das wichtigste Nahrungsmittel. In den nächsten zwanzig Jahren wächst die Weltbevölkerung voraussichtlich um rund zwei Milliarden Menschen. Mehr als die Hälfte von ihnen wird sich hauptsächlich von Reis ernähren. Darum muss die Produktion steigen. ... Aber pro Kilogramm Reis werden in den Tropen rund 5000 Liter Wasser verbraucht. Und das obwohl Wasser immer knapper wird.
.......
Hinter verschlossenen "Stahltüren" wird an der Entschlüsselung des Reisgenoms geforscht. Während aber die Chinesen ihre Ergebnisse vollständig veröffentlichen, gibt die Firma Syngenta die Daten nur unter der Auflage heraus, dass die Forscher mit kommerziellen Interessen sich verpflichten, Syngenta bei späteren Patenten eine Lizenz zu erteilen. Ein Novum! Und das trotz der enormen Herausforderungen, Millionen von Hungernden sättigen zu müssen.
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Letzte Änderung: 14.03.2009
© Pädagogisches Institut für die deutsche Sprachgruppe
- Bozen. 2000 -
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