Die beiden Bilder können euch
zu einer Diskussion anregen.
Ihr könnt aber auch die Geschichte der Familie Findorff zum Einstieg in die Thematik wählen.
"Himmel stürmende Glaspaläste",
Collage,
vlü, 2007
Kühle "Baustoffe" wie Stahl und Glas ragen in den Himmel. Sie "strahlen" Licht und Wärme in den Äther. Überall: In Großstädten, Städten und auch Dörfern!
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Selbst ist der Heizkörper
Deutschland friert.
Familie Findorff hat es warm. Ihr Passivhaus wird mit Körperwärme beheizt. Wer sie besucht, der fragt sich: Warum werden nicht alle Häuser so gebaut?
von Frank Drieschner
Auszüge aus DIE ZEIT
vom 26.1.2006 |
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... Hereinspaziert! Draußen pfeift der Januarwind. Drinnen ist es mollig warm. "Wir hatten gerade eine Kanne Tee auf dem Stövchen", witzelt der Hausherr. Das ist ein wenig übertrieben, selbst hier reicht ein Teelicht als Wärmequelle an kalten Tagen nicht aus. Aber die Körperwärme zweier erwachsener Personen genügt fast immer. Möglich macht das eine Technik, für die sich die Findorffs so wenig interessieren müssen, wie Autofahrer für das Innenleben ihres Katalysators. Entscheidend ist, was hinten rauskommt. Für die 114-Quadratmeter-Wohnung der vierköpfigen Familie kam am Ende eine Heizkostenrechnung von 51 Euro heraus - für das gesamte Jahr.
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Wer die Welt durch die großzügig bemessenen Fenster der Findorffs betrachtet, sieht draußen ein Land, in dem es seltsam zugeht. Mieterverbände beklagen die Einführung einer "zweiten Miete! infolge überhöhter Energiepreise und kündigen "spürbare Nachzahlungen im dreistelligen Bereich" an, bloß weil der vergangene Winter etwas kälter ausfiel.
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Hochgebildete Redakteure einer Wochenzeitung, deren Name hier verschwiegen werden soll, kichern wie Schulkinder, wenn sie hören, dass man Häuser heutzutage mit Körperwärme heizen kann. Hihi, das muss man sich mal vorstellen, wie der dicke Umweltengel Gabriel von der SPD sein Haus mit Körperwärme heizt!
Schwierig wäre das nicht. Er brauchte ordentlich gedämmte Fassaden, wie sie in Skandinavien schon jahrzehntelang üblich sind, dazu eine Isolierverglasung, die diese Bezeichnung verdient, und eine automatische Belüftung durch einen Wärmetauscher, der die frische Luft von draußen mit der Energie der warmen Luft von drinnen aufheizt. Was dann noch fehlt, liefert der menschliche Körper: rund hundert Watt pro Person - das genügt.
Natürlich steckt der Teufel im Detail. Passivhäuser müssen lückenlos isoliert werden, das ist nicht ganz einfach.
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